Sofern es der Wettergott und die Platzverhältnisse zulassen, wartet der Abschluss des Fußballjahres 2023 mit großer Spannung auf. Hier wird es in Nachholung des 10. Spieltages nämlich zum Showdown zwischen den ersten Vier in der Tabelle kommen. Der Erste FC Karlsdorf II empfängt den Vierten FC Forst II und der Zweite FC Huttenheim begrüßt den Dritten TSV Langenbrücken. Ebenfalls aus dem 10. Spieltag nachgeholt werden die Duelle TuS Mingolsheim II (5ter) gegen FC Weiher II (13ter) und Spvgg Oberhausen II (10ter) gegen VfR Rheinsheim (6ter). Darüber hinaus treffen noch aus Spieltag 11 der TSV Rheinhausen II (neuer Tabellenletzter) auf die SpG Graben-Neudorf II (8ter) sowie aus Spieltag 13 der FC Untergrombach II (9ter) auf den FV Wiesental II (7ter). Bereits in der Winterpause befinden sich der VfR Kronau II (11ter) und der TSV Wiesental II (12ter). Können die vorgenannten 6 Paarungen stattfinden, komplettieren diese dann die Vorrunde und alle für dieses Jahr geplanten 14 Spieltage. Die B-Klasse Staffel Hardt würde damit im Fußballkreis Bruchsal die Ausnahme darstellen, denn in allen anderen Klassen/Staffeln mussten bereits Nachholspiele ins kommende Jahr verlegt werden.
Durch zwei Siege binnen 5 Tagen, darunter am vergangenen Sonntag einem 4:1-Erfolg bei Untergombach II, hat die SpG Graben-Neudorf ihren 2-Punkte-Vorsprung zum Tabellenende auf nun 8 Zähler ausgebaut und bewegt sich damit in sicheren Gefilden. Der spielende Co-Trainer Zoran Marinkovic zum dreifachen Punktgewinn beim Tabellennachbarn Untergrombach II: „Wir waren ab der ersten Minute hellwach und konzentriert auf dem Platz. Die ersten 30 Minuten haben wir sehr gut kontrolliert. In Folge dessen gingen wir durch ein schön herausgespieltes Tor in Führung. Wir ließen Untergrombach jedoch immer mehr ins Spiel kommen. Durch einige Fehlpässe und fehlende Leidenschaft in den Zweikämpfen fingen wir uns kurz vor dem Halbzeitpfiff das 1:1 ein. In Halbzeit Zwei konnten wir uns wieder fangen, gingen energisch in die Zweikämpfe und erspielten uns wieder gute Torchancen. Durch drei weitere Treffer unserseits konnten wir das Spiel in Ruhe runterspielen und die wichtigen drei Punkte mit nach Hause nehmen.“ Im Nachholspiel geht es nun zum neuen Tabellenletzten Rheinhausen II. Marinkovic schätzt diese Aufgabe so ein: „Mit Rheinhausen erwartet uns ein zweikampfstarker Gegner. Das wird sicherlich ein unangenehmes Spiel für uns. Wir werden aber alles dafür geben, vor der Winterpause die letzten drei Punkte zu erkämpfen!“
Prognose: Bereits vor der Erstansetzung hatten wir geschrieben, dass Rheinhausen dringend wieder den Bock umstoßen muss. Die Situation hat sich für den TSV seither sogar noch verschlechtert. Mit 2 Siegen im Rücken sind die Gäste aus Graben-Neudorf favorisiert.
Der FV Wiesental II holte bei heimstarken Mingolsheimern ein respektables 1:1-Unentschieden, welches Zwölfer-Coach Marcel Brennei wie folgt bewertet: „Das Spiel in Mingolsheim war das erwartet schwere. Wir konnten sehr früh in Führung gehen und haben es dann auch recht gut verteidigt. Mingolsheim hatte zwar deutlich mehr Spielanteilen und Ballbesitz, aber keine richtige Torchance in der ersten Halbzeit. Wir hingegen hätten den einen oder anderen Konter sauberer zu Ende spielen müssen und wären somit dann nicht nur mit einem 1:0 in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit war es dann so, dass Mingolsheim aufgrund der oben angegebenen Spielanteile nicht unverdient zum Ausgleich gekommen ist. Bei uns haben die Kräfte etwas nachgelassen und alles in allem ist das 1:1 für mich absolut in Ordnung.“ In Brenneis´ Worten „Ich gehe mal nicht davon aus, dass wir am Sonntag spielen werden.“ spiegelt sich die Skepsis wieder, die viele Fußballer im Hinblick auf das kommende Nachholwochenende in sich tragen. Dennoch bereitet er seine Mannschaft auf die Austragung der Nachholbegegnung in Untergrombach wie gewohnt vor: „Gegen Untergrombach wird es definitiv nicht einfacher wie gegen Mingolsheim. Ich erwarte ein umkämpftes Spiel auf Augenhöhe. Wir wollen natürlich mit einem guten Auftritt in die Winterpause gehen. Ob dies gelingen wird, werden wir am Sonntagmittag sehen.“
Prognose: 14 Tage nach der Erstansetzung gibt es nun Versuch Nr. 2. An den Voraussetzungen hat sich seither kaum etwas geändert. Es liegen weiterhin 2 Tabellenplätze hinter den beiden Kontrahenten, nur der Vorsprung ist zum Vorteil Wiesental um einen Zähler auf 7 Punkte angewachsen. Eine Einschätzung ist diesmal doppelt schwer. Beide Erste Mannschaften spielen am Wochenende nämlich nicht und wer weiß, was dies für die Kader der beiden Zweiten bedeuten wird.
Lange Zeit musste Trainer Marcel Gentner beim Gastspiel beim TSV Wiesental II warten, ehe das überfällige Tor seines VfR Rheinsheim zum zumindest 1:1-Punktgewinn fiel: „Mit dem Spiel meiner Mannschaft war ich zufrieden, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Trotz wirklich miserablem Platzverhälnissen hatten wir das Spiel komplett in unserer Hand. Zum Schluss war der Punkt hochverdient, aber auch glücklich, da unser Ausgleichstreffer erst in der Nachspielzeit fiel. Was dann aber auch die Moral des Teams aktuell zeigt." Gentner hat den Aufschwung des kommenden Gastgebers Oberhausen II verfolgt, will mit seinem Team dort aber auf jeden Fall punkten: „Zum Jahresschluss geht es nach Oberhausen. Keine leichte Begegnung, da sich Oberhausen in den letzten Spielen stark verbessert zeigt. Nichts desto trotz wollen wir das letzte Spiel des Jahres nicht verlieren und mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen."
Prognose: Nachdem diese Begegnung am 10. Spieltag ausgefallen war, hat Oberhausen seither 2 von 4 Spielen gewinnen können. Rheinsheim ging zunächst gegen zwei Spitzenteams leer aus, holte aber zuletzt 4 von 6 möglichen Punkten. Beide Teams sind damit zum Jahresende nicht schlecht drauf, ob seiner höherklassigen Vergangenheit ist der VfR Rheinsheim aber leicht favorisiert.
Zuhause gegen zuvor nur 2 Punkte vorausliegende Oberhausener hat es der FC Weiher II verpasst, den Aufschwung der letzten Wochen mit dem Sprung auf Tabellenplatz 10 zu veredeln. Stattdessen ist man durch die 1:2-Niederlage wieder auf den vorletzten Rang abgerutscht. Entsprechend enttäuscht äußert sich FCW-Coach Raphael Kiwus: „Unser Heimspiel gegen Oberhausen verlief sehr enttäuschend. Wir hatten uns viel vorgenommen und unser Kader war nominell sehr gut besetzt. Damit gute Voraussetzungen, um sich im Kampf um den Klassenverbleib etwas Luft zu verschaffen. Es gelang uns in der ersten Halbzeit jedoch nicht, unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wir agierten mitunter zu pomadig, die Entschlossenheit in den Aktionen in der gegnerischen Hälfte fehlte ein wenig und Zuspiele waren zu ungenau, was den Spielfluss stark beeinträchtige. Ein individueller Fehler im Spielaufbau und ein missglückter Klärungsversuch bedeuteten den Rückstand. Mit mehr Nachdruck gingen wir in die zweite Hälfte. Torchancen, teilweise hochkarätige, waren die logische Konsequenz. Jedoch vermochten wir es nicht, diese zu nutzen. Ein Strafstoß brachte schließlich den überfälligen Ausgleich. Wir drängten auf das zweite Tor und scheiterten weiterhin bei diesem Vorhaben. So kam es wie es kommen musste. Ein Sonntagsschuss in Verbindung mit einem weiteren individuellen Fehler besiegelte unsere Niederlage.“ Zum Jahresabschluss geht es für Weiher II nun zum heimstarken Tabellenfünften und seit 8 Spielen ungeschlagenen TuS Mingolsheim II. Kiwus weiß um die Schwere dieser Aufgabe: „Im Nachholspiel beim TuS Mingolsheim werden wir sicherlich mächtig zu tun bekommen. Es erwartet uns ein starker Gegner, welcher spielerisch sicherlich zu den stärksten in dieser Liga zählt. Es muss schon viel zusammenkommen, um da etwas ausrichten zu können. Aber wir wollen und müssen es versuchen. Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden.“
Prognose: Mingolsheim wird auch im 9. Spiel hintereinander ungeschlagen bleiben und besitzt darüber hinaus gute Chancen auf den 5. Heimsieg.
Aus den Worten von Sascha Zielinski, Coach des TSV Langenbrücken, lässt sich schließen, dass die 1:1 endendete Spitzenbegegnung Zweiter gegen Erster, sprich gegen Karlsdorf II, nicht nur auf hohem Liganiveau stattfand, sondern auch durchaus hitzig gewesen sein muss: „Das Spiel gegen Karlsdorf II war das erwartete Spitzenspiel. Trotz Personalsorgen waren wir taktisch sehr gut vorbereitet und meine Mannschaft hat dies überragend umgesetzt. Wir kamen wie immer gut in die Partie und standen sehr kompakt. Karlsdorf fand keine spielerische Lösung gegen unsere gute Defensivarbeit. Wir selbst kamen durch schnelle Umschaltmomente immer wieder gefährlich vor das Tor, verpassten aber die Führung. In der 32. Minute mussten wir nach einem schweren Foul unseren letzten etatmäßigen Innenverteidiger auswechseln. Dass hier eine Verletzung in Kauf genommen und beabsichtigt war, um uns zu schwächen und dies noch ohne Karte passierte, ist völlig unverständlich. Dies passte an diesem Tage aber zu der sehr einseitigen und verwunderlichen Leistung des Unparteiischen. Danach war unser Spiel natürlich instabiler. Trotzdem blieben meine Jungs hellwach und ließen keine einzige Torchance zu. Im Gegenzug verpassten wir zwei Hundertprozentige, bei denen wir nur noch hätten einschieben müssen, aber beide knapp vorbeigingen. In der 71. Minute kam der FC Karlsdorf zu seiner ersten Torchance und dem damit verbundenen 0:1, dem aber wiederum ein klares Foulspiel im Mittelfeld vorausgegangen war, welches nicht geahndet wurde. Gegen den 0:1-Rückstand zeigte das Team wie in der letzten Zeit, Moral und wir kamen nach einer schönen Ecke nur ein paar Minuten später zum mehr als verdienten Ausgleich. Danach gab es keine nennenswerten Chancen mehr. Ein theatralisches Schauspiel auf Kreisklassenniveau bescherte uns dann noch eine völlig sinnfreie Rote Karte, die eigentlich in der ersten Hälfte angebracht gewesen wäre. Alles in allem kann Karlsdorf mit diesem Punk mehr als zufrieden sein. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir jeden Gegner schlagen können und zurecht da oben stehen.“ Nach dem Spitzenspiel ist vor dem nächsten. Nur eine Woche später geht es nun als Tabellendritter zum Zweiten Huttenheim, der einen Zähler mehr aufweist. Zielinski beschäftigt sich weniger mit dem, was man selbst eh kaum beeinflussen kann, sondern richtet den Blick gezielt auf die letzte Begegnung des Jahres: „Mit Huttenheim kommt gleich der nächste Gegner aus der oberen Reihe. Mit deren erst sieben Gegentreffern wird es für uns nicht einfach, diese Verteidigung zu brechen. Aber auch hier werden wir diese Woche nutzen, um uns vorzubereiten, um noch einmal alles herauszuholen damit wir die Punkte mitnehmen werden. Wir schauen auf uns und werden nicht auf Karlsdorf und Forst sehen. Wir tun gut daran, den Fokus auf uns zu legen. Die weitere Frage wird sein, wie wir die Verletzungen kompensieren können und ob das Spiel bei der vorhergesagten Wetterlage überhaupt stattfinden kann.“
Prognose: Die Begegnungen der Top 4 untereinander endeten zumeist ausgeglichen und knapp. Huttenheim hat bei seinen bisher zwei Topduellen jeweils Unentschieden gespielt, Langenbrücken zählt aus drei Aufeinandertreffen einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage. Ob dieser Statistik liegt es nahe, zwischen Huttenheim und Langenbrücken auf ein Remis zu tippen.
Nach dem 11. Spieltag 4 Zähler zurück, hat der FC Forst II durch drei Siege mit 7:0 Toren den Rückstand auf die Spitze auf wieder zwei Punkte verkürzt. FCF-Coach Brian Gerber zum zuletzt 1:0-Sieg bei Rheinhausen II: „Knapper, aber verdienter Sieg! Wir haben am Sonntag mal wieder kaum Chancen zugelassen und haben jeden Zweikampf angenommen. Somit steht ein weiteres Spiel ohne Gegentor auf dem Konto. Es hätte dennoch deutlicher ausgesehen können. Aber wer seine Überzahlsituationen nicht konsequent ausspielt, der darf sich auch nicht beschweren, wenn am Schluss nur knappe Ergebnisse herauskommen. Im Großen und Ganzen bin ich trotzdem zufrieden mit der Mannschaft, da sie gewillt war, nach vorne zu spielen und dies des Öfteren auch sehr gut aussah.“ Zum Knaller geht es nun für die viertplatzierten Förster zu Tabellenführer Karlsdorf II. Gerber und sein Team wollen diversen Ausfällen trotzen und ziehen auch aus anderer Hinsicht Motivation für diese Begegnung: „Am kommenden Sonntag steigen gleich zwei Topspiele. Der Zweite spielt gegen den Dritten und wir im Duell Erster gegen Vierten. Nur zwei Punkte trennen uns von Karlsdorf. Einige sind leider durch Verletzungen oder Krankheiten raus oder schon im Urlaub. Die Favoritenrolle nimmt ganz klar der FC Karlsdorf ein, dies hatte dieser ja auch in der Vorschau für den Ersttermin erwähnt. Da wurde unsere Spielweise kritisiert, da diese anscheinend nicht schön aussehe oder wir vielleicht zu wenig Tore schießen. Ich glaube, diese Bewertung rührt auch nur daher, wie man die Tabelle liest. Ich bin ziemlich heiß auf dieses Duell und die Mannschaft zu einhundert Prozent auch, vor allem nach dieser Bewertung. Die Karlsdörfer sind weiterhin ungeschlagen, es gibt, so glaube ich, keinen besseren Gegner als uns zum Jahresabschluss.“
Prognose: In der vorstehenden Prognose zum anderen Spitzenspiel sind wir bereits darauf eingegangen, hier möchten wir die Statistik der direkten Duelle zwischen den Top 4 fortführen: Karlsdorf II weist von den Vier mit einem Sieg und zwei Remis die beste Bilanz auf. Forst die „schwächste“ mit noch ohne Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage. Diese beiden Duelle des FCF fanden aber bereits an zwei der ersten drei Spieltage statt und sind damit wenig aussagefähig. Überhaupt ging es eben zwischen den Spitzenteams immer mega eng zu. Dies dürfte nun auch in Karlsdorf nicht anders sein. Und dennoch möchte sich FuPa nicht scheuen, wenigstens hier auf ein Ergebnis zu tippen: 1:0 für Karlsdorf.