2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nach sechs Jahren und 137 Spielen verabschiedet sich Oliver Gorgiev aus Gebenbach und steigt ins Trainergeschäft ein.
Nach sechs Jahren und 137 Spielen verabschiedet sich Oliver Gorgiev aus Gebenbach und steigt ins Trainergeschäft ein. – Foto: Thomas Schneider

Oliver Gorgiev verlässt Gebenbach gen Profibereich

Weil der 41-Jährige künftig Co-Trainer und Videoanalyst bei einem Drittligisten wird, ist für ihn in Gebenbach Schluss.

Für den Routinier Oliver Gorgiev ist das Kapitel DJK Gebenbach überraschend beendet: Seit Sommer 2016 schnürte der 41-Jährige seine Fußballschuhe für die DJK und absolvierte 137 Spiele. Im Sommer trennen sich allerdings die Wege, denn: Künftig gehört Gorgiev zum Trainerstab bei Erzgebirge Aue – unter dem neuen Chefcoach Timo Rost wird der er Co-Trainer und Videoanalyst.

Bis vor kurzem rechneten die Verantwortlichen in Gebenbach damit, dass der Kapitän auch in der nächsten Saison für die DJK in der Bayernliga auflaufen wird. Daher wurde Gorgiev auch nicht beim letzten Heimspiel verabschiedet. Dann allerdings klingelte das Telefon des 41-Jährigen – in der Leitung war Aues neuer Chefcoach Timo Rost, der jüngst die SpVgg Bayreuth in die 3- Liga geführt hatte. Beide kennen sich noch gut aus den erfolgreichen Zeiten beim FC Amberg, in der Saison 2014/15 spielten Rost und Gorgiev gemeinsam und feierten im selben Jahr den Aufstieg in die Regionalliga. „Es war sehr kurzfristig. Timo hat mich kontaktiert und gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Und dann habe ich zugesagt. So ein Angebot lässt man sich nicht entgehen“, erklärt Gorgiev.

Völlig überraschend kommt der Einstieg ins Trainergeschäft aber nicht. Mit einem Engagement nach Karriereende liebäugelte der Verteidiger schon länger. „Ich habe meinen Trainerschein angefangen mit dem Ziel, irgendwann vielleicht diesen Schritt zu machen. Wenn man in die Trainerschiene will, erträumt man sich natürlich so etwas. Sonst würde man es nicht machen“, sagt der scheidende Gebenbacher.

Ein schwerer Abschied

Nun wird der Traum Realität. „Ich freue mich riesig, bin voller Ehrgeiz und hoffe, dass wir da Erfolg haben werden. Es wird mit Sicherheit etwas Neues, aber es wird einen großen Spaß machen.“ Trotz der Vorfreude fällt dem 41-Jährigen der Abschied nach sechs Jahren bei der DJK Gebenbach natürlich schwer. „Wir hatten hier eine sehr erfolgreiche Zeit zusammen. Ich habe sehr viele Freunde und Menschen kennengelernt, die alles für den Verein tun. Das sind ganz tolle Menschen. In diesem Verein wird der Zusammenhalt immer groß geschrieben. Das erlebt man nicht alle Tage“, sagt Gorgiev.

Die ehemaligen Mannschaftskollegen würden die Entscheidung aber verstehen: „Alle freuen sich riesig, wenn auch mit einem weinenden Auge, so wie es mir auch geht. Aber das Leben hat immer wieder Überraschungen parat.“ Seiner DJK wünscht er, dass Tugenden wie der Zusammenhalt auch fortan weiter bestehen. „Ich hoffe, dass das so beibehalten wird, auch wenn ich nicht mehr da bin.“ Bei einem Heimspiel zu Saisonbeginn möchte er sich von den Spielerkollegen, Verantwortlichen und Fans persönlich verabschieden und bedanken. Derzeit tankt der ehemalige DJK-Kapitän im Türkei-Urlaub Energie und Kraft für die neue Herausforderung in Aue, die am 19. Juni mit dem Trainingsauftakt beginnt. Sein Arbeitsvertrag läuft dann ab Anfang Juli.

Ambitionierte Ziele mit Aue

Und der Drittligist hat laut Gorgiev viel vor: „Im Moment ist Timo noch mit der Kaderzusammenstellung beschäftigt. Es hat eine komplette Umstrukturierung im Verein stattgefunden. Ich denke, wir werden versuchen, auf jeden Fall oben mitzuspielen. Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen und versuchen, langfristig wieder dahin zu kommen, wo man hin will. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.“

Um diese Zielvorstellungen zu erreichen, hofft Gorgiev auf eine gute Zusammenarbeit mit Rost, den er persönlich sehr schätzt. „Für mich ist er ein geradliniger Mensch, der immer offen, ehrlich und direkt mit allen und allem umgeht. Das ist, glaube ich, eine ganz wichtige Eigenschaft, die du als Mensch und Trainer haben musst. Zudem sind wir auf einer Wellenlänge. Das könnte also ganz gut funktionieren, weil ich auch Ambitionen habe und immer das Maximale erreichen will. Ich werde mich da in Aue so reinhauen, wie ich es auch als Spieler auf dem Feld gemacht habe.“

Aufrufe: 04.6.2022, 12:00 Uhr
Johannes BernerAutor