2024-05-08T14:46:11.570Z

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– Foto: Jani Pless

Gmünd: vorne hui und hinten hui

Nur zwei Komponenten, die Normannia zum Erfolg verholfen haben

An diesem Sonntag (15 Uhr) geht es für Verbandsliga-Vizemeister Normannia Gmünd auswärts zum SC Lahr. Mit einem 3:0-Erfolg aus dem Hinspiel geht die Normannia in diesen zweiten Teil der Relegation zur Oberliga. Die Tür ist geöffnet, die Mannschaft von Zlatko Blaskic möchte nun auch über die Schwelle treten, so das Bild für dieses besondere Duell.

In der abgelaufenen Woche hat Blaskic noch einmal den Fokus geschärft bei seinen Spielern. Im Hinspiel zeigte sich Alexander Aschauer als Torjäger, wie man ihn so häufig in der Saison beobachten konnte. 23 Treffer hatte der gebürtige Wiener in der abgelaufenen Saison erzielt und sich damit gemeinsam mit Filip Sapina vom SSV Ehingen-Süd an die Spitze der Torjägerliste geschossen.

Im ersten Relegationsvergleich mit dem SC Lahr dann erzielte er einen weiteren Treffer, blieb im Eins gegen Eins cool und markierte das 3:0 in der 22. Minute. Der 31-Jährige ist längst ein fester Bestandteil der Gmünder Mannschaft, macht seine Mitspieler um sich herum auch mit seiner Qualität und Routine besser. Aschauer hat schon viel gesehen in seiner Laufbahn, hat für renommierte Vereine wie Austria Wien, den VfB Stuttgart, Wacker Burghausen oder die SG Sonnenhof-Großaspach gekickt. Jetzt aber freut er sich auf das alles entscheidende Spiel in Lahr. „Die Ausgangslage ist perfekt, die Tür offen – wir müssen nur noch durchgehen“, sagt Aschauer mit Blick auf die Partie am Sonntag.

Dabei wird es auch kein Taktieren oder irgendwelche Rechenspielchen geben, das hatte Blaskic bereits angekündigt, Aschauer unterstreicht dies. „Wir gehen ins Spiel wie im Hinspiel. Wir beginnen bei 0:0. Man hat es schon sehr häufig im Fußball gesehen, dass es auch mal ganz schnell gehen kann, ich erinnere nur an Barcelona gegen Paris damals, die hatten ein noch höheres Ergebnis aufzuholen. Deswegen müssen wir auch in Lahr von Anfang an Vollgas geben“, sagt der Stürmer.

Schmerzlich vermissen wird auch Aschauer Jermain Ibrahim, der im ersten Relegationsspiel eine Fabelleistung auf den Rasen zauberte, alle drei Treffer vorbereitete. Bei Ibrahim ist seine alte Knieverletzung wieder aufgebrochen, er kann am Sonntag, im Rückspiel an der französischen Grenze nur zuschauen und die Daumen drücken. Ibrahim war es auch in der abgelaufenen Saison, der mit elf Treffern auf der internen Liste auf dem zweiten Platz gelandet ist. Dabei scheute er sich auch nie, sich die Bälle am eigenen Sechzehner zu holen, es gehört zum Spiel, was Blaskic von seiner Mannschaft verlangt.

„Wir haben einen Keeper hinten drin, der alles rausfischt“, sagt Aschauer über Yanick Ellermann, Kapitän und Schlussmann der Normannia. Vorne ist es gelaufen, hinten hatte man eine stabile Defensive rund um Ellermann. Der Schlussmann parierte im Hinspiel zweimal richtig stark, hielt dazu noch einen Elfmeter. In der Jugend beim VfB Stuttgart und dem VfR Aalen aktiv gewesen, ist der gebürtige Gmünder bereits seit der Saison 2016/2017 im Kasten der Normannia, stand auch in der Oberliga im Tor, die man 2018 als Meister erreicht hatte, jedoch direkt wieder abstieg.

Mit nur 30 Gegentreffern ist man spitze, gemeinsam mit Meister TSV Essingen, hat aber deutlich mehr Treffer erzielt als der Neu-Oberligist: 85. „Auf beiden Seiten läuft es. Wenn du hinten stabil bist und vorne weißt, dass du jederzeit treffen kannst, dann gibt dir das natürlich Sicherheit. Das Ziel ist immer, dass die Null steht, und das funktioniert in letzter Zeit auch richtig gut“, sagt Aschauer. Satte 18-mal musste Ellermann den Ball nicht aus dem eigenen Gehäuse holen, hinzu kommt das erste Spiel in der Relegation. Sollte dies erneut gelingen, spielt die Normannia in der Oberliga, das steht fest. Auch die Zahlen sprechen dafür, dass der FCN sich die Oberliga allemal verdient hätte, wie Fußball-Bereichsleiter Marco Biegert schmunzelnd anhand einer Tabelle dokumentiert: „Das ist die beste Verbandsligasaison ever und das beste Saisonergebnis der Normannia seit 20 Jahren“, ist Biegert stolz auf die Mannschaft. Einige Beispiele: Pro Spiel erzielte der FCN 2,5 Treffer, es steht ein Punkteschnitt von 2,15 zu Buche bei einer Tordifferenz von 55. „Wahnsinn“, schießt Biegert hinterher.

Das Besondere im Rückspiel: In dieser Relegation zählt die Auswärtstorregelung, die in sämtlichen anderen Verbänden analog zu den Profis längst abgeschafft wurde, „komischerweise“, wie Blaskic nicht erst einmal konstatierte. Aber: Für den FCN könnte es nach dem 3:0 eine goldene Regel werden, denn ein eigener Treffer würde bedeuten, dass Lahr fünf erzielen müsste – gegen diese bärenstarke Gmünder Defensive.

Aufrufe: 023.6.2023, 10:22 Uhr
redAutor