2024-04-30T13:48:59.170Z

Vereinsnachrichten
„Personelle Situation eine Katastrophe“: Kapitänin Michelle Köpfer hat als einzige Wittlingerin alle 16 Spiele absolviert und  noch keine Minute verpasst.  | Foto: Gerd Gründl
„Personelle Situation eine Katastrophe“: Kapitänin Michelle Köpfer hat als einzige Wittlingerin alle 16 Spiele absolviert und noch keine Minute verpasst. | Foto: Gerd Gründl

FC Wittlingen setzt im Abstiegskampf auf Leichtigkeit gegen den Frust

Die Verbandsliga-Fußballerinnen des FC Wittlingen kommen im Abstiegskampf nicht voran. Der Trainer hofft auf den Mai. Greifbar ist der Klassenerhalt für den SC Niederhof/Binzgen.

Die Beobachtung von Kevin Nicklas überrascht nicht. "Ein bisschen Frust ist da", sagt der Trainer über das Innenleben des Verbandsliga-Teams des FC Wittlingen. Seit 14 Spielen sind die Fußballerinnen ohne Sieg. Fünf Remis in dieser Phase können weder die Stimmungslage noch die tabellarische Situation aufhellen. Der drittletzte Rang würde am Saisonende den Gang in die Landesliga bedeuten.

Sein Team sei nach wie vor motiviert, betont Nicklas. Um das Frustlevel niedrig zu halten, steuert er "im Training mit Übungen entgegen", die "Spaß und Leichtigkeit" vermitteln. Die Resonanz mit in der Regel zwölf bis 14 Spielerinnen wertet er stabil-positiv.

Jedoch erschweren personelle Sorgen den Abstiegskampf, viele Fußballerinnen hangeln sich von Partie zu Partie. "Die personelle Situation ist aktuell eine Katastrophe", sagt Nicklas. Beim 0:8 am Samstag bei der SG Gengenbach "fehlten neun Spielerinnen", wobei der Rangdritte "selbst in Bestbesetzung" eine sehr hohe Hürde gewesen wäre.

Wittlingen trifft im Mai auf die drei direkten Konkurrenten

Das vorhandene Aufgebot habe seine Sache gut gemacht, befand Nicklas, die Gäste verzeichneten die ersten beiden Chancen. Letztlich "war der Qualitätsunterschied zu groß", so Nicklas. "Mit acht Gegentoren waren wir noch gut bedient."

Er hofft, dass sich die Kadersituation bis Anfang Mai bessert, für die "entscheidenden Spiele gegen die direkten Konkurrenten": Schlusslicht FC Weisweil (12.), SG Marbach (9.) und die Spfr. Neukirch (11.) Aus diesen drei Spielen sieht Nicklas neun Punkte als Pflicht, um eine Chance auf den rettenden neunten Platz zu haben. Aktuell liegt Wittlingen (eine Partie weniger) vier Zähler hinter Marbach.

Für das Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen die SG ESV/PSV Freiburg (4.) deutet sich personell eine leichte Besserung an, doch für einen Punktgewinn "muss alles zusammenkommen", sagt Nicklas.

Niederhof/Binzgen zeigt sich bei Sieg in Marbach verbessert

Schützenhilfe für Wittlingen leistete der SC Niederhof/Binzgen mit dem 4:1-Sieg in Marbach - was dem Aufsteiger freilich selbst zugutekam. Der Verbandsliga-Sechste baute sein Polster auf Wittlingen auf elf Punkte aus. Der Klassenerhalt ist praktisch sicher, wobei Ralf Lauber nicht zu früh feiern will, "wie wir Trainer halt sind".

In Marbach sah er sein Team verbessert, "es war nicht mehr der Hauruck-Fußball" der vergangenen Partien. Lauber liegt Wert auf ein kontrolliertes Aufbauspiel, diese Entwicklung will er vorantreiben, um das Spiel über mehrere Passstationen aufzuziehen.

In Marbach egalisierte Jil Lehnen den 0:1-Rückstand schnell, die weiteren drei Treffer zum ersten Sieg nach der Winterpause erzielte Leonie Goering. Mit drei Remis war der SC gestartet, wobei etwa gegen Gengenbach nach der 0:6-Niederlage im Hinspiel diesmal ein 3:3 gelang. Die folgenden beiden Niederlagen führt Lauber teils auch auf die personelle Situation zurück.

Kann der Aufsteiger dem Spitzenreiter ein Bein stellen?

Diese Lage entspannt sich, beispielsweise stand in Marbach mit Jasmina Chabbah wieder die Nummer eins im Tor. Zuvor sprang unter anderem Feldspielerin Stefanie Meisch (verfügt über Torwart-Expertise) ein. Beim 1:1 beim Hegauer FV II "rettete sie uns den Punkt", so Lauber.

Bei positivem Verlauf der Restrunde "ist ein guter Mittelfeldplatz drin", so Lauber. Am Samstag trifft der SC auf den verlustpunktfreien Primus SV Gottenheim (16 Uhr). Im Hinspiel (1:4) sah Lauber seine Elf unter Wert geschlagen, auch deshalb rechnet er sich nun etwas aus. Das nötige Selbstvertrauen hat sich sein Team in dieser Saison erarbeitet.

Aufrufe: 019.4.2023, 15:23 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor