2024-04-25T10:27:22.981Z

Relegation
Ein letztes Mal wollen die Kürnbacher in dieser Saison jubeln.
Ein letztes Mal wollen die Kürnbacher in dieser Saison jubeln. – Foto: Siegfried Lörz

Mit drei Bussen nach Waldangelloch

Landesliga-Relegation +++ Kürnbach bestreitet das Relegations-Finale gegen Leimen in Waldangelloch +++ Samstag um 17 Uhr ist Anpfiff

Geschichte wiederholt sich. Diese Floskel wird gerne herangezogen, wenn Fußball-Mannschaften bestimmte Erfolge ein zweites Mal einfahren. Der TSV Kürnbach wird am Samstag alles daransetzen, dies zu erreichen.

Im Relegations-Finale um den letzten Startplatz für die Landesliga-Saison 2022/23 bekommt es der Klub aus dem Süden des Kreises mit dem Vizemeister der Heidelberger Kreisliga, dem VfB Leimen, zu tun. Schauplatz ist wir vor acht Jahren erneut das Sportgelände eines Sinsheimer Stadtteils. Am Samstag um 17 Uhr duellieren sich die beiden Klubs beim TSV Waldangelloch. 2014 trafen die Kürnbacher ebenfalls auf den Heidelberger Vizemeister, den FC Bammental, und siegte beim SV Rohrbach/S. mit 3:1. Es ging erstmal in der Vereinsgeschichte in die Landesliga hoch.

"Das ist natürlich ein gutes Omen", sagt Marcel Genc. Der erste Vorsitzende des TSV stand damals wie heute als Spieler auf dem Platz und ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich Geschichte wiederholt. Damals (in Waibstadt beim 3:2 gegen Edingen-Neckarhausen) traf er wie am vergangenen Samstag im Relegations-Halbfinale gegen Kirchardt in Weiler (4:3). "Wir freuen uns sehr darauf in Waldangelloch spielen zu dürfen, kennen die Gegebenheiten dort und haben ein sehr gutes Verhältnis zum Verein, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Duelle in den letzten 15 Jahren", holt er weiter aus und macht deshalb, "einen kleinen Vorteil für uns aus. Mehr aber auch nicht."

Die Kicker des TSV wissen, dass es auf die Leistung auf dem Rasen ankommen wird. Dafür nehmen sie liebend gerne die Rolle des Außenseiters ein. "Wir haben letzte Woche schon vernommen, dass die Teilnehmer des anderen Finals in der öffentlichen Wahrnehmung die Favoritenrolle eingenommen haben", sagt Andreas Macelski. Solche Sätze gefallen dem Spielertrainer besonders: "Das ist doch super. So gehen wir das an, wir wissen für uns selbst, dass wir in der Lage sind jeden Gegner schlagen zu können."

Siege gegen den Meister VfL Neckarau und den Viertplatzierten FC Türkspor Mannheim haben zwischen Mannheim und Sinsheim viele überrascht und gleichzeitig etwas ganz Wichtiges bewiesen – Kürnbach ist alles, aber keine Eintagsfliege. Seit der Kreisliga-Meisterschaft 2018 macht es sich der Verein in der Landesliga gemütlich. Im ersten Jahr gelang eindrucksvoll der Klassenerhalt, in den beiden Folgejahren erwies sich die Corona-Pandemie samt Saisonabbrüchen als Verbündeter, um nicht wieder in die Kreisliga runter zu müssen. Der Verein leistet vorzügliche Arbeit, hält seinen Kader Jahr für Jahr bis auf wenige Ausnahmen zusammen, was eine große mannschaftliche Geschlossenheit bedingt. Der mit Abstand kleinste Landesliga-Ort hat sich Aufmüpfigkeit im positivsten Sinne auf die Fahnen geschrieben.

Aber was für ein Spiel dürfen die 1 000, oder sogar mehr Zuschauer, am Samstag erwarten? "Das wird ein offener Schlagabtausch", prophezeit Macelski. Der 39-Jährige nutzte sein großes Netzwerk in Fußball-Nordbaden und funkte den ein oder anderen Heidelberger Kreisligisten an, um sich über die Leimener zu informieren. "Ich glaube, die wollen unbedingt an vergangene Zeiten anknüpfen", bezieht er sich auf die 2015 und 2019 jeweils knapp in der Relegation verpassten Aufstiege des VfB.

Bei allem Respekt vor dem Gegner ist für den Kürnbacher Coach viel wichtiger wissen, wie fokussiert seine Schützlinge sind. "Ich kann mich immer auf meine Jungs verlassen. Letzte Woche gegen Kirchardt war mir von Anfang an aufgrund der positiven Körpersprache von uns bewusst, dass wir das Ding gewinnen werden", sagt er und wünscht sich diesen Samstag die gleiche Einstellung.

Dafür wird es keine Veränderungen im Kader geben. Die Langzeitverletzten Julian Frick und Nicolas Zieger fallen aus. Ebenso wie Christopher Klein, der beruflich verhindert ist. Torjäger und Kapitän Marius Steinmetz, der gegen Kirchardt mit Problemen am Hüftbeuger von der Bank aus mitfieberte, tut alles in seiner Macht Stehende, um gegen Leimen zumindest eine Option als Einwechselspieler zu sein.

Die Unterstützung von außen dürfte seinesgleichen suchen und wird von Leimener Seite aus schwer zu toppen sein. Neben dem Mannschaftsbus, der Team, Trainer, Betreuer und Verantwortliche nach Waldangelloch fährt, stehen zwei weitere große Reisebusse bereit, um den Kürnbacher Anhang zu kutschieren. "Wir hoffen auf ein Heimspiel", schmunzelt Genc.

Info: Zuschauer aus Waldangelloch und der näheren Umgebung werden gebeten zu Fuß oder mit dem Rad anzureisen. Als Parkmöglichkeiten stehen der Hallenparkplatz sowie der angrenzende Festplatz und die Wohnstraßen zur Verfügung. Verschiedene Essens- und Getränkestände werden vom TSV über seine Anlage verteilt aufgestellt sowie im Klubhaus angeboten.

Aufrufe: 017.6.2022, 16:30 Uhr
red.Autor