2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Egon Bieber

FC Bad Oeynhausen: Die Null steht

Der Jahrhundert-Trainer des FC Schalke 04, Huub Stevens, prägte den Kultspruch „Die Null muss stehen.“ Das bezog sich auf die Defensive. Und diese Devise beherzigt seit dem Trainerwechsel von Dorn/Eyisabuncular zu Philipp Topp/Daniel Brink seit drei Wochen das Team vom FC Bad Oeynhausen. Auch beim Nachbarn TuS Tengern stand hinten die Null, und das bedeutete am Ende dann den siebten Punkt im dritten Spiel in Folge.

Damit haben sich die Badestädter aus dem Tabellenkeller heraus manövriert und peilen in den nächsten Partien den Durchmarsch in gesicherte Mittelfeld-Regionen an. Bei mehr Schussglück auf dem Rasenplatz in Tengern wäre am Samstag sogar der dritte Dreier in Folge möglich gewesen, denn eine Stunde lang bestimmte das FCO-Team das Geschehen mit drei „fetten“ Torchancen, wovon mindestens einmal der Ball im Netz hätte zappeln müssen. In der 13. Minute hämmerte Robin Reimer den Ball von der linken Seite aufs gegnerische Gehäuse und das Spielgerät flog nur um Zentimeter am Tordreieck vorbei. Viele FCO-Zuschauer hatten den Ball schon im Netz gesehen und rissen die Arme zum Jubeln hoch. Weitere sieben Zeigerumdrehungen später verdiente sich TuS-Fänger Finn-Luis Patzek die Bestnote: Nach glänzender Vorarbeit von rechts über Philipp Derksen (machte seine Sache gut, war für den in der Woche beim Training fehlenden Torjäger Omar Khaled in die Startelf gerückt), klugem Querpass auf Joscha Kachel mittig im Strafraum und dessen strammen Abschluss reagierte Patzek überragend und lenkte den Ball (war noch abgefälscht) per Reflex über die Latte. In der 37. Minute scheiterten im gegnerischen Strafraum Jarne Bühlmann und Joscha Kachel binnen Sekunden an TuS-Abwehrbeinen, die den Ball blockten.

Offensiv kam vom TuS Tengern in dieser ersten Halbzeit nichts, agierte der FCO mit glänzender Raumaufteilung und einer sehr gut harmonierenden Viererkette mit Timo Mühlmeier, Mathis Lampe, Kevin Reimer und Maximilian Cuwalsky. Die einzige torgefährliche Aktion der Gastgeber resultierte aus einem verunglückten Abschlag von FCO-Torwart Mirko Göhner (11.). Er war ausgerutscht und nach einem Pressschlag mit einem Tengeraner Angreifer trudelte der Ball ins Niemandsland. Mit der ersten Topchance nach 64. Minuten übernahm dann der TuS Tengern mehr die Kontrolle über das Match, entfachte fortan mehr Druck auf das Gäste-Gehäuse. In jener erwähnten Minute zischte ein Flachschuss von Atakan Kurnaz knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus. Nur fünf Minuten später hämmerte nach einer Ecke Christian Schwier freistehend den Ball aus wenigen Metern flach und weit am Aluminium vorbei – und raufte sich anschließend vor Frust seinen Haarschopf. Eine weitere klasse Einschussmöglichkeit für den Gastgeber ergab sich in der 83. Minute nach einem Schuss von Felix Waltke und anschließendem Kopfball des eingewechselten Florent Berisha. Der Ball strich knapp über das Aluminium.

Die beste Chance für die Gäste aus Bad Oeynhausen auf einen Treffer in dieser nicht mehr so souverän gestalteten zweiten Halbzeit bot sich Simon Kunz nach 77 Spielminuten mit einem strammen Schuss aus etwa 18 Meter zentrale Position. Den halbhoch heranfliegenden Ball faustete mit starker Flugparade TuS-Torhüter Patzek zur Ecke. Beim Gegenrechnen der Topchancen war der FCO eine besser und hätte den Sieg durchaus auch verdient gehabt. Letztlich geht die Punktteilung aber in Ordnung.

Aufrufe: 08.11.2022, 14:30 Uhr
Egon BieberAutor