2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Nach der Tat von Schneider G. wurde dieser vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen.
Nach der Tat von Schneider G. wurde dieser vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen. – Foto: Olaf Both

„Es tut uns leid!“ - FC St. Pauli III bezieht Stellung zur Prügelei

In einer Stellungnahme entschuldigt sich das Team öffentlich für den Prügel-Vorfall.

Nachdem es am 12.11.2022 im Bezirksliga-Duell zwischen dem HFC Falke und dem FC St. Pauli III zu einer handfesten Auseinandersetzung kam, wobei Falke-Akteur Hendrik Ebbecke schwer verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht werden musste, die dortigen Ärzte stellten eine Gehirnerschütterung und eine Fraktur der Augenhöhle fest, wurde dieser Tage durch das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands unter anderem das Urteil für den Haupttäter Schneider G. gefällt (wir berichteten). Nun meldete sich der FC St. Pauli III mit einer Stellungnahme zu Wort.

Die Stellungnahme im Wortlaut:

„Eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, außer: „Es tut uns leid.“

Als erstes und am meisten tut uns leid, was dem Spieler vom HFC Falke widerfahren ist. Wir wünschen weiterhin alles erdenklich Gute.

Es tut uns leid, dass ein faires Derby an dem Tag durch diese Szene überschattet wurde. Wir entschuldigen uns beim HFC Falke und allen anwesenden Fans.

Es tut uns leid, dass der Amateursport und der HFV durch diese Aktion negativ in den Schlagzeilen war. Wir verurteilen jegliche Gewalt - egal wo!

Es tut uns leid, dass die Schiedsrichter diesen Vorfall miterleben und aufarbeiten mussten. Ohne Schiedsrichter*innen kein Fußball. Danke.

Es tut uns leid, dass der Verein FC St. Pauli durch das Missverhalten eines Spielers aus unserer Mannschaft in ein schlechtes Licht gerückt wurde und Hasskommentaren ausgesetzt war. Leider sieht man uns nicht immer als Amateurmannschaft und eigenständige Abteilung.

Es tut uns leid, dass jetzt eine Aktion unseren so positiven Teamgeist überschattet. Auch die sozialen Projekte unserer Mannschaft und all die fußballerischen Erfolge sind in den Hintergrund gerückt. Dass uns zusätzlich noch drei Punkte abgezogen werden, tut uns nicht leid, das ist nun mal so vorgeschrieben. Die holen wir uns auf dem Platz zurück.

Es tut uns leid, dass unser Ex-Spieler abscheuliche Hasskommentare abbekommen hat und er auf seine Herkunft reduziert wurde. Er ist noch immer ein Mensch und es tut ihm ebenfalls alles unendlich leid. Er hat in einem bedrohlichen Moment die Kontrolle verloren und etwas Unverzeihliches getan. Aber wir können bezeugen, dass er zu jedem anderen Zeitpunkt fußballerisch und menschlich eine Bereicherung für unsere Mannschaft war. Seine Sperre über vier Jahre nehmen alle an. Aus der Sicht eines Fußballers schmerzen sie natürlich schon.

Wir sind keine Profis, nicht auf dem Platz und auch nicht im Schreiben von Pressemitteilungen. Wir möchten euch aber herzlich zu unseren Spielen einladen, damit ihr euch selbst davon überzeugen könnt, dass wir durch und durch faire Fußballer sind und hinter allem stehen, was den FC St. Pauli ausmacht.

Eure FCSP III – „Diese Mannschaft ist okay.“ Immer noch!“

Nebenbei bemerkt: Sollten beide Seiten das Urteil des HFV-Sportgerichts zustimmen, wird dieses rechtskräftig. Durch die dann drei abgezogenen Punkte würde der FC St. Pauli III die Tabellenführung an den SC Sperber verlieren. Spannend ist aber, dass es schon an diesem Sonntag, den 27.11.2022 um 17:15 Uhr am Heiligengeistfeld zum direkten Duell der beiden Spitzenteams der Bezirksliga Nord kommt.

Aufrufe: 026.11.2022, 13:43 Uhr
MR/PMAutor