2024-04-29T14:34:45.518Z

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Herzschlagfinale in Mittelschmalkalden

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Die ersten Szenen waren vielversprechend für das Spiel. Fambach veruchte in den ersten 5 Minuten über die Außen ins Spiel zu finden. Gefährlich wurde es dabei über links, aber an der flachen Flanke ins Zentrum rutschte der Fambacher Stürmer knapp vorbei. Quasi im Gegenzug packte Mittelschmalkalden einen wunderschönen Spielzug aus und erzielte die frühe Führung. Auf dem linken Flügel spielte Kirchner Linde frei, der nach einem kurzen Dribbling auf Ediger ablegte. Der Angreifer fand am rechten Strafraumeck seinen Offensivpartner Wunderlich. Die Nummer 11 setzte zum Schuss an, spielte aber den Ball Richtung Grundlinie auf den sprintenden Schmidt, der das Spielgerät butterweich in den Strafraum heben konnte. Dort stand Linde, der von links in die Box eintauchte. Der 19-jährige jagte den Ball unter die Latte, ohne dass Torhüter Schott eine Chance gelassen wurde. Trotz des vorzeitigen Vorsprungs konnte Mittelschmalkalden, vielleicht auch aufgrund des Ausfalls von drei Stammspielern, keine Kontrolle in das Spiel bekommen. Fambach spielte nicht kreativ, aber dafür clever. Ein langer Ball folgte dem nächsten. Ziel war dabei immer Marta. Der Angreifer konnte sich in der 15 Minute von seinem Gegenspieler lösen und überwand Keefer, der nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Ab diesem Zeitpunkt deutete es sich an, dass nicht nur die Temperatur hitzig sein sollten. Immer wieder gab es den Situationen nicht entsprechende harte Fouls, kleine Rudelbildungen, Schauspieleinlagen und Beschwerden an das Refereeteam. Kurz vor der Halbzeit wollte Mittelschmalkalden das Tempo noch einmal anziehen. Ediger und der auffällige Linde hätten die Gastgeber eigentlich in Führung bringen müssen, aber Gästetorwart Schott bewies ein ums andere Mal, warum er zu den besten Keepern der Kreisliga gehört.

Die zweite Hälfte startete ausgeglichen. Man merkte an, dass Mittelschmalkalden zwar will, aber nicht so richtig konnte. Oft verprang ein Ball, oder man hatte zu schnelle und einfache Ballverluste. Einziger echter Aktivposten auf Fambacher Seite war Marta, der aber auch alleine die Hintermannschaft der Gastgeber gut beschäftigen konnte. Die Szene des bisherigen Spiels war ein Foul in der 66. Spielminute. Othman treibt den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne, bremst ein wenig ab und hält Ausschau nach seinen Teamkollegen. Gegenspieler Popa sprintet seitlich von hinten auf die Nummer 14 zu und säbelt dem Spielmacher ohne Ballkontakt per Scherenschlag in die Beine. Die ersten Fambacher und ganz Mittelschmalkalden meinen in der Aktion eine klare rote Karte erkannt zu haben, aber während sich Othman auf dem Rasen krümmt, zeigt Schiedsrichter Wirth gelb. In der darauffolgenden kollektiven Protestaktion von Mittelschmalkalden gab es zudem gelbe Karten für die Gastgeber. Kurz darauf wurde auch ein Betreuer von Mittelschmalkalden durch eine Beleidigung völlig zurecht vom Platz gestellt. Der FSV drehte in der Schlussphase noch einmal zu einem Powerplay auf. Nur vergaßen sie dabei oft die Absicherung, sodass sichtlich müde Fambacher auch zu ihren Konterchancen kamen. Große Möglichkeiten von Othman, Schmidt, Linde und Wunderlich wurde allesamt von Schott pariert. Zu Beginn der Nachspielzeit traf Mittelschmalkaldens Top-Torjäger Wunderlich aus sieben Metern nur die Latte. Ganz nach der alten Weisheit: "wenn du sie vorne nicht machst...". Erste gute Ansätze konnten noch von Keeper Keefer gehalten werden, aber in der 94. Spielminute verlor die Abwehr sie Kontrolle über das Leder. Über links kam der Ball zu Marta, der sofort den Abschluss suchte. Keefer sprang vergeblich dem Geschoss hinterher.

Unter großem Jubel wurden die ersten "Fambach"-Sprechchöre angestimmt. Mitten in die Gesänge hinein führte Mittelschmalkalden den Anstoß aus und Kapitän Perlt orderte alle im Vollsprint nach vorne. Der lange Ball landete im Sechszehner genau vor den Füßen von Othman, der den Ball volley über Schott hinweg ins Netz ballerte.

Schiri Wirth pfiff die Partie nicht wieder an und beendete die Begegnung mit einem 2:2.

Kurz nach Ende der Partie sah Othman noch die gelb-rote Karte für unsportliches Verhalten.

Aufrufe: 09.4.2024, 16:15 Uhr
Yannic EhrhardtAutor