2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Zu viele Aufs und Abs im Wechsel leistete sich Kreisliga-Neuling TSV Eslarn (in Blau) im Verlauf der bisherigen Spielzeit.
Zu viele Aufs und Abs im Wechsel leistete sich Kreisliga-Neuling TSV Eslarn (in Blau) im Verlauf der bisherigen Spielzeit. – Foto: Creativ-Action.de

Grenzlandelf muss Leistungsschwankungen abstellen

Rückblick Kreisliga Nord: Fehlende Konstanz verhinderte, dass sich Neuling TSV Eslarn nicht weiter oben in der Tabelle wiederfindet

In der „Corona-Saison“ 2019/21 hatte die Grenzland-Elf noch aufgrund des schlechteren Punktequotienten gegenüber der DJK Neustadt/WN den Kreisliga-Aufstieg verpasst. Passend und pünktlich zu den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Fußballabteilung beim TSV Eslarn im Juni, bejubelte die Elf von Trainer Bernd Häuber am 8. Mai nach einem 2:1-Sieg beim TSV Pleystein vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisklasse Ost. Und damit die so erhoffte Rückkehr in die Kreisliga. Vor allem durch die Art und Weise, wie die Mannen um Kapitän Patrick Herdegen insbesondere nach der Winterpause auftraten – ohne Niederlage und mit einem beeindruckenden Torverhältnis – war der Erfolg hochverdient. Am Ende stand die beeindruckende Bilanz von 19 Siegen, vier Unentschieden und nur einer Niederlage (0:1 zuhause gegen Vohenstrauß II) zu Buche. Selbstredend verfügte der TSV sowohl über die beste Offensiv- als auch Defensivreihe der Liga in seiner Meistersaison.

TSV Eslarn (9. Platz, 6/5/6, 23 Punkte, 32:28 Tore)

Nach einer ausgiebigen Meistersause und einigen Tagen der aktiven Erholung startete die Grenzlandelf in die Vorbereitung für den Auftritt eine Etage höher, die sollte aber keineswegs so ablaufen, wie es sich Meistertrainer Bernd Häuber und die Verantwortlichen vorgestellt hatten. „Unsere Vorbereitung möchte ich als sehr bescheiden, um nicht zu sagen beschissen bezeichnen. Wir hatten bei allen Spielen extreme Personalprobleme. Aber wir wollen nicht jammern, unsere Mannschaft ist seit Jahren zusammen. Ich hoffe deshalb, dass wir trotzdem einen guten Start hinlegen können“, resümierte der Übungsleiter des TSV die Phase vor dem Saisonauftakt.

Und der ging, irgendwie passend zu den Problemen in der Vorbereitung, bei Mitaufsteiger SV Kohlberg mit 2:6 anständig „in die Hose“. Obwohl man einen 0:2-Rückstand Mitte der ersten Hälfte schnell egalisieren konnte, stand am Ende eine kräftige Packung auf der Anzeigetafel. Es zeugte vom Charakter der Jungs von Bernd Häuber, dass sie am 2. Spieltag allerdings sofort eine Reaktion zeigten. Gegen den ehemaligen Verein des Coaches, den SC Kirchenthumbach, sammelte man auf eigenem Terrain durch einen 4:1-Sieg das erste Zählbare in der Kreisliga. Es folgten vier Punkte aus den beiden Folgematches, ehe wieder Sand ins Getriebe kam. Nur drei Punkte aus sechs Spielen, da entstand die Gefahr, in unbequeme Gefilde abzutriften. Doch der TSV wusste dies zu verhindern, stabilsierte sich wieder und schöpfte aus den Partien gegen Erbendorf, Reuth und Plößberg die Maximalausbeute von neun Zählern ab. Zwei Niederlagen, ein Dreier und ein Remis beschlossen schließlich das unter dem Strich sehr erfolgreiche Jahr für den TSV Eslarn.

Als Aufsteiger zur Winterpause auf Platz neun rangierend, mit einem Abstand von sechs Punkten zum Abstiegsrelegationsplatz, man wird zufrieden sein an der Landesgrenze mit dem, was bislang geleistet wurde. Diesen Eindruck vermittelt auch das Interview mit Coach Bernd Häuber, der sich für die Restrückrunde wünscht, dass die Seinen einfach mehr Konstanz in ihre Leistungen bringen. Sollte der Grenzlandelf dies gelingen, dann dürfte der anvisierte Klassenerhalt auch in trockene Tücher gelegt werden können.

Bernd, kurze Einschätzung des bisherigen Saisonverlaufs, seid ihr zufrieden?

Bernd Häuber (55): Wir finden uns als Aufsteiger aktuell im Mittelfeld der Tabelle wieder. Das ist in Ordnung, aber zufrieden dürfen wir nicht sein. Die Leistungen waren zum Teil sehr schwankend. Mit zwei drei Spielen war ich absolut nicht einverstanden.

Was habt ihr euch für die Restrückrunde vorgenommen?

Es gilt diese Schwankungen abzustellen, das muss das primäre Ziel von uns allen sein.

Gibt es im Winter personelle Veränderungen?

Wir haben aktuell keinen zwingenden Handlungsbedarf. Aber natürlich sind wir, wie sicher jeder andere Verein, um Neuverpflichtungen bemüht.

Wann beginnt die Vorbereitung und wie wird sie in groben Zügen aussehen?

Die Vorbereitung beginnt in der 7. Kalenderwoche. Ein externes Trainingslager ist nicht geplant.

Wo gibt's noch Verbesserungsbedarf im Spiel eurer Mannschaft?

Wir wollen unser taktisches Verhalten verbessern. Das gibt es noch viel Potential.

Welches Team in der Liga hat bislang positiv, welches negativ überrascht?

Positiv hat mich bislang die SpVgg Schirmitz überrascht, negativ der SV Plößberg.

Wer wird wohl am Ende ganz oben stehen, wer, meinst du, wird vermutlich die Liga verlassen müssen bzw. bis zum Schluss um den Abstieg kämpfen und wo wird sich deine Truppe in der Abschlusstabelle wiederfinden?

Ich denke, dass Vorbach am Ende oben stehen wird. Für Plößberg und Mantel wird es sicher schwer, die Klasse zu halten. Wer am Ende auf dem Relegationsplatz landet, da ist noch vieles möglich. Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an.

Werdet ihr euer vor der Saison formuliertes Saisonziel erreichen?

Unser Saisonziel war die Klasse zu halten. Dieses Ziel müssten wir erreichen.

Wirst du nach derzeitigem Stand auch in der kommenden Saison auf der Kommandobrücke der Grenzlandelf stehen?

Stand heute ja.

Aufrufe: 04.2.2023, 08:00 Uhr
Werner SchaupertAutor