2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Andreas Santner

Nach Faustschlag: Vier Jahre Sperre für St. Pauli III-Spieler

Durch einen zusätzlichen Punktabzug verliert der FC St. Pauli III zudem die Tabellenführung.

Für einen großen Schrecken im Hamburger Amateurfußball sorgte am 12.11.2022 eine Tat im Bezirksligaduell zwischen dem HFC Falke und dem FC St. Pauli III. Beim Stand von 1:0 für die Gastgeber kam es in der 50. Minute nach einem Faustschlag zu einem Schwerverletzten. Falke-Akteur Hendrik Ebbecke, der sich als Auswechselspieler hinter der Torauslinie warmmachte, soll von Gegenspieler Schneider G. niedergestreckt worden sein. Dabei erlitt Ebbecke eine Gehirnerschütterung und eine Fraktur in der Augenhöhle. Der 31-Jährige wurde ins Krankenhaus transportiert. Schon bald danach war klar, dass der Spieler operiert werden musste. Ein Implantat sollte eingesetzt werden, damit der Verletzte wieder „alle seine Funktionen seines Gesichtes nutzen kann“, wie HFC-Präsident Timo Ohlenschläger im „Hamburger Abendblatt“ zitiert wurde.

Der Ausgangspunkt war ein Foul des St. Paulianers Claudio Fabrizio Gonzalez Przygodda an Bennett Lensch und eine anschließende Rudelbildung, wobei der Kiezkicker zu Boden ging. Sein Teamkollege Schneider G. schaltete sich ebenfalls in die Rudelbildung mit ein und soll dann mit einem Faustschlag Falke-Ersatzspieler Hendrik Ebbecke schwer verletzt haben. Zu erwähnen bleibt, dass auch auf Seiten des FC St. Pauli III der Schreck wegen der höchst gewalttätigen Tat einer ihrer Spieler groß war, wie der HFC Falke nach dem Vorfall auf seiner Facebookseite anerkannte: „Auf Seiten unserer Gäste sorgte der Ausraster eines der Ihren ebenfalls für großes Entsetzen. Vielen Dank für die Entschuldigungen! Man merkte glaubhaft, wie unangenehm dieser Vorfall den Braun-Weißen war.“ Gegenüber der „Hamburger Morgenpost“ gab es im Anschluss vom Kiezklub die folgende Erklärung: „Der FC St. Pauli tritt für einen fairen, sportlichen Wettstreit ein. Wir verurteilen übergriffiges Verhalten und Gewalt – unabhängig davon, ob gegen Spieler*innen unserer jeweiligen sportlichen Gegner oder gegen unsere eigenen.“ Dennoch betonte HFC-Präsident Timo Ohlenschläger gegenüber des „Hamburger Abendblatt“ auch: „Wir sind alle geschockt.“ Verständlicherweise, da die Gedanken erstmal vollends bei Mitspieler Hendrik Ebbecke waren.

Nun wurde, knapp zwei Wochen später, vom Sportgericht des Hamburger Fußballverbands ein Urteil gefällt. Der Haupttäter Schneider G. wurde für vier Jahre, bis zum 30.06.2026, gesperrt. Zudem, weil diese Sperre des Täters über sechs Monate andauert, wird auch der Verein bestraft. Somit wurden dem FC St. Pauli III drei Punkte in der Bezirksliga Nord abgezogen, wodurch der SC Sperber die Tabellenführung übernimmt. Außerdem sahen in der Partie, neben dem „Schläger“, auch noch die beiden Spieler, die in dem Ausgangsfoul involviert waren, die rote Karte. Beide Akteure müssen für jeweils zwei Partien pausieren. Und auch Falkes Torwart-Trainer, der noch auf dem Platz dem Schiedsrichter seinen Unmut äußerte, wurde des Feldes verwiesen. Der Funktionär bekam wegen „Unsportlichkeit“ eine Geldstrafe aufgebrummt. Gegen das Urteil können beide Seiten noch Einspruch einlegen.

Die FuPa-Redaktion wünscht dem Verletzten weiterhin alle Kraft und eine gute Genesung!

Aufrufe: 025.11.2022, 15:00 Uhr
Red.Autor