2024-04-30T08:05:46.171Z

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War von 2016 bis 2020 für den SV Heimstetten II als Spieler und Trainer im Einsatz: Sebastian Kneißl.
War von 2016 bis 2020 für den SV Heimstetten II als Spieler und Trainer im Einsatz: Sebastian Kneißl. – Foto: IMAGO / foto2press

„Hat mir total Spaß gemacht“ - Kneißl bedauert Abmeldung der Heimstetten-Reserve

Verlängerung der Heimstettener Jugendarbeit weiter geplant

Der SV Heimstetten meldet zwar die zweite Mannschaft aus der Kreisklasse ab, eine Verlängerung der Jugendarbeit sei aber auf jeden Fall wieder geplant.

Heimstetten - Die zweite Mannschaft des SV Heimstetten in der Kreisklasse ist Geschichte. Bereits am 15. August gab der Verein die Abmeldung der Reserve bekannt. Die bisherige dritte Mannschaft wird zur Zeitvertretung. Der ehemalige Coach und Stürmer des SVH II Sebastian Kneißl reagiert emotional auf die Nachricht: „Aus Trainer- und Spielersicht kann ich sagen, dass es mir total Spaß gemacht hat, die Jungs dort zu trainieren und mit ihnen zu spielen.“

Finanzielle Herausforderung für Heimstettens Reserve zu hoch

Die Gründe für die Abmeldung liegen neben den fehlenden finanziellen Mitteln an den zahlreichen Abgängen guter Jugendspieler, die laut Pressemitteilung die Kreisklasse nicht als Sprungbrett für ihre sportliche Zukunft sehen. Ambitionierte Akteure aus der in der Bezirksoberliga angesiedelten U19 schließen sich Bezirksligisten oder Landesligisten an. Diese können und wollen natürlich (mehr) Geld für ihren Kader zur Verfügung stellen als die Hoaschdenger für ihre U23.

Im Allgemeinen sei die Spanne zwischen Heimstettens Bayernliga-Mannschaft und dem Kreisklassen-Team zu groß, um den Ergänzungsspielern Spielpraxis zu geben. Doch jetzt ist der Klassenunterschied durch die C-Klasse nochmal angewachsen.

„Wir wollen wieder eine wirkliche zweite Mannschaft haben - lieber nächste Saison als gar nicht.“

SVH-Abteilungsleiter Max Reng über die zukünftigen Pläne für die Jugendspieler.

Ein direkter Aufstieg der neuen Reserve in dieser Saison ist aber keine vorgegebene Pflicht: „Die wollen einfach kicken, insofern kriegen die keine sportlichen Ziele aufoktroyiert. Die sollen einfach Fußball spielen“, erklärt Heimstettens Abteilungsleiter Max Reng. Zudem liegt der Fokus des dritten Teams auch woanders. „Die in der C-Klasse gemeldete Mannschaft stellt den Gemeinschaftssinn in den Vordergrund, weniger die leistungsorientiert-sportliche Ausrichtung. Insofern macht es keinen Sinn, das Team in der Kreisklasse antreten zu lassen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Dennoch liegt die Zukunft von Heimstetten II – und der talentierten Nachwuchsspieler – nicht in der C-Klasse. „Eine Verlängerung der Jugendausbildung ist auf jeden Fall wieder geplant und das war auch unser Ziel. Deswegen gab es keine zweite Mannschaft, sondern eigentlich eine U23. In dieser Saison hat das leider nicht geklappt. Wir wollen wieder eine wirkliche zweite Mannschaft haben – lieber nächste Saison als gar nicht. Wir wissen aber auch, dass es nicht so einfach ist. Wir mussten eine ganze Mannschaft aus dem Boden stampfen“, so Reng.

DAZN-Experte und Kommentator Kneißl sieht beide Seiten

Sebastian Kneißl kennt den SVH seit Jahren. 2013 wechselte der heutige Kommentator und Experte erstmals zu Heimstetten. Von 2016 bis 2020 stand er für die Zweitvertretung als Spieler auf, und als Trainer neben dem Feld. Kneißl bedauert die Abmeldung: „Als Fan des Vereins finde ich es natürlich schade, weil eine zweite Mannschaft zum einen als Übergang zur Ersten dient und zum anderen näher am durchschnittlichen Amateurfußball in einer tieferen Liga - und somit eher Breitensport - ist.“

„Durch Corona ist das Budget der Vereine etwas kleiner geworden und da muss man natürlich schauen.”

Der ehemalige Spieler und Trainer des SVH II Kneißl versteht die Verantwortlichen.

Auf der anderen Seite zeigt der 40-Jährige Verständnis für die Entscheidung. „Wenn du es aus der Sicht der Vereinsverantwortlichen siehst und es sehr viel Geld kostet, aber kein Ertrag dafür da ist, ist die Argumentation, dass die guten jungen Spieler dann weggehen, total nachvollziehbar. Vor allem durch Corona ist das Budget der Vereine etwas kleiner geworden und da muss man natürlich schauen”, so Kneißl. (Selina Leitl)

Aufrufe: 029.8.2023, 10:44 Uhr
Selina LeitlAutor