Herzlichkeit, aber keine Gastgeschenke

Auf dem Spielfeld gingen sich dann beide Spieler meistens aus dem Weg. Zu weit auseinander waren hier die Positionen. Schleicher spielte auf der linken Seite der Dreierkette. Schlundt in der Innenverteidigung der Herpfer Viererkette. Und schnell waren auch die Vorhaben auf dem Platz erkennbar. Die Gäste begannen äußerst defensiv, wollten lange die Null hinten halten und setzten auf vereinzelte Vorstöße. Das Ziel der Platzhirsche war ein schnelles Tor. Eine Führung im Rücken gegen zwei kompakt stehende Abwehrketten würde vieles leichter machen. Und der kleine HSV setzte sein Vorhaben mustergültig um. Nur ab und zu wagten sie sich in die Offensive. Und so lange bei ihnen die Kraft reichte, sah dies gar nicht so schlecht aus. Die erste Torannäherung gab es nach elf Minuten. Hildburghausen konnte nur auf Kosten eines Eckballes klären. Diesen schlug Julian Heß auf den Kopf von Lukas Fuchs. Der Kopfball aus zwei Metern ging aber über den Kasten. In der 22. Minute ist Herpf wieder im gegnerischen Strafraum. Hier gab es gleich zwei Eckbälle am Stück. Beim Abschluss stand dann Julian Heß aber im Abseits. Und wiederum elf Minuten später fährt Herpf sogar einen Konter in Überzahl. Der Kopfball von Lukas Fuchs fand aber nicht den Weg ins Tor. Hildburghausen brauchte eine ganze Weile um zum eigenen Spiel zu finden. Trainer Patrick Ortlieb versuchte mit einigen Umstellungen das Angriffsspiel anzukurbeln. So wechselte William Simon von der linken Seite zunächst in die Schaltzentrale des Mittelfeldes und wenig später war er dann sogar zweite Sturmspitze neben Jens Hirschfeld. Durch Letztgenanten gab es dann auch die ersten Torannäherungen der Gastgeber. Sein Abschluss in der 26. Minute ging an den Pfosten. Eine Minute später konnte sein Schuss von Gästekeeper Christopher Hellmund mit einer starken Parade abgewehrt werden. Zur Führung brauchten die Gastgeber dann einen Standard. Einen Freistoß von der linken Seite brachte Tobias Holl nach innen. Und der mit nach vorne geeilte Abwehrspieler Martin Schleicher verlängert das Streitobjekt zum 1:0 in die Maschen. Fazit beim 1:0 Pausenstand: Ein hoch zufriedener Trainer Christian Hutterer auf Herpfer Seite. Verständlich, denn seine Jungs haben dies bis hierher vorzüglich gemacht. Trainer Patrick Ortlieb suchte bei seiner Halbzeitanalyse nach Varianten für ein variableres Spiel.

Er brachte dann zu Wiederbeginn mit Ali Imedashvili für Jens Hirschfeld einen neuen Angreifer. Insgesamt hatte Hildburghausen nun noch mehr Ballbesitz. Und auch die Aktionen nach vorne wurden nun zwingender. So schaffte Tobias Holl mit seinem Laufweg auf der rechten Seite Platz für Max Schneider. Und dieser erhöhte überlegt auf 2:0. Aber auch Herpf meldete sich noch einmal zurück. Es war die 56. Minute - elf Minuten nach Wiederbeginn - gab es erneut eine Ecke. Der Kopfball des aufgerückten Herpfer Kapitäns Veit Zöller ging nur knapp am Pfosten vorbei. Nicht nur in dieser Situation war der Coach der Gastgeber Patrick Ortlieb mit der Rückwärtsbewegung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Mit dem Doppelpack von Tristan Rüffer, der gleich zwei Mal völlig frei in zentraler Position an das Leder kam, zum zwischenzeitlichen 4:0 war die Partie endgültig entschieden. Bei nun nachlassenden Kräften der elf tapferen Herpfer hatte Hildburghausen zunehmend leichtes Spiel. Einwechsler Ali Imedashvili sorgte dann für den Endstand.