2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
– Foto: Bernd Schneider

Festung unterm Dohlenstein

Die BSG Chemie Kahla war gegen die Gäste aus Weimar gefordert. Nachdem man letzte Woche erneut auswärts nicht punkten konnte, musste wieder ein Heimspiel her, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren.

Die Chemiker befinden sich in der Heimtabelle auf Platz drei, ebenso wie die Gäste in der Auswärtstabelle...

BERICHT der BSG Chemie Kahla

Zudem kommt mit Weimar eine ebenfalls sehr junge Truppe auf die Kahlaer zu, mit dem einzigen Unterschied, dass sie mit Sachs zumindest einen Routinier mit Thüringenliga-Erfahrung in ihren Reihen haben. Aus den Duellen des Vorjahres war man gewarnt, dass Weimar über eine schnelle und spielstarke Mannschaft verfügt. Es sollte also vom Papier her ein ausgeglichenes Spiel werden. Das Trainergespann um Hurt und Kellner musste den Ausfall von Jahn und Tänzer kompensieren, konnte aber auch nach langer Pause erstmals wieder auf den etatmäßigen Keeper Stimmer zurückgreifen. Kahla startete druckvoll ins Spiel und kam bereits nach 5 Minuten zur ersten Torchance durch Gleu – der heute erstmals im Sturm beginnen durfte. Die Weimarer Hintermannschaft wirkte total verunsichert und leistete sich einen haarsträubenden Fehler nach dem anderen. So war es erneut Gleu, der innerhalb von drei Minuten zu zwei weiteren Torchancen eingeladen wurde. Die Führung blieb jedoch erstmal aus. Weimar fiel nach vorne nicht viel ein. Sie versuchten es zwar fußballerisch und nicht mit langen Bällen, aber wirklich Zähltbares ergab sich daraus nicht. In der 20. Minuten rutschte Frank im Strafraum der Kahlaer aus und landete mit seinem Stützarm auf dem Ball. Die Gäste forderten vehement Elfmeter. Doch Schiedsrichter Patzer pfiff nicht. In der 30. Minute die nächste Großchance durch Bernhardt. Nach einer Ecke köpft er völlig frei knapp am Tor vorbei. Die Führung war mittlerweile überfällig. In der 40. Minute ein kurzer Schreckmoment für die Chemiker. Plötzlich tauchte Staatz frei vor Stimmer auf und scheiterte an der überragenden Fußabwehr des Keepers. Hier hatte Kahla Glück, dass es nicht wie so oft im Fußball lief – wer sie vorne nicht macht.... Fast im direkten Gegenzug dann ein Aufatmen beim Trainerduo Hurt und Kellner. Erneut profitierte Gleu von einem Fehler der Weimarer Defensive und suchte diesmal aber den direkten Abschluss. Diesen konnte Stern zunächst noch gut klären, doch den Nachschuss verwertete Starkloff dann zu seinem ersten Saisontor. Kurz darauf war Halbzeit und es ging mit der verdienten, aber knappen 1:0 Führung für die Heimmannschaft in die Pause.

Der Platz wurde nun immer tiefer und die Mannschaft mit der besseren Fitness war nun klar im Vorteil. Trainer Orlamünde brachte mit Eric Orlamünde in der zweiten Halbzeit einen flinken Wirbelwind im Zentrum, welcher dann später im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollte. In der 54. Minute reklamierten die Weimarer erneut einen Handelfmeter. Doch auch hier blieb der Pfiff aus. Im Ticker stand, dass man den durchaus hätte geben können. Weimar war nun etwas besser im Spiel und kam sogar zum Ausgleich. Diesen pfiff das Schiedsrichtergespann dann allerdings zurück, da Calenius, welcher das Tor zwar nicht erzielte, aber direkt daran beteiligt war, klar im Abseits stand. Die Bank und die Anhänger der Gäste tobten. Das war für die Kahlaer ein kleiner Wachmacher und man machte nun wieder mehr fürs Spiel. Denn schon kurz nach dem vermeintlichen Ausgleich setzte sich Starkloff auf links durch. Er passte nach innen, Gleu ließ Sachs alt aussehen und traf nun endlich zum 2:0. Weimar gab sich nicht auf – kreierten aber auch keine Torchancen mehr aus dem Spiel heraus. Also musste ein Standard her. Der erwähnte Orlamünde schlenzte einen Freistoß wunderschön in den Knick zum Anschlusstreffer. Stimmer hatte hier keine Abwehrchance. Die Kahlaer mussten nun den knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Die Mannschaft machte es gut und ließ sich nicht hinten reindrücken, sondern setzte immer wieder gute Entlastungsangriffe. Weimar wirkte gegen Ende immer ideenloser. Kurz vor Schluss setzte der zuvor eingewechselte Etzoldt einen guten Kopfball nach einer Ecke, welcher gerade noch so auf der Linie geklärt werden konnte. Die letzte Aktion im Spiel gehörte noch einmal den Gästen durch einen Standard, der aber nicht wirklich gefährlich wurde. Somit steht am Ende ein knapper Heimerfolg unter dem Dohlenstein. Der Sieg geht unterm Strich absolut in Ordnung. Kahla heute einfach mit dem größeren Willen und auch der Portion Spielglück dieses Spiel für sich entscheiden zu wollen. Daheim hat man nun das fünfte Spiel von sechs gewinnen können. Die Chemiker stehen derzeit mit 16 Punkten auf Platz sechs der Landesklasse 1. Nächste Woche hat man erneut die Chance, seinen ersten Auswärtsdreier diese Saison einzufahren. Die Aufgabe wird allerdings keineswegs leichter. Man ist bei Thüringenligaabsteiger SV Eintracht Eisenberg zu Gast. Gut möglich, dass man wie schon die Woche zuvor erneut auf Kunstrasen bestehen muss.

Bis dahin allen eine schöne Woche.

Aufrufe: 06.11.2023, 21:30 Uhr
Paul EtzoldtAutor