2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
Torhüter Marcel Fesenbeck und seine Kürnbacher nehmen gegen Treschklingen einen Dreier ins Visier.
Torhüter Marcel Fesenbeck und seine Kürnbacher nehmen gegen Treschklingen einen Dreier ins Visier. – Foto: Siegfried Lörz

Gedrehte Favoritenrolle

Landesliga Rhein-Neckar +++ Kürnbach empfängt Treschklingen am Donnerstag

Zwei Punkte gegen acht Punkte. Eine 0:6-Schlappe in der Vorrunde auswärts und über allem der Fakt, von 21 Saisonspielen kein einziges gewonnen zu haben. Nimmt man nüchtern alle Zahlen zur Kenntnis, die die Saison bislang geliefert hat, ist der TSV Kürnbach krasser Außenseiter vor dem Duell mit dem SV Treschklingen. Zahlen sind aber nur die halbe Wahrheit, oder noch besser, reine Auslegungssache. Schließlich hat der TSV seine beiden Punkte in den vergangenen Wochen mit Unentschieden gegen weit besser platzierte Kontrahenten errungen. Der SV schlittert dagegen durch die Rückrunde und verliert fast immer hoch. Ein aufmerksamer Beobachter der Lage in der Landesliga Rhein-Neckar würde deshalb zu dem Schluss kommen, dass Kürnbach als Favorit am Gründonnerstag um 17.45 Uhr in die Partie startet.

TSV Kürnbach

Es ist eine freudige Erwartungshaltung beim TSV, ohne allerdings in blinden Optimismus zu fallen. "Die Vorzeichen zum Hinspiel haben sich ein bisschen gedreht, da die Treschklinger damals ihre beste Verfassung hatten", sagt Kürnbachs Trainer Marcel Genc und schließt die 0:6-Niederlage sehr schnell ab.

Viel lieber spricht er über die derzeitigen Auftritte seiner und Christopher Kleins Elf, die es geschafft hat, über eine große Kompaktheit mehrere achtbare Ergebnisse einzufahren. "Wir erarbeiten uns immer wieder Chancen und haben jetzt natürlich das Ziel, den ersten Sieg zu holen", so Genc, der aber genau weißt, "dass dies nur gelingen kann, wenn wir an unserem Limit spielen."

Von einem angeschlagenen Gegner will er nichts wissen, zu gut sind die Treschklinger Stärken im Süden des Fußballkreises bekannt. Der Kürnbacher Coach sagt: "Wenn einer von uns meint, Treschklingen wäre nicht gut in Form, dann werden sie uns mit ihrer Offensivqualität wehtun können."

Personell ist die Lage wieder ein bisschen schlechter geworden. Für Leo Kasap ist die Saison wegen eines Muskelbündelrisses gelaufen. Nicolas Zieger laboriert an einer Knieverletzung und Maximilian Krüger ist über das Osterwochenende im Urlaub. Kurzfristig reichen könnte es bei Julian Frick, aber nur dann, wenn der 24-Jährige seine Leistenprobleme rechtzeitig auskuriert hat. "Es könnte natürlich passieren, dass die beiden Spielertrainer zum Einsatz kommen", schließt Genc einen Einsatz von sich und Klein nicht aus.

SV Treschklingen

"Wir sind ohne Frage der Außenseiter und Kürnbach der Favorit", sagt Leotrim Asllani. Der Treschklinger Coach schätzt die Lage nüchtern ein, von Träumereien ist er weit entfernt. Die vergangenen Wochen lassen aber auch wenig Raum dafür. 0:4, 0:8, 0:1, 1:6 und 0:5 – bis auf ein Ergebnis hat es seit Jahresbeginn nur Klatschen gegeben.

Was sich wie ein roter Faden durchzieht, das sind die einfachen Fehler bei Gegentoren. "Das ist einfach ärgerlich, auf diese Weise haben wir gegen Eppelheim auch wieder Tore bekommen", hadert Asllani mit dem 0:4 vor Wochenfrist, als er seine Elf unter Wert geschlagen sah. Dabei stehen die SV-Kicker in der Defensive prinzipiell ganz ordentlich und lassen aus der Grundformation wenig zu. Was dagegen kaum gelingt, ist offensive Entlastung. Der Spielertrainer erläutert: "Wir erspielen uns offensiv nicht wirklich viel."

Für Landesliga-Niveau fehlt schlicht und ergreifend die Tiefe im Kader, deshalb ist der drohende Abstieg auch nicht mehr zu verhindern. Nun geht es darum, sich mit erhobenem Haupt aus der Liga zu verabschieden. "Gerade in unserer Lage wollen wir die Spiele ordnungsgemäß zu Ende bringen", beschreibt Asllani seine Wünsche für den Endspurt.

Nach Kürnbach, vor denen Asllani großen Respekt hat, folgt am Ostermontag das Heimspiel gegen den Tabellenführer FC Bammental. Der Treschklinger Coach sagt zu dem Doppelspieltag: "Die Kürnbacher machen es in der Rückrunde sehr gut und beweisen, dass sie Landesliga-Niveau haben. Mit Bammental kommt am Montag eine Topmannschaft und der Favorit auf die Meisterschaft. Da haben wir überhaupt nichts zu verlieren und können völlig befreit reingehen."

Aufrufe: 06.4.2023, 08:00 Uhr
red.Autor