2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Routinier Gökhan Misral (rechts) und sein SV Inter Bergsteig peilen in dieser Saison einen der beiden Aufstiegsplätze an.
Routinier Gökhan Misral (rechts) und sein SV Inter Bergsteig peilen in dieser Saison einen der beiden Aufstiegsplätze an. – Foto: Lukas Scherr

Inter Bergsteig: Mit starker Restrunde um Aufstieg kämpfen

Rückblick Kreisliga Süd: Anders als in der letzten Saison, als die Jurek-Truppe eine katastrophale Restrückrunde spielte, will sie sich in diesem Jahr am oberen Tabellenrand festbeißen

Auch in der zurückliegenden Spielzeit hatte der SV Inter Bergsteig Amberg eine starke Vorrunde gespielt und stand zur Winterpause auf Platz 2. Was dann nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im März 2023 passierte, an das erinnert man sich bei der Truppe von Helmut Jurek so gar nicht gerne. Am Ende einer nahezu beispiellosen Misserfolgserie war man als Tabellenelfter durchs Ziel gegangen und wäre in der Saisonendphase fast noch in den Abstiegskampf verwickelt worden. Diese „Seuchenrückrunde“ nimmt „der Inter“ nun als Motivation, es in dieser Saison besser zu machen. Erneut mischen die Vilsstädter in der Kreisliga Süd beim Buhlen um die Aufstiegsplätze kräftig mit. Mit 37 Punkten rangiert man zur Winterpause ein weiteres Mal auf Platz 2, was dem Inter alle Chancen für die Restsaison eröffnet, natürlich nur dann, wenn er weiterhin so überzeugend auftritt, wie über weite Strecken in den ersten 17 Partien.

SV Inter Bergsteig Amberg (2. Platz, 37 Punkte, 12/1/4, 36:14 Tore)

Unsere Vorbereitung verlief wirklich gut. Die Trainingsbeteiligung war top, wir können also positiv auf den Saisonstart blicken. Und auch die Neuzugänge haben sich bisher gut integriert. Ziel es, definitiv ein anderes Gesicht zu zeigen, als wir es in der Rückrunde der letzten Spielzeit getan haben“, so Waldemar Waschkau, Co-Trainer der Amberger vor dem Saisonauftaktspiel gegen den TuS WE Hirschau. Bei der Formulierung des Saisonziel hatte man sich zuvor zurückgehalten. Besser abschneiden als letzte Saison, hieß es da aus dem Kreise der Verantwortlichen, die natürlich hofften – schon wegen der hochkarätigen Verpflichtung des Ex-Gebenbachers Julian Ceesay – dass man eine ähnlich gute Rolle spielen würde, wie im Herbst 2022.

Die Saisonauftaktphase verlief durchwachsen, denn der „Motor Inter“ lief zunächst nicht rund und stotterte noch. Wohl holte man aus den ersten vier Partien zehn Punkte, leistete sich dann jedoch zwei Heimniederlagen in Folge. Es folgten zwei Dreier, ehe man in Rosenberg mit 0:1 den Kürzeren zog. Dann allerdings drückte der SV IB aufs Gaspedal, startete eine Erfolgsserie von sechs Partien mit vollem Ertrag und sicherte sich dabei mit einem 2:1 beim starken FC Edelsfeld sogar die Herbstmeisterschaft. Der knappe Auswärtssieg drei Wochen danach beim mittlerweile zum schärfsten Verfolger gewordenen SV Raigering ließ den Vorsprung der Jurek-Truppe gar auf fünf Zähler anwachsen, was gar einige vermuten ließ, dass Inter jetzt zum Alleingang ansetzen würde. Eine überraschende dritte Saisonheimniederlage gegen den TuS Kastl und ein Spielausfall ließen die sechsfach punktenden Raigeringer Panduren in der finalen Phase vor dem „Winterschlaf“ schließlich noch an den Ambergern vorbeiziehen, so dass man letztendlich auf dem Aufstiegsrelegationsplatz Weihnachten feiern durfte.

Inter-Spielertrainer Helmut Jurek stellte sich FuPa für ein Interview zur Verfügung, blickt dabei zurück und gibt eine Wasserstandsmeldung vor Beginn der Restrückrunde – er und seine Mannen starten am 23. März mit dem Heimspiel gegen den SV Köfering ins neue Jahr – ab:


Helmut, wie bewertest du die bislang absolvierten 17 Matches, bist du grundsätzlich mit dem da Gezeigten zufrieden?
Helmut Jurek (35): Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind wir überwiegend zufrieden. Jedoch waren einige Niederlagen, wie zum Beispiel die gegen Neukirchen oder Freudenberg, unnötig, da wir eine Vielzahl an guten Torchancen nicht verwerten konnten. Aber so ist der Fußball, machst du sie vorne nicht, dann kriegst du sie hinten. Aber alles in allem war es eine ordentliche Hinserie.


Welche Ziele verfolgt ihr in der im März beginnenden Restrückrunde?
Zunächst einmal möchten wir gut aus der Winterpause rauskommen, anders als letztes Jahr, da spielten wir eine katastrophale Rückrunde. Sollte uns dies gelingen, wovon ich dieses Jahr ausgehe, möchten wir natürlich so lange wie möglich oben dabei bleiben und ein Wörtchen um die ersten beiden Plätze mitsprechen.


Wird es im Winter personelle Veränderungen geben, gibt es Zu- oder Abgänge?
Stand jetzt sind keine Veränderungen vorgesehen. Sollte sich jedoch die Möglichkeit ergeben, dass wir uns qualitativ verbessern können, werden wir natürlich sehen, ob es machbar ist.


Wann beginnt die Vorbereitung und wie wird sie in groben Zügen aussehen?
Die offizielle Vorbereitung beginnt am 5. Februar. Davor haben die Spieler individuelle Hausaufgaben zu erfüllen, so dass wir nicht gänzlich bei Null anfangen müssen. Testgegner werden die SpVgg Vohenstrauß, der SV Schwarzhofen, der SV Etzenricht, der TSV Tännesberg und der SVL Trasslberg sein.


An welchen Stellschrauben in Bezug auf das Spiel deiner Mannschaft gilt es noch zu drehen?
In Konzentration und Einstellung in den vermeintlich einfachen Spielen müssen wir uns definitiv noch steigern, da wir in diesen Begegnungen in der Hinserie einfach zu viel Punkte liegen gelassen haben. In diesem Zusammenhang müssen wir einfache Fehler beziehungsweise zu riskantes Spiel abstellen und die Chancenverwertung verbessern.


Ein Blick auf die Konkurrenz: Welches Team in der Liga hat dich bislang positiv überrascht?
Ich möchte es mir ungern anmaßen, über andere Mannschaften zu urteilen. Aber positiv haben mich schon der SV Raigering, der nach dem Abstieg aus der Bezirksliga mit einer jungen Mannschaft eine super Runde und tollen Fußball in der Liga spielt und der FC Edelsfeld, der ebenso mit einer jungen Mannschaft als Aufsteiger eine bislang beeindruckende Saison spielt, überrascht.


Letzte Frage: Euer vor der Saison formuliertes Saisonziel werdet ihr erreichen, oder zweifelst du noch daran?
Hier können wir definitiv einen Haken dahinter setzen. Da es unser Ziel war, eine bessere Saison zu spielen als letztes Jahr, ist uns dies bereits nach dem zweiten Spieltag der Rückrunde geglückt, da wir in der Rückrunde des letzten Jahres ganze fünf Punkte geholt haben.


Unabhängig davon, ob der SV Inter Bergsteig Amberg in der Saison 2024/25 in der Bezirksliga an den Start geht – zuletzt spielte er dort in der Saison 2018/19 – oder nicht, hat man in Bezug auf die Zusammensetzung des zukünftigen Trainerteams in der Winterpause Nägel mit Köpfen gemacht. Aus dem bisherigen Trainertrio, bestehend aus Spielertrainer Helmut Jurek und seinen Co-Trainern Waldemar Waschkau und Alexander Greger, wird ein hochkarätiges Duo. Den schon in der Landesliga das Trikot der DJK Gebenbach, des SV Etzenricht und der DJK Ammerthal tragenden Jurek wird ab dem Sommer mit Abwehrspieler Julian Ceesay (34) ein ehemaliger Bayern- und Regionalliga-Kicker (ebenfalls DJK Gebenbach und FC Amberg) als gleichberechtigter Coach unterstützen. Für Ceesay, der seit Saisonbeginn die Rot-Weißen verstärkt, ist es die erste Trainerstation.

Aufrufe: 01.2.2024, 07:00 Uhr
Werner SchaupertAutor