2024-05-02T16:12:49.858Z

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Vielleicht gelingt ihm ja wieder das Siegtor: Christoph Schmitt (blaues Trikot; hier ein Archivfoto gegen Penzberg) sorgte zuletzt gegen Deisenhofen II für Jubelstimmung beim VfL Denklingen.
Vielleicht gelingt ihm ja wieder das Siegtor: Christoph Schmitt (blaues Trikot; hier ein Archivfoto gegen Penzberg) sorgte zuletzt gegen Deisenhofen II für Jubelstimmung beim VfL Denklingen. – Foto: Tamara Rabuser/or

Heimnimbus zum Klassenerhalt: Denklingen möchte Murnau ärgern

„Murnau ist einfach weiter gelaufen.“

VfL Denklingen möchte gegen Spitzenreiter Murnau punkten und so den Klassenerhalt sichern. Aufstiegsaspirant Aubing käme das gelegen.

Denklingen – Die Vorzeichen stehen auf elektrisierende Spannung. Drittbestes Heimteam gegen zweitbeste Auswärtsmannschaft. Auch die Offensivreihen treffen auf beiden Seiten verlässlich. Einzig bei den Gegentoren hinkt der VfL Denklingen dem TSV Murnau deutlich nach. Freilich eine Tatsache, die ein Stück weit in der ungleich schwächeren Hinserie verankert ist.

Inzwischen sind die Denklinger ein solider und schwer zu bezwingender Vertreter im gehobenen Mittelfeld der Bezirksliga Süd.

Und am Samstag können sie gar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, respektive über die regionalen Grenzen hinaus auf sich aufmerksam machen: Denn dem Aufstiegsaspiranten ein Bein zu stellen, möglicherweise gar ein ganz entscheidendes, würde für jede Menge Gesprächsstoff sorgen. Wobei aus VfL-Sicht die Nebenwirkung eines weiteren Heimerfolges weit bedeutsamer wäre. Dann nämlich hätte sich die alte Leier vom noch nicht perfekten Klassenerhalt in dieser Spielzeit ein für allemal erledigt. „Einen oder zwei Punkte brauchen wir noch. Wäre schön, wenn wir die gleich gegen Murnau holen“, sagt Trainer Markus Ansorge.

Ansorge von Murnaus Physis begeistert

Allerdings ist da ein Gegner, der sich anschickt, seinen hohen Ambitionen adäquat nachzukommen. „Murnau hat eine tolle Mannschaft, die steht zurecht da oben“, hält Ansorge fest. Vor Wochenfrist fuhr er eigens nach Bad Heilbrunn, um die „Drachen“, wie sich die TSV-Spieler mit Blick aufs Gemeindewappen selbst nennen, in Augenschein zu nehmen. Der späte Ausgleich zum 1:1-Endstand schmeichelte dem TSV, spricht aber auch für die Physis des Teams. „Die Heilbrunner hatten am Ende Krämpfe, Murnau ist einfach weiter gelaufen.“ Gleichwohl glaubt Ansorge erkannt zu haben, dass man den Drachen „den Druck langsam anmerkt“.

In rund einem Monat könnten sie in die Landesliga aufrücken. „Zumindest in diesem Spiel war es so“, betont der VfL-Coach. Natürlich schaute der 56-Jährige nicht nur aus Lust und Laune zu; er fahndete gleichzeitig nach möglichen Schwachstellen und scheint auch fündig geworden. „Es gibt einige Themen, wo man ansetzen kann.“ Mehr verrät er natürlich nicht. Und auch das gute Verhältnis zu TSV-Trainer Martin Wagner, mit dem sich Ansorge so häufig wie mit keinem anderen Kollegen austauscht, muss mal kurz ruhen.

Mischt Denklingen das Meisterrennen auf?

Einzig ein Motivationsschub aus dem Lager des härtesten und wohl auch einzigen Murnauer Konkurrenten um den direkten Aufstiegsplatz steht noch aus. Ein Angebot aus Aubing, eine satte Getränkelieferung für den Erfolgsfall beinhaltend, war bis Freitag noch nicht eingetroffen. Aber es geht ja auch mit den eigenen Trümpfen.

Da wäre zunächst mal der Heimnimbus der Denklinger, mit lediglich einer Niederlage. „Den wollen wir natürlich behalten“, stellt Ansorge klar. Darüber hinaus verfügt der VfL über eine Mannschaft, die sich in den vergangenen Wochen immer mehr gefestigt hat. Fraglos schmerzt der Ausfall von Simon Ried. Aber mit Ausnahme der Langzeitverletzten Tobias Schelkle und Michael Stahl gibt es keinerlei weitere Lücken im Kader. „Wir können schon einiges aufbieten“, beteuert der Coach. Einige positionelle Umstellungen sollen die körperbetonte Marschroute befeuern.

Auf Manndeckung für Murnaus Mittelfeld-Ass Schorsch Kutter (19 Tore) wird geflissentlich verzichtet. Wobei Ansorge ohnehin Linksfuß Tadeus Henn als den zentralen Akteur der Gäste ausgemacht hat. Genau hierfür hat sich der Trip nach Bad Heilbrunn bereits ausgezahlt. „Heilbrunn war ein Musterbeispiel dafür, wie man es gegen Murnau am Besten macht.“ Jetzt muss es der VfL nur noch nachmachen.

Aufrufe: 019.4.2024, 18:02 Uhr
Oliver RabuserAutor