2024-05-10T08:19:16.237Z

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Marco Läsch ist Kapitän des SV Wittlich.
Marco Läsch ist Kapitän des SV Wittlich. – Foto: Fupa/Verein

Früher Deutscher Meister, jetzt A-Klasse

Wie Marco Läsch den Weg vom Motorsport zum Fußball fand, und auf was er als Kapitän des SV Wittlich Wert legt.

In seiner zweiten Saison als Kapitän spielt er überragend: Marco Läsch startet beim A-Ligisten SV Wittlich derzeit richtig durch. Der 26-Jährige Kapitän blickt auf eine turbulente, aber recht erfolgreiche Hinrunde zurück. „Wir stehen in den Top-drei und sind im Pokal-Viertelfinale. Dabei haben wir einen gesunden Mix aus erfahrenen und jungen Spielern und insgesamt eine hohe individuelle Qualität. Die noch sehr jungen, talentierten Spieler haben ihre Entwicklung noch vor sich, doch sie ergänzen unser Spiel bereits auf hohem Niveau. Der gute Teamspirit wird dabei immer wichtiger“, sagt Läsch, der die familiäre Atmosphäre beim SV Wittlich lobt. Man habe mit Fatih und Burak Sözen zwei erfahrene Spielertrainer: „Die Mannschaft weiß, was sie an ihren Trainern hat. Die beiden sind sehr erfolgshungrig.“

Nach der Trennung von den bisherigen SG-Partnern aus Lüxem und Neuerburg marschierte Wittlich in der Vorsaison von der B-Liga direkt nach oben durch. Jetzt steht das Team auf Platz zwei in der A-Klasse. Läsch macht keinen Hehl aus der Zielsetzung, im Mai erneut einen Aufstieg feiern zu wollen. „Wenn die Mannschaft auf einem konstanten Level weitermacht, wollen wir gerne in die Bezirksliga aufsteigen. Gelingt das nicht, dann greifen wir in der nächsten Saison wieder an.“

Nach vielen Jahren bei seinem Heimatverein SpVgg Minderlittgen-Hupperath ging es im Winter 2020 zur seinerzeit noch in der A-Liga angesiedelten SG Mont Royal Enkirch. „Dann kam Corona dazwischen, sodass ich erst in der Saison 20/21 für das Team spielen durfte, dann schon in der Bezirksliga. Doch nach acht Partien wurde erneut abgebrochen. Das Projekt SV Wittlich hat mich dann sehr gereizt, sodass wir dann mit sechs Spielern von Kröv nach Wittlich gewechselt sind“, blickt der Innenverteidiger zurück.

Läschs sportliche Wurzeln liegen gar nicht im Fußball, sondern im Motorsport: „Ich bin bis 2012 Kart gefahren und war in dieser Sportart sogar vierfacher Deutscher Meister.“ Später ist er dann in den so genannten BMW-Talent-Cup eingestiegen. „Das ist eine Einsteigerklasse zur Formel 1. Weil der Motorsport ein sehr kostenintensiver Sport ist, in dem du zahlungskräftige Sponsoren brauchst, habe ich meine Laufbahn hier 2013 beenden müssen.“

So ging es im ersten B-Jugendjahr zur JSG Wittlich, die später mit dem JFV Wittlicher Tal eine Erweiterung erfuhr. Warum der in Wittlich geborene und in Hupperath lebende Vollblutfußballer direkt zu Beginn seiner Zeit beim SVW zum Spielführer gewählt wurde, begründet Läsch damit, dass „ich als Selbständiger arbeite und es gewohnt bin, Menschen zu führen. In meinem Unternehmen als Dienstleister im Baugewerbe habe ich mittlerweile zehn Angestellte, bin mit Verantwortung quasi aufgewachsen. Man muss als Kapitän das richtige Mittelmaß finden und als Vermittler zwischen den Spielern und dem Trainer auftreten“.

Für die fußballerische Entwicklung des Teams sei es deshalb wichtig, einen guten Draht zum Trainer zu haben. „Fatih und ich telefonieren fast täglich miteinander. So kommen die Spieler auch zu mir, wenn sie mal ein privates Problem haben.“ Auf dem Platz freilich ist es die Hauptaufgabe des Spielführers, vor allem „die jungen Spieler zu fordern, aber auch zu fördern und sie fußballerisch besser zu machen“.

Läsch stört indes, dass „wir Punkte gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel verloren haben. Die Liga ist dermaßen ausgeglichen, dass der Letzte gegen den Ersten gewinnen kann. Auswärts müssen wir noch eine Schippe drauflegen und genauso stark und dominant agieren, wie daheim. Wenn Ausdauer und Kontinuität passen, können wir wirklich aufsteigen, auch wenn wir wissen, dass Laufeld/Buchholz, Niederemmel und auch Gonzerath sehr stark sind.“

Aufrufe: 027.11.2022, 08:51 Uhr
Lutz SchinköthAutor