Glehn verabschiedet Franken mit Remis gegen TuS GV

Der SV Glehn hat Trainer Markus Franken mit einem 2:2 (1:0) gegen den TuS Grevenbroich zum Abschluss der Saison 2022/23 in den selbstgewählten Ruhestand verabschiedet. Der 52 Jahre alte Coach war im März nach dem Abgang von Kevin Hahn interimsweise eingesprungen und führte die Blau-Weißen in der Endabrechnung auf einen einstelligen Tabellenplatz. Während es für die Gastgeber im letzten Saisonspiel nur noch darum ging, den Trainer mit einer angemessenen Leistung zu verabschieden, reichte der Punktgewinn den Schlossstädtern zum Klassenerhalt.
Der blieb auch noch lange nach Spielende fraglich, denn der TuS, der unter der Woche seinen Trainer Jörg Gartz von seinen Aufgaben entbunden hatte und von Spielertrainer Martin Hermel betreut wurde, musste darauf hoffen, dass Rot-Weiß Elfgen in der parallel laufenden Partie beim SVG Grevenbroich nicht gewinnt. Dieses vogelwilde Match (7:7) wurde aber für mehr als eine halbe Stunde unterbrochen, als sich der SVG-Torhüter schwer verletzte und auf dem Platz notärztlich behandelt werden musste. Bis zum Abpfiff in Frimmersdorf harrten die TuS-Spieler mit ihren Verantwortlichen auf dem Spielfeld in Glehn aus und konnten erst dann ihren Ligaverbleib feiern.
Die knapp 100 Zuschauer bei sommerlichen Temperaturen sahen in den 90 Minuten zuvor eine intensiv geführte Partie mit vielen Nickeligkeiten auf beiden Seiten und einem gut gestarteten SV Glehn, der bereits in der 3. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Timo Arvanitidis in Führung ging. Danach wehrten sich aber die Gäste gegen den dadurch drohenden Abstieg nach Kräften und erspielten sich vor allem durch Schüsse aus der zweiten Reihe durch Lars Faßbender und Hermel einige guten Chancen. Die „Roten“ fanden aber in einem glänzend aufgelegten Jan Saul im Glehner Tor ihren Meister. Glehn verlegte sich auf gelegentliche Konter und hatte das 2:0 auf dem Fuß, als Rainer Hoffmann plötzlich freistehend von TuS-Keeper Niklas Bier auftauchte, dann aber den richtigen Zeitpunkt zwischen Abspiel und Torschuss verpasste. Glück hatten die Grevenbroicher auch, als Bier einen langen Ball gegen den heranstürmenden Devrim Celik mit der Hand knapp außerhalb des Strafraumes abfing, der gute Schiedsrichter diese schwierig zu beurteilende Situation aber als nicht ahndungswürdig einstufte.
Nach dem Seitenwechsel war es dann TuS-Routinier Faßbender, der nach Vorarbeit des ständig rackernden Jan-Niklas Eschweiler mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1 (47.) zurück in die Partie brachte. Der drei Minuten zuvor für Markus Bresser eingewechselte Deniz Aydin brachte in der 77. Minute unter den Augen des neuen Trainerteams Björn Feldberg/Dwight Granderath mit seinem zweiten Saisontreffer Glehn erneut in Front und Grevenbroich an den Rand des Abgrunds. Der TuS fand aber schnell eine Antwort und profitierte von einem unsauber geklärten Ball in der Glehner Abwehr, den Dominik Jahn in der 80. Minute zum 2:2-Ausgleich verwertete. Angesichts der unklaren Lage auf den anderen Plätzen spielte der TuS in den Schlussminuten noch auf Sieg, zwingende Chancen sprangen aber nicht mehr heraus.
Beim abschließenden Saisonausklang wurde Franken, der bereits von 2013 bis 2017 vier erfolgreiche Jahre in Glehn an der Seitenlinie verbracht hatte, mit viel Lob aus Vorstand und Mannschaft verabschiedet. “Wenn man erlebt, mit wieviel Feuer und Leidenschaft Markus die Mannschaft coacht, muss man traurig sein, dass solch ein toller Trainer ein selbstgewähltes Rentnerdasein fristet. Aber wir müssen Verständnis für diese Entscheidung haben und Franken wird immer ein Teil unserer ‚footballfamily‘ bleiben“, sagte Vorsitzender Norbert Jurczyk bei der Verabschiedung Frankens, der versprach, sich das eine oder andere Spiel der neuen Saison anzuschauen: „Einerseits bin ich mit dem neuen Trainer befreundet, andererseits bin ich gespannt auf die weitere Entwicklung der Mannschaft. In den Spielen gegen die Top 5 der Liga hat sie gezeigt, dass sie Potenzial hat, weiter oben in der Tabelle mitzuspielen.“