2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kalli Himmelmann hat seine Tätigkeit beim SC St. Tönis schon wieder beendet.
Kalli Himmelmann hat seine Tätigkeit beim SC St. Tönis schon wieder beendet. – Foto: Sascha Köppen

Himmelmann verliert Machtkampf und verlässt SC St. Tönis

Oberliga Niederrhein: Ursache waren unterschiedliche Auffassungen bei der Kaderplanung. Einen Nachfolger soll es vorerst nicht geben. Ab- und Zugänge stehen fest.

Zu Beginn des Jahres war der SC St. Tönis bestrebt, die Sportliche Leitung um Werner Fuck und Udo Schüler zu erweitern. Gesucht wurde ein Netzwerker, der federführend die Beobachtung und Akquise von Spielern übernehmen sollte. Der Oberligist entschied sich Ende März für Kalli Himmelmann, der seit seiner Demission als Trainer beim VfR Fischeln im Oktober 2022 verfügbar war. Nach nicht einmal drei Monaten ist die Liaison vorbei.

Der 57-Jährige beende, so der Verein, die Zusammenarbeit. Stellvertretend für die Fußball-Abteilung äußerte sich Abteilungsleiter Markus Hagedorn: „In einem offenen und sachlichen Austausch mit der Abteilungsleitung wurde die Situation bewertet. Karl-Heinz Himmelmann sah durch zu viele Kontroversen zwischen ihm und der sportlichen Führung der Oberligamannschaft eine Trennung als alternativlos an. Wir bedanken uns bei ihm für die kurze, aber intensive Zusammenarbeit und wünschen ihm alles erdenklich Gute für den weiteren sportlichen Weg.“

Unruhe herrschte an der Gelderner Straße schon länger, was die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison angeht. Wer kommt, wer geht – darum drehte sich vieles. In dieser Hinsicht gab es zwischen Trainerteam und Funktionärsseite unterschiedliche Ansichten. „Von Vereinsseite gab es schon im März eine Entscheidung, wie der Kader grob aussehen soll. Davon wusste auch Trainer Alexander Thamm und hat das abgesegnet. Das war meiner Meinung nach der Auslöser. Den Stress hätte es nicht geben müssen“, beschreibt Himmelmann seine Sicht der Dinge.

„Diese Aussage kann ich nur bedingt unterschreiben“, sagt Thamm. „Es ging um die Kadergröße. Es gab von Vereinsseite definitiv Hinweise, dass der Kader mit Blick auf die engere Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft stark verkleinert werden sollte. Es gab auch Gespräche, in denen Spieler kritisch hinterfragt wurden. Es ging um die Leistung. Und die hat der komplette Kader gezeigt. Andere Namen müssen nicht zwingend besser sein als die, die aus dem eigenen Stall kommen.“

Einen Nachfolger will der SC vorerst nicht installieren. „Die Arbeit ist erst einmal getan. Die Kaderplanung ist abgeschlossen. Wir werden uns erst einmal nicht mehr bewegen. Das Thema steht hinten an“, so Hagedorn. Als Abgänge stehen demnach Joshua Claringbold (Karrierende), Philipp Baum (Germania Ratingen), Konstantin Möllering, Ndrin Maloku, Phiipp Magoley (alle mit unbekanntem Ziel) fest. Nils Koths und Tobias Kokol stoßen als Perspektivspieler zur zweiten Mannschaft. Nach Max Pohlig (1. FC Viersen) und Lennard Kaiser (Mülheimer SV) gab der SC noch die Einigung mit dem torgefährlichen Morten Heffungs (Union Nettetal) bekannt. Der 30-Jährige erzielte in 33 Einsätzen für den Ligakonkurrenten in der abgelaufenen Saison zehn Tore. Vom A-Jugend-Niederrheinligisten SG Unterrath kommen außerdem der 19-Jährige Nachwuchskeeper Michael Sperling und der junge Verteidiger Yeongmuk Choi. Man darf gespannt sein, wie der SC sich in der neuen Saison schlägt. Einfacher wird es nicht. Dafür sorgt allein schon die Reduzierung der Oberliga.

Aufrufe: 010.6.2023, 10:30 Uhr
RP / Uwe WorringerAutor