2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Maurice Neukirch wird den FSV Salmrohr nach der Saison wohl wieder verlassen.
Maurice Neukirch wird den FSV Salmrohr nach der Saison wohl wieder verlassen. – Foto: Hans Krämer

Oberliga: Salmrohr kämpft auf und abseits des Rasens

Der FSV will am Sonntag in Pfeddersheim punkten, und hinter den Kulissen ist der „Fall Völklingen“ weiter das Thema. In jedem Fall wird es etliche Spielerwechsel geben.

Die nach dem Rückzug von Röchling Völklingen inzwischen korrigierte Tabelle der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sorgt beim FSV Salmrohr weiter für großes Unbehagen: Drei Runden vor Schluss ist das Team von Trainer Frank Meeth auf einmal zwei Punkte vom eventuell und sogar fünf Zähler vom definitiv rettenden Ufer entfernt (FuPa berichtete). „Wir haben inzwischen einen Anwalt eingeschaltet und lassen die Angelegenheit juristisch prüfen“, sagt der FSV-Vorsitzende Christian Rauen.

„Wir konzentrieren uns auf das, was wir auf dem Platz beeinflussen können“, bleibt Coach Meeth gelassen. Die vom Papier her schwerste Aufgabe in der Abstiegsrunde erwartet den FSV am Sonntag, 16 Uhr, beim Spitzenreiter TSG Pfeddersheim. „Auch die TSG ist verwundbar. Das hat zuletzt das 0:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern II gezeigt“, sagt der seit gut drei Wochen amtierende Coach, unter dem die Salmrohrer noch kein Gegentor kassiert haben (0:0 gegen Elversberg II, 2:0 in Speyer).

Um sich möglichst optimal auf die spielstarken und erfahrenen Rheinhessen vorzubereiten, hat Meeth seine Kontakte spielen lassen: Über FCK-II-Trainer Peter Tretter, den Meeth aus seiner Zeit als Jugendtrainer beim FSV vor rund 20 Jahren kennt, erhielt er Videosequenzen, die Stärken und Schwächen der Pfeddersheimer aufzeigen.

Ein Plus der Salmrohrer, bei denen Marcel Giwer (private Gründe) ausfällt und die Einsätze von Gianluca Bohr (Fußprobleme) sowie Christian Schroeder (Leistenverletzung) noch fraglich sind, soll (auch) am Sonntag die Geschlossenheit sein. Wie sehr die kurz vor dem Abgang von Meeths Vorgänger Lars Schäfer in Teilen noch zerstrittene Mannschaft im Kampf gegen den Abstieg zusammengewachsen ist, wurde auch am Mittwoch deutlich: Zum offiziellen Einstand Meeths mit Kaltgetränken und Würstchen kam der komplette Kader. Gemeinsam wurde anschließend vor dem Fernseher bis tief in die Nacht mit der Frankfurter Eintracht im Europa-League-Finale gefiebert.

Zur neuen Saison bahnen sich unterdessen einige Veränderungen an. Fix ist Neuzugang Raphael Klotz (23), der vom designierten Bezirksligaabsteiger SV Speicher kommt und „einst der Beste seines Jahrgangs in unserer Region war“, so Meeth.

Nach TV-Informationen wird der weiterhin an einem doppelten Kieferbruch laborierende Julian Bidon seinem Ex-Trainer Schäfer nach Luxemburg folgen und sich US Hostert anschließen. Max Düpre (Rot-Weiß Wittlich?) soll auch mit einem Wechsel liebäugeln. Zuvor stand bereits der Abgang von Michael Dingels (gesundheitliche Gründe) und Nico Toppmöller (Spielertrainer der neuen SG Trittenheim/Leiwen) fest. Auch Maurice Neukirch wird (wohl) den Club verlassen. Der 20-Jährige peilt entweder ein Studium der Medizin oder eines im Bereich des Sportmanagements an. „Es könnte dann für mich nach Köln gehen, wo ich mich einem Club aus dem oberen Amateurbereich anschließen würde“, lässt er durchblicken.

Die neu berechnete Tabelle in der Oberliga und die schwieriger gewordene Situation für den FSV findet Neukirch „extrem bitter“. Es sei die richtige Reaktion, dass der Verein alle Hebel in Bewegung setze und sich bei einem Abstieg notfalls in die Liga klagen will. Sportlich ist für Neukirch die Marschroute für die verbleibenden drei Partien klar: „Wir wollen möglichst alles gewinnen, dann wenigstens Jägersburg überholen und hoffen, dass der Oberliga-Vize in der Relegation durchkommt.“

Aufrufe: 022.5.2022, 10:53 Uhr
Andreas ArensAutor