2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligavorschau
Martin Pasieka vom SV Etzenricht hat die Torjägerkrone im Visier.
Martin Pasieka vom SV Etzenricht hat die Torjägerkrone im Visier. – Foto: Rudi Walberer

Hoffen, Zittern, Bangen, Fernduelle & Wernbergs Riesenschock

Bezirksliga Nord, 30. Spieltag: Weiden-Ost und Etzenricht im Fernduell um die Vizemeisterschaft +++ Schmidmühlen, Auerbach und Vilseck im Dreikampf um den letzten Nichtabstiegsplatz +++ Wer wird Torschützenkönig?

Bühne frei für den Schlussakkord in der Bezirksliga Nord. Während in der Südoberpfalz alle Würfel bereits gefallen ist, geht es im „Norden“ noch um die Wurst. Der FC-Weiden-Ost (gegen Schlicht) und der SV Etzenricht (in Wernberg) kämpfen im Fernduell um die Vizemeisterschaft. Ein Krimi bahnt sich unterdessen im Abstiegskampf an. Da sind die Aufsteiger SV Schmidmühlen und FV Vilseck gemeinsam mit dem SV 08 Auerbach auf einen Punkt beisammen. Zwischen Platz 12 (Rettung), Platz 13 (Relegation) und Platz 14 (Direkter Abstieg) ist für das Trio noch alles möglich. Gebannt werden die drei Vereine, die alle auswärts ranmüssen, auf die Zwischenstände auf den anderen Plätzen blicken. Wir haben alle denkbaren Szenarien für Euch zusammengetragen.

Wäre da noch die Sache mit der Torjägerkrone. Der Etzenrichter Stürmer Martin Pasieka führt mit 20 Saisontoren das Ranking hauchdünn vor Martin Weiß aus Schwarzhofen, Volker Lorenz aus Vohenstrauß (je 19) und „Ostler“ Noah Forster (18) an. Hahnbachs Marco Seifert hat mit 17 Einschüssen nur noch eine Minimalchance auf die persönliche Auszeichnung.

Der FC Weiden-Ost wird Vizemeister, wenn...
- er gegen Schlicht gewinnt
- er gegen Schlicht unentschieden spielt oder verliert und Etzenricht ebenfalls nicht gewinnt

Der SV Etzenricht wird Vizemeister, wenn...
- er in Wernberg gewinnt und Weiden-Ost höchstens unentschieden spielt

Der SV Schmidmühlen schafft den direkten Klassenerhalt, wenn...
- er in Hahnbach gewinnt
- er in Hahnbach unentschieden spielt und Auerbach und Vilseck ebenfalls nicht gewinnen
- er in Hahnbach verliert und sowohl Auerbach als auch Vilseck ebenfalls verlieren

Der SV 08 Auerbach schafft den direkten Klassenerhalt, wenn...
- er in Schwarzhofen gewinnt und Schmidmühlen nicht gewinnt
- er in Schwarzhofen unentschieden spielt und Schmidmühlen verliert und Vilseck höchstens unentschieden spielt

Der FV Vilseck schafft den direkten Klassenerhalt, wenn...
- er in Weiden gewinnt und Schmidmühlen und Auerbach höchstens unentschieden spielen
- er in Weiden unentschieden spielt und Schmidmühlen und Auerbach verlieren


Sondertabelle bei Punktgleichheit aller drei Teams: 1. FV Vilseck (7 Punkte, 7:2 Tore), 2. SV Schmidmühlen (5, 6:7), 3. SV 08 Auerbach (4, 3:6)



Hinspiel: 1:3. (nrö) Zum letzten Spiel der Saison empfängt der SV Hahnbach (8., 44) den SV Schmidmühlen (12., 30). Während es für die Gäste noch um alles geht, blickt Hahnbach auf eine doch eher durchwachsene Saison zurück. Der Gast mit Coach Guti Reibeiro steckt mitten im Abstiegskampf. Zuletzt punktete Schmidmühlen doch regelmäßig und die Mannschaft wird in Hahnbach alles versuchen, direkt drin zu bleiben. Erst am vergangenen Spieltag hatte man mit einem klaren Heimerfolg gegen Vorbach den rettenden 12. Platz erreicht. Auf der anderen Seite konnte der SVH zuletzt mit einem Sieg in Pfreimd die Auswärtsbilanz etwas verbessern, insgesamt aber war die Saison doch sehr wechselhaft. Mit Rang 8 wird die Mannschaft und auch Trainer Ilker Caliskan sicher nicht ganz zufrieden sein. Nichtsdestotrotz möchte man sich zum Abschluss mit einem Sieg vom Heimpublikum verabschieden.



Hinspiel: 1:1. (war) Letzter Akt und Endabrechnung in der Liga, für den SV Etzenricht (3., 57) spielt sich dieser am Samstag beim FC Wernberg (5., 49) ab. Und die ein oder andere Stellschraube wird dort noch betätigt. Für den FC und Trainer Adi Götz eröffnet sich die Möglichkeit, in der Endabrechnung auf Platz 4 hoch zu rücken, wenn der geografisch und tabellarisch nächste Nachbarverein aus Pfreimd (50) beim feststehenden Meister FC Amberg parallel leer ausgeht. Etzenrichts Spielertrainer Andy Wendl sagt mit Blick auf Spieltag 30: „Meiner Meinung nach können wir das Spiel befreit angehen. Es gibt nicht viel zu taktieren, wir wollen logischerweise unser Spiel gewinnen und das ist gerade beim FC schwierig genug.“

Der hervorragende, mit der Prognose vor der Runde genannte dritte Rang ist sicher; theoretischer Natur ist die Chance der Etzenrichter auf Position zwei mit Aufstiegsspielberechtigung. Ein Remis am Fuße der Wernberger Burg reicht wegen dem Direktvergleich mit Weiden-Ost nicht, ein „Dreier“ müsste mitgenommen werden. Der ist aber auch nur mit Wirkung, wenn die Dütsch-Elf daheim gegen Schlicht den Verlierer mimt oder unentschieden spielt. So oder so will die Wendl-Truppe ihren Stürmer Martin Pasieka unterstützen, der mit 20 Saisontoren hauchdünn die Torjägerliste anführt. „Besonders die Kreise um Top-Torschütze Martin Pasieka gilt es einzuengen“, meint indes Wernberg-Coach Adi Götz.„Wir haben aktuell eine positive Phase und wollen auch im letzten Saisonspiel etwas Zählbares in Wernberg behalten“, ergänzt Götz selbstbewusst. Überschattet wurde die Trainingswoche von einer schwer Verletzungsmeldung des FC-Urgesteins und Leaders Sebastian Ebenburger, welche für den 27-Jährigen das Karriereende bedeutet.



Hinspiel: 1:1. Klar, der Ligaerhalt wäre auf Seiten des SV 08 Auerbach (13., 30) das perfekte Abschiedsgeschenk für den am Saisonende scheidenden Spielertrainer Mario Zitzmann. Allerdings hat das Team am letzten Spieltag zumindest die direkte Rettung nicht in der eigenen Hand, muss auf jeden Fall auf einen Ausrutscher von Schmidmühlen hoffen (siehe oben). Die große Chance auf eine wesentlich bessere Ausgangsposition ließ man vor anderthalb Wochen liegen. Da kam man daheim gegen Schmidmühlen nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Am letzten Wochenende lieferte der SVA Topteam FC Weiden-Ost einen guten Kampf (1:2), stand jedoch letztlich ohne Punkte da. Um die Relegation oder gar den Direktabstieg abwenden zu können, muss die Zitzmann-Elf beim SV Schwarzhofen (7., 47) punkten – da führt kein Weg vorbei. Für die Hausherren geht es längst um nichts mehr. Zumindest Platz 5 ist aber noch drin im Endklassement. Außerdem will sich die Birner-Crew natürlich nicht nachsagen lassen, sich nicht sportlich fair zu verhalten und den Abstiegskampf zu verzerren.



Hinspiel: 1:1. 13 Punkte waren es in der Hinrunde, derer 16 aktuell in der Rückrunde – der FV Vilseck (14., 29) hat sich zumindest minimal steigern können nach der Winterpause. Dass dem Aufsteiger eine unbequeme Runde blühen wurde, war ihm schon vor Saisonbeginn klar. Insgesamt hat sich die Elf des scheidenden Trainers Daniel Liermann wacker geschlagen und war den allermeisten Kontrahenten ein unangenehmer Gegner. Und trotzdem hat der FV vorm finalen Spieltag die schlechtesten Karten im Abstiegskampf. In jedem Fall muss am Weidener Wasserwerk bei der längst geretteten SpVgg SV II (10., 41) Zählbares her, sonst ist der direkte Wiederabstieg besiegelt. Ein kleines Plus ist der direkte Vergleich. Hier sieht es gut aus. Sollten Schmidmühlen und Auerbach (je 30) beide ihr Spiel verlieren, würde den Vilseckern sogar Unentschieden zum direkten Klassenerhalt reichen. Aber natürlich wird man am Samstag voll auf Sieg spielen.



Hinspiel: 0:2. Auch beim FC Schlicht steht ein Trainerwechsel ins Haus, das Duo Bastian Ellmaier und Thomas Pirner wird im Sommer die Nachfolge von Christoph Hegenbart antreten. Rein sportlich geht es für die Grünweißen aber um nichts mehr. Ganz anders sieht das freilich bei Gegner FC Weiden-Ost (2., 58) aus. Er hat vor Wochenfrist den Relegationsplatz eingenommen, nachdem Etzenricht gegen Amberg den Kürzeren zog und man selbst Auerbach mit 2:1 niederkämpfte. Jetzt hat die Dütsch-Eqiupe alle Trümpfe in puncto Relegationsteilnahme in der eigenen Hand. Aber erst einmal muss das Heimspiel gegen Schlicht gespielt werden. Bei einem „Dreier“ ist alles klar, bei einem Remis oder einer Niederlage darf Etzenricht zeitgleich nicht beim FC Wernberg gewinnen...


Die weiteren Partien des 30. Spieltages in der Bezirksliga Nord:



Aufrufe: 017.5.2024, 10:55 Uhr
Florian WürtheleAutor