2024-05-02T16:12:49.858Z

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In der vergangenen Oberliga-Saison jubelte Aaron Asamoah (rechts) noch mit seinen Wormser Teamkameraden (hier mit Lennart Grimmer und Jannik Marx). Inzwischen glänzt das Wormser Eigengewächs in den USA im College-Fußball.
In der vergangenen Oberliga-Saison jubelte Aaron Asamoah (rechts) noch mit seinen Wormser Teamkameraden (hier mit Lennart Grimmer und Jannik Marx). Inzwischen glänzt das Wormser Eigengewächs in den USA im College-Fußball. – Foto: pakalski-press/Christine Dirigo

Ex-Wormate gewinnt Titel in den USA

Aaron Asamoah ist erfolgreich im US-College-Sport unterwegs +++ 21-Jähriger glänzt auch abseits des Spielfeldes

Worms/Fort Wayne. Wenn für Aaron Asamoah abends um 17 Uhr das Training beginnt, gehen seine ehemaligen Wormser Mitspieler ins Bett. Seit dem vergangenen Sommer studiert das Wormatia-Eigengewächs in den USA und spielt am College Fußball. Sechs Stunden Zeitunterschied und beinahe 7000 tausend Kilometer trennen ihn von seiner rheinhessischen Heimat.

Wormser jeden Tag in Uni und Training gefordert

Seit Mitte Dezember ist Asamoah zurück in Worms. Heimatbesuch. Weihnachten und Silvester feiern, Familie und Freunde besuchen. Mitte Januar geht es zurück in seine neue Heimat: Fort Wayne. Eine Stadt mit 265 000 Einwohnern, gelegen mitten in einem Viereck zwischen den Metropolen Chicago, Indianapolis, Cleveland und Detroit. Der 21-Jährige studiert in Fort Wayne am Indiana Institute of Technology, kurz Indiana Tech, Business Management. Die Klausuren des ersten Semesters liefen gut. In mehreren Kursen schnappte er sich die Bestnote. „Mir fiel es nicht schwer, mich zu akklimatisieren. Die Leute sind cool, die Stadt auch – das war alles kein Problem”, berichtet Asamoah. Auch die Sprachbarriere hielt und hält sich in Grenzen. „Wenn die Dozenten abschweifen, verlieren sie mich manchmal, aber dann retten mich ja immer noch die Folien – da steht das Relevante ja immer drauf.”

Geholfen, um in seiner neuen Heimat Fuß zu fassen, hat ihm der Fußball. Und seine neue Mannschaft. Ein Team voller internationaler talentierter Fußballer, die am Indiana Tech Ausbildung und Sport verbinden. Sie kommen aus Brasilien, Mexiko, Belize, Italien, England oder wie Asamoah aus Deutschland. Asamoah sagt lachend: „Also viele Amis haben wir wirklich nicht im Team.” Mit zwei seiner Mitspieler, einem spanischen Torwart und einem ghanaischen Stürmer, wohnt der Wormser gemeinsam auf dem Campus in einem Appartement. Der Wormser erklärt. „Wir haben vormittags unsere Kurse, mittags Freizeit und abends Training.”

Keine Zeit für Langeweile

Jeden Tag ist Programm, die Liga fordernd – denn in der Regel spielen Asamoah und Co zweimal pro Woche. Das Team von Cheftrainer Paul Gilbert tritt in der National Association of Intercollegiate Athletics (NAIA) an. Darin vereint sind mehrere Conferences (regionale Ligen), aus denen sich jeweils nur der Gewinner für die nationale Meisterschaft qualifiziert. Weite Auswärtsreisen stehen also selten an. „Von der Distanz geht das alles”, findet Asamoah. „Länger als drei Stunden fahren wir zu keinem Spiel.”

Nach Anlaufschwierigkeiten zu Saisonbeginn nimmt der Ex-Wormate inzwischen eine zentrale Rolle im College-Team des Indiana Tech ein. Die Saisonvorbereitung mit der Wormatia, die er bis zu seiner Abreise mitmachte, zahlte sich aus. Zwar stoppten ihn zu Beginn seiner US-Zeit eine Bänderdehnung und eine Erkältung, aber sobald er fit war, spielte er auch. Der Lohn: Auf der Achterposition im Mittelfeld stand der Wormser in seinem ersten Halbjahr fast in jedem Spiele seines Teams über die komplette Spielzeit auf dem Spielfeld.

Als Stammspieler zum Conference-Titel

Das Team von Gilbert gehörte zu den besten in ihrer Conference und setzte sich im entscheidenden Play-Off-Turnier durch. Damit verbunden war die Qualifikation für die nationale Meisterschaft. Mit Selbstvertrauen und dem Conference-Titel im Gepäck reiste die Mannschaft zu den Finals nach Georgia – nach fünf Tagen ging es aber schon wieder zurück. „Die erste Runde haben wir überstanden, sind dann nach einem 0:2 gegen die topgesetzten Dalton States aber ausgeschieden”, erzählt der Wormser.

Kurzer Sprung in seine rheinhessische Heimat: Als Asamoah den Conference-Titel mit seiner Mannschaft feiert, steckt sein Wormser Ex-Team voll im Abstiegskampf der Regionalliga. „Ich checke natürlich auch in den USA immer die Ergebnisse der Wormatia und stehe mit den Jungs in Kontakt”, berichtet Asamoah. Sein Fazit zum ersten Halbjahr der Wormser in Liga vier: „Ohne Verletzungspech und mit bisschen mehr Spielglück, stünde das Team viel besser da.”

Aufrufe: 018.1.2023, 08:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor