2024-04-30T13:48:59.170Z

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FC Bayern München II, TSV 1860 München II, Amateure, Derby
FC Bayern München II, TSV 1860 München II, Amateure, Derby – Foto: Christina Pahnke / sampics

Guardiola kannte seinen Namen nicht: Ex-Spieler erzählt FC-Bayern-Anekdote

„Was will er denn jetzt schon wieder?“

Nicht viele Profis können von sich behaupten, unter Pep Guardiola trainiert zu haben. Ein ehemaliger Bayern-Spieler erzählt eine Anekdote aus dieser Zeit.

München - Pep Guardiola beim FC Bayern München - eine Zeit, aus der zahlreiche Anekdoten stammen. Eine weitere fügte nun ein ehemaliger Profi der Münchner zu, der nur wenige Male das Privileg hatte, unter dem Spanier trainieren zu dürfen.

Die Rede ist von Matthias Strohmaier. Guardiolas Aura führte wohl dazu, dass ihn Pep unter einem falschen Namen kannte. Zu Sport1 sagte Strohmaier: „Er hat mich immer Korbinian Burger genannt. Ich hatte so enormen Respekt, dass ich gar nichts gesagt habe. Pep hatte so eine enorme Aura. Irgendwann fragte er aber nach mir und dann kannte er meinen Namen.“

Matthias Strohmaier: Pep Guardiola lernte doch noch seinen Namen

Wem Strohmaier kein Begriff mehr ist: Der damalige U19-Nationalspieler kickte vor dem FC Bayern in der Jugend von 1860 München und bei der Reserve des FC Augsburg. Zweieinhalb Jahre spielte er für die Roten. Er durfte von 2014 bis 2016 47 Partien für die Reserve der Bayern auflaufen, schaffte es aber nie in den Profikader. Mittrainieren durfte er bei den Profis aber doch, wenn es Personalengpässe gab.

Strohmaier sagte über den katalanischen Star-Trainer, dass er sich manchmal dachte: „Was will er denn jetzt schon wieder?“ Doch im Nachhinein merkt man, „wie viel Detailtiefe bei ihm im Training drin war.“

Ex-Profi über Pep Guardiola: „Du musstest immer überlegen, was er von dir will“

Strohmaier weiter über den aktuellen City-Coach: „Es ist faszinierend, wie extrem detailliert er war. Dazu switchte er auf dem Trainingsplatz zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch und Spanisch. Du musstest immer überlegen, was er von dir will. Ihm war das Spielprinzip 2-gegen-1 wichtig, weil du dann Überzahlsituationen fußballerisch lösen kannst.“

Pep Guardiola pflegte einen emotionalen Umgang - nicht nur mit Profis des FC Bayern, sondern im Oktober 2014 auch mit Bibiana Steinhaus (im Hintergrund).
Pep Guardiola pflegte einen emotionalen Umgang - nicht nur mit Profis des FC Bayern, sondern im Oktober 2014 auch mit Bibiana Steinhaus (im Hintergrund). – Foto: AFP PHOTO / PATRIK STOLLARZ

Bei der Reserve spielte er mit Kollegen wie Emre Can, Pierre-Emile Höjbjerg oder Niklas Dorsch. Doch einmal hätte Strohmaier sogar fast einen Kaderplatz bei den Profis ergattert - im Mai 2015 beim Auswärtsspiel in Leverkusen. Bayern ging personell auf dem Zahnfleisch. „Ich stand so gut wie im Kader für diese Partie. Bei mir daheim hängt das mit der Nummer 37 beflockte Trikot. Aber im letzten Moment wurde Mehdi Benatia noch fit und ich gestrichen“, verriet Strohmaier. Die Partie ging 0:2 verloren. Strohmaier: „Das hätte meiner Karriere natürlich einen Push geben können.“ Doch er sagt auch: „Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Zeit miterleben durfte. Manchmal musste ich mich schon zwicken, wenn ich mit Weltmeistern wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Manuel Neuer am Essenstisch sitzen durfte.“ (Bastian Schweinsteiger sandte zuletzt einen Gruß an Fans eines Ex-Klubs)

Heute betreibt Strohmaier die Fußballschule Skillers Academy, mit der er auch auf TikTok aktiv ist. Als Trainer schaffte er mit Bayernligist Hallbergmoos den Klassenerhalt, im Dezember folgte die einvernehmliche Trennung. Er macht aktuell seine A-Lizenz - und profitiert noch heute von den „Erfahrungen und Erlebnissen“ unter Guardiola und seinem Bayern-II-Trainer Erik ten Haag. Strohmaier hofft auf eine Hospitation bei dessen aktuellem Klub Manchester United. Schließlich sei ten Haag, nicht Guardiola, der Trainer, der ihn „am meisten geprägt hat.“ (cgsc)

Aufrufe: 07.3.2023, 03:59 Uhr
Christoph GschoßmannAutor