2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Stefan Fränkle

Die Nummer eins verlässt den FVB

Landesliga Rhein-Neckar +++ Sinan Bal ist sieht keine Zukunft mehr für sich und beklagt fehlende Wertschätzung vom Trainer +++ Barth: "Durchschnittsalter im Team war einfach zu hoch"

Erst zwei Spieltage vor Ende der Saison sicherte der FV 1918 Brühl mit einem 2:0-Sieg gegen die SG-Heidelberg-Kirchheim den Klassenerhalt in der Landesliga Rhein-Neckar. Im Tor der Mannschaft von Thorsten Barth stand Routinier Sinan Bal. Dieser hatte mit einer guten Leistung einen entscheidenden Beitrag zum Brühler Sieg geleistet und landete sogar in der FuPa Elf der Woche des 28. Spieltags. Es ist aber längst nicht mehr eitel Sonnenschein bei Bal, der angefressen ist. "Die Art und Weise der Kommunikation unseres Trainers gefällt mir nicht", so der 41-Jährige.

Was unbestritten ist: Der Verein hat Ambitionen. Nächstes Jahr soll es direkt ans andere Ende der Tabelle Richtung Aufstiegskampf gehen. Als Teil dieses Vorhabens wurde auch der noch bis Ende der Spielzeit 2022/23 gebundene Sinan Bal als Torhüter angesehen. So zumindest der an ihn übermittelte Plan Anfang März. Er fühlt sich wohl in Brühl, wohnt direkt ums Eck und sagt: "Ich habe bisher jeden Vertrag ohne Ausnahme erfüllt."

Dasselbe hatte er auch beim FV vor, bis sich die Vorzeichen Ende Mai, genauer gesagt am Freitag vor dem Spiel gegen die SGK, schlagartig änderten. "Ich habe von einem guten Freund erfahren, dass der Trainer hinter meinem Rücken noch mit einem weiteren Keeper verhandelt hat, somit wären wir entgegen der Absprache drei statt zwei Keeper gewesen", sagt Bal.

Nach dem folgenden Sieg gegen Kirchheim suchte der Brühler Keeper das Gespräch mit dem Abteilungsleiter, der ihm alles bestätigte. Der Routinier zog enttäuscht von dannen und macht aus seinen Gefühlen kein Geheimnis: "Ich bin enttäuscht, denn das ist nicht fair. Ich habe mich immer korrekt verhalten und mich aufgrund des Vertrags bis 2023 auch mit keinem weiteren Verein getroffen. Unter diesen Voraussetzungen ergibt es für mich in Brühl keinen Sinn mehr."

Die Planungen für die nächste Runde laufen beim FV Brühl bereits seit mehreren Monaten auf Hochtouren. Unter anderen wechseln mit Ben-Richard Prommer, Alexander Kerber, Dawid Polotzek und David Cardal gleich vier Akteure des ASC Neuenheim zum FV. Des Weiteren kommen Patrick Greulich aus Eppelheim, Christoph Stenzel vom Verbandsligisten Mühlhausen und Torhüter Mikel Schuster aus Friedrichstal.

Auch wenn Bal im kommenden Jahr 42 Jahre wird, will er noch eine Saison dranhängen. "Ich bin für alles offen. Am liebsten wäre ich bei einem Verein, in dem ich nach meiner Karriere als Torwarttrainer im Jugendbereich weitermachen kann." Mit Brühl habe es jetzt einfach nicht mehr gepasst, was natürlich enttäuschend sei, da er sich wohl fühle. Abschließend sagt er: "Ich habe nichts gegen den Verein, aber es passt mit dem Trainer nicht mehr und dann muss man eben getrennte Wege gehen."

Wir haben bei Thorsten Barth nachgefragt und um eine Stellungnahme gebetet. Er äußert sich wie folgt dazu: "Als mich der FV Brühl als Sportlicher Leiter verpflichtet hatte, war schon klar, dass ich einen Umbruch im Spielerkader einleiten werde. Das Durchschnittsalter im Team war einfach zu hoch, wir mussten den Kader verjüngen. Das ist ein normales Vorgehen und es ist auch verständlich, dass einige Spieler nun enttäuscht sind. Es werden aktuell 16 Neuzugänge kommen und 15 Spieler den Verein verlassen."

Aufrufe: 09.6.2022, 18:22 Uhr
red.Autor