2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Grimmaer belohnen sich nicht

Muldestädter bringen 2:0-Führung nicht über die Zeit

Trotz verpasstem Auswärtssieg: Formkurve der Ziffert-Schützlinge zeigt nach oben

NOFV-Oberliga Süd • 24. Spieltag

Ludwigsfelder FC – FC Grimma 2:2 (0:0)
Ludwigsfelde: Lindner – Williams, L. Bache, Blisse (ab 65. Amangoua), Fleddermann – Herrmann, Hartmann – J. Schwarz (ab 46. Kardjilov), Lemke, Schleske (ab 65. Atanasov) – Eirich – Trainer: Beck
Grimma: Hauswald – Bartsch, Mattheus, T. Ziffert, Spreitzer – E. Ziffert (ab 46. Ronneburg) – Farkas (ab 74. Stockmann), Jackisch, Brand (ab 82. Choschnau), Huhn – Nitschke – Trainer: St. Ziffert
Schiedsrichter: Donner (Rostock) – Schiedsrichter-Assistenten: Bastian (Kritzmow), Lissner (Kröpelin) – Tore: 0:1 Ronneburg (52.), 0:2 Huhn (54.), 1:2 Eirich (70.), 2:2 Amangoua (87.) – Gelbe Karten: J. Schwarz (Ludwigsfelde) wegen Foulspiels (2.), Williams (Ludwigsfelde) wegen Foulspiels (7.) – Reservebänke: Jerlija (Tor) – T. Jentzsch (Tor), Pechmann, M. Schwarz, Walter – Zuschauer: 93 im Waldstadion zu Ludwigsfelde

Ludwigsfelde. Oberligist FC Grimma bleibt zum vierten Mal in Folge ungeschlagen. Beim Ludwigsfelder FC erreichten die Schützlinge von Trainer Steffen Ziffert beim 2:2 (0:0)-Unentschieden einen Teilerfolg, doch war im Lager der Muldestädter nach dem Abpfiff eher getrübte Stimmung. Der Grund lag einzig und allein darin, dass es die Grimmaer nicht schafften, die drei wichtigen Punkte nach einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung mit an die Mulde zu entführen. Nach einem Doppelschlag Anfang der zweiten Halbzeit (52., 54.) sah alles nach einem Auswärtssieg aus, doch nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber (70.) verloren die Ziffert-Schützlinge zunehmend die Ordnung in der Defensive. Ludwigsfelde setzte in der Endphase alles auf eine Karte und kam drei Minuten vor Schluss doch noch zum 2:2-Ausgleich (87.). Nichtsdestotrotz boten die Gäste ein gutes Auswärtsspiel – auch wenn man sich leider dafür nicht belohnen konnte. Das sah auch Trainer Steffen Ziffert so, der sich trotz alledem natürlich über die vergebenen Punkte ärgerte. „Wenn man 2:0 führt, möchte man natürlich die drei Punkte auch einfahren. Daher ist es für uns schon wie eine gefühlte Niederlage“, resümierte der FC-Coach. „Nichtsdestotrotz haben wir uns gut präsentiert, vor allem die erste Halbzeit war gut. Nach dem Doppelschlag kurz nach dem Wechsel war Ludwigsfelde eigentlich tot, doch waren wir leider nicht in der Lage, diesen Vorsprung über die Zeit zu bringen oder auszubauen. So hat der Gegner nach dem Anschlusstor alles auf eine Karte gesetzt und wir haben leider zunehmend die Ordnung verloren. Demzufolge haben wir kurz vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen müssen, was umso ärgerlicher ist, weil wir mit einem Sieg einen großen Schritt hätten machen können. Aber ich mache den Jungs keinen Vorwurf – in unserer Situation spielen auch die Nerven eine große Rolle. Wir nehmen den Zähler jetzt mit, im Vorfeld hätte ich ihn blanko unterschrieben.“ Eins steht jedoch außer Frage: Die Leistungskurve zeigt in den letzten Wochen unverkennbar nach oben. So enttäuscht man im FC-Lager in Ludwigsfelde nach Abpfiff auch war, nächsten Sonntag wird man im heimischen Husaren-Sportpark gegen Krieschow erneut Anlauf nehmen. Auf Seiten der Gastgeber war man selbstredend mit dem Ergebnis einverstanden, wenn man den Spielverlauf zugrunde legt. „Natürlich wollen wir unsere Heimspiele gewinnen, doch nach dem 0:2-Rückstand unterschreibe ich diesen Punkt“, so Ludwigsfeldes Trainer Thorsten Beck. „Meine Mannschaft hat Moral gezeigt und sich spät dafür belohnt. Von daher denke ich, dass das Unentschieden so in Ordnung geht.“
Dabei nahmen die Muldestädter den Schwung der sieben Punkte aus den letzten drei Spielen mit ins Brandenburgische und waren von Beginn an sehr aktiv. Bereits in der Anfangsphase bedrohte Eric Ziffert mit einem Freistoß den LFC-Kasten, doch konnte Schlussmann Lucas Lindner die Gefahr bereinigen (7.). Die Gastgeber, die in den letzten sechs Begegnungen nur einen Sieg einfahren konnten, brauchten eine gute Viertelstunde, um besser ins Spiel zu gelangen. So verpasste Jonathan Schwarz eine Flanke von links nur hauchzart (15.), kurz darauf setzte Spielmacher Christopher Lemke einen Schuss nur knapp übers Tor (18.). Ansonsten spielte sich die Partie meist zwischen den Strafräumen ab, wobei es den Gästen durch intensive Laufbereitschaft und aggressive Zweikampfbereitschaft immer wieder gelang, das Geschehen fernab vom eigenen Tor zu halten. „Wir haben die Begegnung gut kontrolliert, defensiv kompakt verteidigt und nach vorn immer wieder versucht Nadelstiche zu setzen“, so Trainer Steffen Ziffert. Robin Brand hatte dabei die beste Grimmaer Torgelegenheit, doch strich sein Schuss knapp über den Querbalken (31.).
Nach dem Wechsel kamen die Muldestädter extrem engagiert aus der Kabinen und gerieten durch einen Doppelschlag augenblicklich auf die Siegerstraße. Zunächst konnte LFC-Keeper Lindner einen Schuss von Samyr Farkas nur nach vorn prallen lassen, der zur Pause eingewechselte Stefan Ronneburg erkannte die Situation blitzschnell und staubte zum 0:1 ab (52.). Doch damit noch nicht genug. Zwei Minuten hielt Lindner einen Schuss von Christoph Jackisch wiederum nicht fest, Jannik Huhn hatte wenig Mühe zum 0:2 zu vollenden (54.). Damit schienen die Muldestädter auf dem besten Weg zu sein, drei wichtige Punkte im Abstiegskampf einfahren zu können. Allerdings agierte die Mannschaft daraufhon etwas zu sorglos und gestattete einem Gegner, der bereits geschlagen schien, die Rückkehr in die Begegnung. LFC-Coach Beck reagierte und brachte mit Kaloyan Atanasov und Ello Amangoua zusätzliche Offensivkräfte (65.), so dass die Platzherren in der Folgezeit alles auf eine Karte setzten. Die Gäste bekamen fortan mehr und mehr Probleme, vor allem im Defensivbereich verlor man in der Folgezeit deutlich an Stabilität. Vielleicht wäre es dazu gar nicht gekommen, wenn ein Treffer von Samyr Farkas die Anerkennung gefunden hätte, doch entschied Schiedsrichter Ole Donner (Rostock) nach Fahnenzeichen seines Assistenten auf Abseits (60.). „Für uns von draußen war keine Abseitsstellung erkennbar“, so Trainer Steffen Ziffert. So wurden die Gastgeber für ihre Bemühungen mit dem Anschlusstreffer belohnt, als Alexander Eirich 20 Minuten vor Schluss auf 1:2 verkürzte (70.). Ludwigsfelde bekam nun noch einmal die zweite Luft, die Gäste waren fortan fast ausschließlich mit Abwehraufgaben beschäftigt. Mit dem festen Willen, die drei Punkte über die Zeit zu bringen, schmissen sich die Gäste fortan in jeden Zweikampf und verteidigten die kostbare Führung. Diese sollte bis drei Minuten vor Schluss bestehen bleiben, ehe es dann doch noch geschah. Nach einem langen Ball in den Grimmaer Strafraum wurde FC-Schlussmann Christopher Hauswald beim Herauslaufen im Luftduell unterlaufen und ließ daraufhin den Ball fallen, der eingewechselte Amangoua erfasste die Situation als Schnellester und schob zum 2:2-Enstand ein (87.). „Natürlich hätte ich mir dort ein Freistoßpfiff gewünscht, doch können wir die Situation im Nachgang selbstredend nicht mehr ändern“, so ein sichtlich enttäuschter FC-Trainer Steffen Ziffert im Anschluss.
Fazit: Trotz der Enttäuschung über den verspielten Vorsprung hat der FC Grimma die Karten in Sachen Abstiegskampf weiterhin in den eigenen Händen. Natürlich hätte der Mannschaft drei Punkte richtig gut zu Gesicht gestanden, doch wird die Elf auch die Lehren aus dieser Partie ziehen. In den letzten Wochen haben die Muldestädter einen Schritt nach vorn gemacht – dies war auch in Ludwigsfelde deutlich sichtbar. Leider hat man es nicht geschafft, sich für einen engagierten Auftritt zu belohnen.

Aufrufe: 021.4.2024, 14:35 Uhr
Tom RietzschelAutor