FC Ismaning: Yilmaz und der dreckige Derbysieg in Garching

Garching – „Ich wusste die ganze Zeit, dass uns ein Freistoß oder ein Schuss reichen wird“, sagt der Ismaninger Trainer Mijo Stijepic. Etwas selbstkritisch bemerkte er, dass er am Donnerstag zu hart trainieren ließ und zum Ende der englischen Woche mit drei Spielen binnen sechs Tagen die Kräfte zur Neige gingen. „Wir können zu jedem Zeitpunkt das Tor machen und der Gegner kann das eben nicht“, gibt Stijepic zu Protokoll.

Der Trainer spekulierte auf einen ruhenden Ball am Garchinger Strafraum und dann einen göttlichen Schuss von Yasin Yilmaz. Das Tor machte natürlich Yilmaz („Er ist unser Spieler, der den Unterschied ausmacht“), aber nicht alles war erklärbar. Ismanings Nummer 25 legte den Ball von seinem starken linken auf den für Standfestigkeit genutzten rechten Fuß und traf flach links unten. Ein Yilmaz mit rechts machte den dreckigen Sieg noch dreckiger.

Auf der anderen Seite blieb Nico Basta nichts anderes übrig, als mit einem gequälten Lächeln den Hut vor seinen Schützlingen zu ziehen: „Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen und bin stolz auf diese Leistung. Durch das 0:1 war es dann aber ein sehr schmerzhafter Schritt nach vorne.“ Gegen Ismaning zeigte der VfR den Lerneffekt vom Gastspiel in Erlbach. Dort sahen die Garchinger, dass sie sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie den Gegner das Spiel machen lassen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann aus Abwarten eine hochgefährliche Passivität wird.

Der Coach ist aber zuversichtlich, dass belohnenden Punkte nach diesen Leistungen nur eine Frage der Zeit sind – nach einem schon unglücklichen 0:1 in Deisenhofen und nun dem gleichen Ergebnis Ismaning. Und doch weiß Nico Basta um die psychologische Aufgabe: „Du musst dich Woche für Woche aufraffen in dem Wissen, dass du dann doch wieder 0:1 verlierst.“

Nach der Heimniederlage gegen Ismaning gab es bei den Garchingern einen schon länger geplanten Mannschaftsabend. Den Trainer stimmte die dort am Ende herrschende Stimmung positiv. Seine Mannschaft zerbricht nicht an den Nackenschlägen, sondern blickt erhobenen Hauptes nach vorne. „Wir haben auch die Heimniederlage gegen Ismaning gut weggesteckt“, betont der Trainer. (nb)