Gebenbach-Coach Hempel: »Wir sprechen nicht über den Aufstieg«

Kai, wie fühlt man sich als der große Gejagte der Bayernliga Nord?
Wir fühlen uns nicht als Gejagte. Andere Mannschaften haben den Druck, da zu stehen, wo wir jetzt sind. Während der Winterpause haben wir diese Situation sehr genossen. Seit dem ersten Training liegt aber der volle Fokus auf der bestmöglichen Entwicklung der Mannschaft. Alles andere wird man sehen.

Seid Ihr in Anbetracht der "schiefen" Tabelle überhaupt Spitzenreiter?
Wir sind Spitzenreiter (mit Nachdruck)

Spielt die Tabellensituation in der Vorbereitung irgendeine Rolle bei Euch? Wird darüber geredet?
Wir reden nie über die Tabelle und sie spielt auch in den fussballspezifischen Planungen keine Rolle. Ich kann mich da nur wiederholen: Wichtig ist der Prozess, die Entwicklung der Mannschaft und jedes Einzelnen.

Besteht die Gefahr, dass das Team abhebt - oder haben die Routiniers Becker, Kohler, Haller, Ceesay & Co. das unter Kontrolle?
Nein, diese Gefahr besteht auf keinen Fall. Ich hab das Gefühl, dass die Truppe noch motivierter ist, und weiß, dass der Lauf, den wir in der Hinrunde hatten, nur mit harter Arbeit fortgesetzt werden kann. Die Jungs haben einen sehr gesunden Charakter.

Warum packt die DJK Gebenbach den Aufstieg?
Sehr geschickt gestellte Frage (schmunzelt). Aber wie schon gesagt: Wir sprechen nicht über den Aufstieg. Dieses Thema vertagen wir auf Anfang April.

Kommen wir zu Dir selber: Erste Frage natürlich: Deine Spielerkarriere ist endgültig vorbei? Oder bist Du doch Spielertrainer?
Um ehrlich zu sein: Es juckt manchmal gewaltig, nochmal selbst auf dem Platz zu stehen. Aber durch die Verletzungen wird das leider nicht mehr möglich sein. Ich hoffe, dass es auch nicht nötig sein wird, mich nochmal selbst einzuwechseln.

Dein Vertrag läuft überraschend lange - bis 2025. Fühlt sich diese lange Laufzeit nach wie vor gut an?
Ja, total. Wie schon beschrieben, es geht uns - also Markus Kipry und mir, der ebenfalls so lange Vertrag hat - nicht primär nur um kurzfristigen Erfolg. Wir wollen die Truppe weiterentwickeln und auch das Umfeld schaffen, um mittel- und langfristig erfolgreich sein zu können.

Einer Deiner ersten Vorsätze nach einer Installation als Trainer im Herbst 2021 war es, die Corona-Lethargie aus den Spielern zu bekommen. Ist Dir das gelungen?
Ich denke schon. Ich hab das Gefühl, den Jungs macht es Spaß und sie kommen gern zum Training und Spiel. Und darum geht es ja auch im Endeffekt. Auch wenn es natürlich im Sport auch manchmal weh tun muss.

Wie stellst Du Dir Deiner Trainerkarriere vor? Ähnlich wie Deine Spielerzeit - also als Profi?
Momentan genieße ich die Zeit in Gebenbach mit meinen Freunden. Das Schöne hier ist die familiäre Atmosphäre. Was danach passiert, weiß ich jetzt noch nicht. Stand jetzt strebe ich keine Trainerkarriere im Profibereich an.

Vielen Dank für das Gespräch - und alles Gute für die Zukunft!