Frank Misch übernimmt in Borth Vorsitz

Es war ungewöhnlich voll im Sportheim am Mittelweg. Über 60 Mitgliedern kamen – so viele wie schon lange nicht mehr bei der Hauptversammlung des TuS. Sie erlebten eine knapp zweistündige Veranstaltung mit regen Diskussionen. Die Spannung stieg, als es auf Tagesordnungspunkt 9 zuging – der Neuwahl des Vorstands. Nervös werden musste jedoch niemand, denn mit Frank Misch war schnell ein neuer Vereinschef gefunden.

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Schon vor Schmitz‘ „Hilferuf“ hatte der 50-Jährige im Hintergrund viele Gespräche geführt und ein „starkes Team“ zusammengestellt, das er für einen Neuanfang beim TuS Borth überzeugen konnte. Misch war von 2017 bis Februar 2022 als Trainer der ersten Fußball-Mannschaft tätig, deren Sportliche Leitung er anschließend übernahm. „Oberstes Gebot ist, dass wir alle Positionen satzungskonform besetzen konnten, der Verein weiter handlungsfähig bleibt und wieder Ruhe eingekehrt ist“, sagt Misch, ohne zum aktuellen Zeitpunkt auf genaue Ziele einzugehen.

„Dafür ist es noch zu früh. Wir werden uns gemeinschaftlich im Team beraten, organisieren und überlegen, welche Umstrukturierungen in Zukunft vorgenommen werden.“ Der neue Vorstand könnte zeitnah noch weiter aufgestockt werden. Denn Misch und seine Mitstreiter stehen bereits mit weiteren Personen in Kontakt, „die ihre Unterstützung schon zugesichert haben. Vereine befinden sich strukturell im Wandel. Das muss auch in der Vorstandsarbeit berücksichtigt werden“.

Borth muss Beiträge erhöhen

Um die laufenden Betriebskosten zu kompensieren, wurde eine weitere wichtige Entscheidung bei der Versammlung getroffen. Die anwesenden Mitglieder stimmten für eine Beitragserhöhung – Familien zahlen fortan monatlich drei Euro, Erwachsene zwei Euro und Kinder einen Euro mehr. „Wir waren dazu gezwungen, damit wir geschäftssicher bleiben“, erklärt Misch und führt die gekürzte Bezuschussung der Stadt Rheinberg und die „explodierenden Energiekosten“ als Gründe auf. Erfreulich dagegen war neben dem gut besuchten Sportheim die während der Corona-Pandemie geringe Fluktuation in den Abteilungen. Die Gesamtmitgliederzahl (circa 500) ist sogar leicht gestiegen.

Frank Misch freut sich auf den neuen Job, für den er seine sportlichen Ambitionen vorerst zurückgestellt hat. Als Einzelkämpfer möchte der 50-Jährige nicht herüberkommen, die Verantwortung werde klar auf mehrere Schultern verteilt. „Es war alles nicht so schlimm, wie im Vorfeld dargestellt. Jetzt haben wir ein gutes Team und wollen einiges vorantreiben. Uns steht viel Arbeit bevor. Wir sind froh, das verbliebene Wissen durch Potjans, Schmitz und Baltes nutzen zu können“, so Misch, der ab sofort mit Feuereifer mit der Aufgabe beginnen möchte.