2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Hinterließ bislang beim Coach einen positiven Eindruck: Penzbergs Torwart Daniel Baltzer. Am Sonntag geht es für ihn und seine Mitstreiter zu Hause gegen den BCF Wolfratshausen, der am Mittwoch gewann.
Hinterließ bislang beim Coach einen positiven Eindruck: Penzbergs Torwart Daniel Baltzer. Am Sonntag geht es für ihn und seine Mitstreiter zu Hause gegen den BCF Wolfratshausen, der am Mittwoch gewann. – Foto: Andreas Mayr

FC Penzberg: Trainer Ollert sieht in mäßigem Start auch eine Chance

Nach drei Spielen noch sieglos

Noch ist der FC Penzberg in der Bezirksliga Süd sieglos. Trainer Simon Ollert sieht darin auch eine Chance für sein Team. Am Sonntag kommt Wolfratshausen.

Penzberg – Simon Ollert ist ein Meister der Kraftumkehr. All die negativen Eindrücke der ersten drei Partien, die Gegentore, die Zeitstrafen, die Patzer, möchte er umwandeln in positive Energie. Er hat das in seinem Sportlerleben, das ihn bis in Liga drei geführt hat, oft genug mitgemacht. „Ich bin damit immer gut gefahren“, sagt der Trainer des 1. FC Penzberg. „Für mich ist das eine Riesenchance.“

Denn er glaubt: Der Negativlauf zum Start in die Bezirksliga hat das Potenzial, sein Team zusammenzuschweißen. Zusammenhalt ist eine Tugend, die man dem FCP früher wohl weniger angedichtet hätte. Von Vereinsseite spüre er jedenfalls sehr viel Unterstützung. „Das freut mich mega und ist nicht selbstverständlich.“ Penzberg hat den jungen Coach verpflichtet, um mit ihm in die Zukunft zu starten – ein paar Kinderkrankheiten zum Start muss man schon aushalten.

Ollert spürt von Vereinsseite viel Unterstützung

An diesem Sonntag, 14.30 Uhr, trifft der FCP auf den BCF Wolfratshausen. Die Farcheter haben ihre Mini-Krise zum Start unter Woche mit einem Sieg weggewischt, während Penzberg sein Derby in Bad Heilbrunn 1:3 verlor. Nach dem Spiel erlebte Simon Ollert ganz viele niedergeschlagene Fußballer. Er wertete das als gutes Zeichen. „Keinem ist die Niederlage scheißegal, das gefällt mir, wie die Mannschaft damit umgeht.“ Der Coach suchte hernach viele Einzelgespräche. Kritik verpackte er in „ehrlichen Feedbacks“, wie er dazu sagt. Hübsche Worte für klare Ansagen. Straftraining, wiees manch Schleifer bevorzugt, wird es unter Simon Ollert nicht geben. Er changiert nicht zwischen Peitsche und Applaus. „Ich brauche nicht drauf zu hauen. Ich denke, dass sich jeder selbst hinterfragt.“

Auf dem mühsamen Weg aus dem Sumpf heraus begibt sich der 1. FC Penzberg nicht mit taktischen Spielereien. Ollert findet: In Klassen wir der Bezirksliga sei die Taktik nicht wirklich entscheidend über Sieg und Niederlage. „Überzeugung steht über Taktik.“ Das Wort „Überzeugung“ bildet ein Mantra für Ollerts Vorstellung vom Penzberger Fußball. Zweikämpfe, Torabschluss, Antritt – überall verlangt der Coach nach Überzeugung. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir den Fußball lieben“, betont er. Doch gerade ist das eine schwierige Liebesbeziehung, auch so etwas soll es geben.

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Also greift sich Ollert die Lichtblicke der ersten drei Spiele heraus. Da wäre einmal Torwart Daniel Baltzer, den man gar nicht zu sehen braucht, um seinen Einfluss festzumachen. Der Mann dirigiert ununterbrochen im doppelten fortissimo forte und ist selbst außerhalb einer Sportanlage noch zu hören. „Er ist lautstark und präsent und hasst es zu verlieren“, sagt Simon Ollert. An so einem Energiebolzen sollen sich die Kollegen hochziehen. Genauso nennt er die jüngeren Spieler, Marco Kurtz und Gabriel Taffertshofer, bei den positiven Eindrücken. Auch wenn der temperamentvolle Taffertshofer zuletzt mit zwei Zeitstrafen auffiel. Schon bei früheren Stationen fiel der Uffinger mit immensen Talent wie heißem Gemüt auf. „Ich muss den Taffi in Schutz nehmen. Er spielt mit viel Emotionen Fußball. Da wäre ich doch blöd, wenn ich das zurückpfeifen würde. Das ist das, was uns fehlt“, stellt sein Coach klar.

Wünschen würde er sich nur, dass sich sein Team ab sofort keine Karten und Strafen für unnötiges Meckern abholt – dafür lieber mal ein taktisches Foul einstreut. „Manchmal“, findet Simon Ollert, „sind wir noch zu brav“.

Aufrufe: 012.8.2022, 12:05 Uhr
Andreas MayrAutor