2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Memmingen blickt in die Zukunft

Die Vorbereitung steht – der Kader noch nicht

Die Wunden sind geleckt, der Blick in die Zukunft gerichtet. Und die heißt für den FC Memmingen nach dem Regionalliga-Abstieg in der kommenden Saison 2022/2023 nun Bayernliga Süd. Trainingsauftakt unter dem neuen Cheftrainer Stephan Baierl ist am Freitagnachmittag, wobei in der vorletzten Woche schon einige Trainingstage vorgelagert waren, um Probespieler unter die Lupe zu nehmen und für eine Woche Hausaufgaben für individuelle Einheiten mitzugeben. Die vermeintliche Sommerpause währte also nur kurz. Vier Wochen Vorbereitung stehen nun an, ehe es am 15. Juli (18.30 Uhr) mit dem offiziellen Bayernliga-Eröffnungsspiel beim künftigen Allgäuer Konkurrenten TSV Kottern losgeht.

Etliche Spieler werden den Gang in die Bayernliga nicht mit antreten, wobei es mit einem guten Dutzend aus dem Kader der ersten Mannschaft mehr Abgänge sind, als der Sportliche Leiter Thomas Reinhardt erwartet hat. Lediglich von Dreien hat sich der FCM selbst getrennt. Von einigen Akteuren zeigt er sich denn auch enttäuscht, ohne aber Namen zu nennen: „Nach dem Abstieg haben sie noch geheult wie die Schlosshunde, jetzt sind sie weg“. Vor allem die Art und Weise des einen oder anderen Abgangs, sich nicht einmal persönlich nur über den Berater oder gar per WhatsApp-Nachricht abzumelden, stößt Reinhardt sauer auf.

Geblieben ist aber auch ein treuer Stamm, mit Spielern, die schon seit der Jugend dem Club verbunden sind, wie beispielsweise Torhüter Martin Gruber oder David Remiger. Die Routiniers Martin Dausch und Dominik Stroh-Engel haben noch ein Jahr Vertrag, der auch für die Bayernliga gilt. Was auch bei Yannik Scholz der Fall war. Für seinen Wechsel zum SV Wacker Burghausen gibt es für den FCM zumindest eine Ablöse. Bei allen anderen nicht, weil bedingt durch die Corona-Pandemie hier keine längeren Verpflichtungen geschlossen wurden.

Reinhardt und auch Baierl, der gut vernetzt ist, sind derzeit in intensiven Gesprächen weitere Akteure für die herausfordernde Aufgabe in Memmingen zu gewinnen. Bislang sind vier Neuzugänge fix. Wobei sich die Planungen der letzten Monate durch den Rücktritt von Trainer Fabian Adelmann und die neue Spielklasse kurzfristig grundlegend geändert haben. Ursprüngliche Kandidaten, mit denen man über einen Transfer gesprochen hatte, sagten nach dem Abstieg allesamt ab.

Den „sofortigen Wiederaufstieg“ nimmt deshalb als Ziel keiner in den Mund. Das wäre angesichts des Umbruchs und der starken Konkurrenz mit den Mit-Absteiger SV Schalding-Heining und TSV 1860 Rosenheim, den Zweitvertretungen von 1860 München und des FC Ingolstadt sowie den ambitionierten Klubs wie dem TSV Landsberg oder dem SV Kirchanschöring auch vermessen. Aber „oben mitspielen“ wird durchaus als Devise ausgegeben. Baierl will eine schlagkräftige Truppe formen, möglicherweise empfiehlt sich in der Vorbereitung auch ein Talent von den elf altershalber aufgerückten Junioren-Spielern, die zunächst im U21-Kader geführt werden.

Das erste Testspiel steigt am 25. Juni gegen den österreichischen Zweitligisten FC Dornbirn. In Ennahofen geht es am 2. Juli gegen den württembergischen Oberligisten SSV Reutlingen und am 9. Juli ist mit Don Bosco Bamberg ein Nord-Bayernligist der Gegner. Zudem stehen zwei Ablösespiele in der Vorbereitung an: Am 30. Juni beim SSV Niedersonthofen für Dennis Picknik und am 5. Juli beim SC Unterrieden für Roland Wohnlich.

Aufrufe: 017.6.2022, 08:37 Uhr
Andreas SchalesAutor