2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Brachte Penzberg in Führung: Max Panholzer (in Weiß). or
Brachte Penzberg in Führung: Max Panholzer (in Weiß). or – Foto: Oliver Rabuser

FC Penzbergs Auftakt in Wolfratshausen: „Eine gefühlte Niederlage“

Wildes Remis

Zwei Mal lagen sie zurück, dann führten die Penzberger Fußballer in Wolfratshausen. Am Ende aber setzte sich keiner der Bezirksligisten durch.

Penzberg – Die instinktiven Impulse wechselten in ähnlichem Maße wie Sonne und Schatten auf dem Farcheter Kunstrasenplatz in Wolfratshausen. Nach zweimaligem Rückstand hatte der 1. FC Penzberg plötzlich den Sieg vor Augen. Doch letztlich leistete sich der Fußball-Bezirksligist einen weiteren Fehler. Er trennte sich nach einem offensiv geprägten Spiel am Samstag letztlich 3:3 vom BCF Wolfratshausen.

Während die verbalen Giftpfeile zwischen Zuschauerrängen und Spielerbänken nur so hin und her zischten, wählten beide Coaches unisono den Weg des Bedachts. Simon Ollert ordnete das kurzweilige Match zwar als „sehr emotional“ ein. Doch hätte man den Spielern die lange Pause angemerkt. „Da musste etwas raus.“

Wolfratshausen Kantar trifft mit der Hacke

Eines vorweg: Trotz der sieben Verwarnungen und zweier Zeitstrafen war die Partie zu keiner Zeit unfair oder über Gebühr jenseits eines gesunden Sportsgeistes. Es wollte nur keiner zurückstecken und mit einer Derbypleite in das Frühjahr starten.

Der FC legte besser los und kam durch Denis Grgic und Ardian Geci zu zwei Abschlüssen. Wolfratshausen machte mit einem Pfostentreffer von Amani Mbaraka auf sich aufmerksam. Der BCF war es auch, der nach einem langgezogenen Freistoß-Flugball von Paul Müller und der Ablage von Jona Lehr durch Musti Kantars Hacke gewieft in Führung ging. Fortan saßen die taktischen Zügel beider Mannschaften nicht mehr ganz so streng. Eine Schlafmützigkeit der Wolfratshausener – sie versäumten es, den Ball zu sperren – bescherte dem Gast den Gleichstand. Marco Hiry lupfte flugs auf Andreas Schneeweiß und der Rückkehrer aus Murnau vollendete mit präzisem Vollspannstoß in die lange Torecke – 1:1.

Penzberg hat „Moral gezeigt“

Hiry war es auch, der unmittelbar nach Seitenwechsel Lehr in einer an sich kontrollierbaren Einwurf-Situation in die Hacken stieg – das gab Elfmeter für Wolfratshausen. Kantar ließ Marius Sortu nicht den Hauch einer Chance, hatte aber nicht wirklich viel Zeit, sich seines Handelns zu erfreuen. Denn Grgic besorgte mit einem starken Linksschuss akkurat vom Anstoß weg den neuerlichen Ausgleich. „Wir haben die Moral gezeigt, die wir im Winter angesprochen haben“, lobte Ollert die Wehrhaftigkeit seiner Eleven.

BCF-Pendant Leo Fleischer indes haderte mit „bitteren Gegentoren“, die seinen Mannen fast den Auftakt verhagelt hätten. Denn just nach seiner Einwechslung fiel Max Panholzer der Ball aus kurzer Distanz unbedrängt vor die Füße – 3:2 für Penzberg. Zu gerne wäre der Antdorfer an früherer Wirkunsstätte als Matchwinner hervorgegangen. „Aber sie haben halt die zwei Kanten vorne drin – die kannst du fast nicht verteidigen“, sagte Ollert. Gemeint waren natürlich Kantar und Lehr, zwei hoch aufgeschossene Mittdreißiger, gesegnet mit individueller Qualität und Bayernligaerfahrung. Und so sorgte die Kante Lehr abermals per Strafstoß für den späten Endstand, nachdem Mirko Ramcic der Kante Kantar beim Eckball das hohe Bein an den Kopf gerammt hatte. Ollert nahm’s mit Fassung, betonte aber auch: „Ist schon eine gefühlte Niederlage, gerade wenn man auf die Uhr blickt.“

Aufrufe: 012.3.2023, 15:38 Uhr
Oliver RabuserAutor