2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Spannend ist es auf den anderen Plätzen: Ex-Löwe Niemann kämpft mit Osnabrück um den Aufstieg.
Spannend ist es auf den anderen Plätzen: Ex-Löwe Niemann kämpft mit Osnabrück um den Aufstieg. – Foto: Imago/Friso Gentsch

Irres Aufstiegsfinale in der 3. Liga – und die Löwen schauen zu

Vier Teams kämpfen um den Aufstieg

Hinter der SV Elversberg rangeln vier Teams mit 63 bzw. 62 Punkten um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nicht mit dabei ist jedoch der TSV 1860.

München – Der Druck war enorm für den VfL Osnabrück, doch die Lila-Weißen lösten ihre Nachzügleraufgabe am Montagabend im Stile eines Spitzenteams: 1:0 beim schwer zu packenden SC Verl (erst neun Niederlagen). Somit klar: Das Aufstiegsfinale in der 3. Liga wird ein echter Krimi. Elversberg ist so gut wie durch, wird nach Lage der Dinge als Meister aufsteigen.

TSV 1860: Vier Teams kämpfen um den Aufstieg – und die Löwen schauen zu

Die kleinen Freiburger auf Platz zwei dürfen nicht hoch, womit sich ein packender Vierkampf um Platz drei (zweiter Direktaufstiegsplatz) und Platz vier (Relegation) ergibt. Das Besondere an der Konstellation: Drei der vier Bewerber stehen bei 63 Punkten, Saarbrücken dahinter hat einen Zähler weniger. Mehr Spannung geht nicht. Schön für die Fans. Bitter dagegen für den TSV 1860, der mit dem Ziel in die Saison gestartet war, auch bis zum Ende oben mitzumischen.

Den Löwen ergeht es wie den Kandidaten einer früheren Show von Rudi Carrell, wo es hieß: „Das wäre Ihr Preis gewesen!“ Der berühmte Hund-vor-der-Metzgerei-Effekt. Traurig, wenn man von außen zuschauen muss, wie hinter der Scheiben die Schmankerl verteilt werden. Um im Bild zu bleiben: A bisserl mehr Konstanz hätt’s sein dürfen, dann wäre aus dem Vierkampf vorne ein Fünfkampf geworden. Ein Blick auf das Quartett, das sich nicht auch noch mit dem Löwen aus Giesing herumschlagen muss, der in sicherer Entfernung auf Platz acht angebunden ist – mit elf bzw. zehn Punkten weniger.

Dresden (63 Punkte/3. Platz)

Beeindruckend, wie Markus Anfang den Dynamo nach einem Stotterstart zum Laufen gebracht hat: Bestes Rückrundenteam, emotionale Fans im Rücken – beim Big-Point-Spiel gegen Wiesbaden waren fast 30 000 im gefürchteten Harbig-Stadion.

Form und Restprogramm sprechen für die Sachsen. Der Zweitliga-Absteiger bekommt es nur noch mit Kellerkindern zu tun. Samstag geht es nach Zwickau, Montag drauf nach Meppen, ehe am letzten Spieltag gegen Oldenburg – vielleicht – die große Aufstiegsparty steigen kann.

Holzhauser & Co. bleibt nur die Zuschauerrolle beim packenden Finish.
Holzhauser & Co. bleibt nur die Zuschauerrolle beim packenden Finish. – Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

Wiesbaden (63/4.)

Nach dem 2:0-Sieg gegen die Löwen Mitte April knallten in der Brita-Arena bereits die virtuellen Sektkorken. Klassischer Fall von „zu früh gefreut“, denn mit diesem Spiel ist der Faden bei den Hessen gerissen. In Duisburg reichte es noch zu einem 1:1, danach jedoch wurde es peinlich: Aus im Landespokal bei Regionalligist Steinbach, Heimpleite gegen Meppen (1:2), gefolgt vom 1:3 in Dresden, das breitbeinig in der Tabelle vorbeizog. Ob der Drittliga-Dino (Platz 1 in der ewigen Tabelle) noch mal in die Spur kommt? Könnte schwer werden gegen Verl, Elversberg (auswärts) und Halle.

Osnabrück (63/5.)

Es läuft beim VfL, der unter Tobias Schweinsteiger stabil performt. Zuletzt: vier Siege in Folge, alle mit einem Tor Unterschied. Jeweils 1:0 gegen Elversberg, Halle und Verl – zwischendrin das verrückte 4:3 gegen Zwickau mit Rückstand, später Führung (86.), noch späterem Ausgleich (89.) und sehr später Erlösung (90.+6). Schafft ein Team nur, wenn alles passt, vor allem das Nervenkostüm. Auch im Finish spricht vieles für die Violetten – es geht noch gegen Meppen, Köln (auswärts) und Dortmund II.

Saarbrücken (62/6.)

Die Löwen-Filiale aus dem Saarland (Neudecker, Grimaldi, Rabihic) lässt sich nicht abschütteln. Hin und wieder holpert es (0:1 in Meppen), doch kein Drittligist holte mehr Siege in den letzten zehn Spielen (sieben). Der FCS muss einen Punkt aufholen, aber von hinten zu kommen, kann ein Vorteil sein – ebenso das Restprogramm gegen Halle, Duisburg (auswärts) und Köln. (ulk)

Aufrufe: 010.5.2023, 06:31 Uhr
Uli KellnerAutor