2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Keine Ausrutscher wollen sich Tobias Kirschner und der FC Horgau in der Saison 2022/23 in der Bezirksliga Nord leisten – auch wenn das zweite Jahre nach dem Aufstieg immer seine Tücken hat.
Keine Ausrutscher wollen sich Tobias Kirschner und der FC Horgau in der Saison 2022/23 in der Bezirksliga Nord leisten – auch wenn das zweite Jahre nach dem Aufstieg immer seine Tücken hat. – Foto: Oliver Reiser

Horgau will sich in der Liga festbeißen

Der Bezirksligist FC Horgau hat die schlechteste Saisonvorbereitung hinter sich, seit Franz Stroh dort Trainer ist. - und das ist er schon über zehn Jahre

Im Kick-off-Check des Augsburger Landboten steht der FC Hograu auf dem Prüfstand, der in seine zweite Saison in der Bezirksliga Nord geht.

Coach & Co.: Vor elf Jahren hat Franz Stroh den FC Horgau in der Kreisklasse übernommen. So langsam will sich der Spielertrainer zurückziehen. Schon in der vergangenen Saison wurde er von Manuel Schmid unterstützt. In diesem Jahr arbeiten die beiden zusammen. „Im Winter schauen wir dann, wie wir weiter verfahren“, sagt Stroh. Er ist selbst gespannt, wie er die Tandem-Rolle in einem Trainer-Duo verarbeitet. „Bisher habe ja immer ich die Ansagen gemacht“, lacht der 39-Jährige. Für die zweite Mannschaft hofft man noch auf einen Wunschkandidaten, um die Torhüter kümmert sich ab und zu Werner Steer. Das Organisatorische erledigt Abteilungsleiter Klaus Vogele.

Hin & weg: Für Horgauer Verhältnisse gab es diesmal relativ viele externe Neuzugänge: nämlich zwei. Vom TSV Zusmarshausen kam Angreifer Philip Meitinger. „Er war dort mit der Philosophie nicht mehr zufrieden“, verrät Stroh. Vom SSV Margertshausen wechselte Maximilian Reitmeier zu den Kleeblättern. Nicht mehr dabei ist Maximilian Vogele. Den Flügelflitzer und gelegentlichen Aushilfstorwart hat es nach bestandener Prüfung als Fliesenleger-Meister aus beruflichen und privaten Gründen nach Mainz gezogen.

Glücks- und Sorgenkinder: Von der Liste der Neuzugänge direkt auf die Liste der Sorgenkinder gerutscht ist Philipp Meitinger, der sich im letzten Spiel für Zusmarshausen einen Kreuzband-Anriss zugezogen hat. An einem solchen laboriert auch Arthur Mayer, der überragende Spieler der vergangenen Vorrunde. Beide sollen im Laufe des August wieder einsteigen. Etwas schneller sollte es bei Valentin Blochum gehen, der zuletzt wegen eines Eignungstests bei der Polizei zurückstecken musste. Sein Bruder Simon muss aus Studiengründen kürzertreten. Entwaffnend ehrlich gibt Franz Stroh zu, dass ihm der Name Maximilian Reitmeier bisher kein Begriff war. „Er ist durch seinen Horgauer Freundeskreis zu uns gekommen“, sagt der Coach, der inzwischen große Stücke von dem 21-Jährigen hält. „Er ist zwar ohne Ambitionen hier angetreten, wird mit seiner Energie und der Art und Weise, wie er Fußball spielt, aber sicherlich auf etliche Bezirksliga-Minuten kommen.“ Möglichst wenige davon versäumen sollte Kapitän Michael Vogele. „Er ist ein Vorbild in Sachen Engagement, ein Dauerbrenner“, hofft Stroh, dass sich der Einsatz des 29-jährigen Stürmers auch in Toren auszahlt: „Dass er sich belohnen kann.“

Plus & Minus: Ein großer Vorteil ist es, dass der Kern der Mannschaft schon seit Jahren zusammen spielt. Die Rädchen greifen ineinander, die erfahrenen Spieler zeigen den Jungen, wie der Hase läuft. Darauf hofft Franz Stroh insbesondere in diesem Jahr, damit man die schlechte Vorbereitung so schnell wie möglich hinter sich lassen kann. Auch die Tatsache, „dass die Jugend nach zwei Jahren Corona wieder feiern will“, bereitet ihm Kopfzerbrechen: „Am ersten Spieltag sind sieben Spieler beim Tomorrowland-Festival in Belgien.“

Test & Taktik: „Das war die schlechteste Vorbereitung, seit ich hier Trainer bin“, konstatiert Franz Stroh. „Die kurz Sommerpause und der frühe Beginn im Juli haben dazu geführt, dass sich Urlaub und Vorbereitung überlappt haben. Auch die Volkskrankheit Corona hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wir ständig improvisieren mussten.“ Taktisch habe man deshalb gar nicht die Möglichkeit gehabt, irgendetwas auszuprobieren. „Wichtig war, dass wir die Beine in die Hand genommen haben.“ Man habe jedoch drei, vier Szenarien entwickelt, die die meisten beherrschen und umsetzen können.

Wunsch & Wirklichkeit: „Mein Wunsch wäre, dass wir die vergangene Saison bestätigen können. Wir wollen uns in der Liga festbeißen“, sagt Franz Stroh. Er weiß aber auch, dass es im zweiten Jahr Bezirksliga schon ganz andere mit dem Abstieg erwischt hat. Durch den Aufstieg der Regionalliga- und Bayernliga-Reserveteams sei die Liga noch ausgeglichener geworden. Deshalb lautet das erste Ziel: „Über dem Strich bleiben. Alles andere wäre vermessen.“

Prognose: Der FC Horgau hat nach dem zweiten Bezirksliga-Aufstieg seine jugendliche Unbekümmertheit abgelegt und vor allem in der Vorrunde der abgelaufenen mit herzerfrischendem Fußball gezeigt, dass er in der Liga mithalten kann. Da die Mannschaft nahezu unverändert auftritt, dürfte der Klassenerhalt auch diesmal kein Problem sein.

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Aufrufe: 020.7.2022, 20:06 Uhr
Walter BruggerAutor