2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Wolfgang Stier steht nicht mehr auf der Kommandobrücke des Kreisligisten SpVgg Schirmitz.
Wolfgang Stier steht nicht mehr auf der Kommandobrücke des Kreisligisten SpVgg Schirmitz. – Foto: Dagmar Nachtigall

Er möchte ein Zeichen setzen: Wolfgang Stier zieht die Reißleine

Der Trainer der SpVgg Schirmitz beendet vorzeitig seine Tätigkeit beim Kreisligisten, um beim ein oder anderen Spieler neue Kräfte freizusetzen

Paukenschlag bei der SpVgg Schirmitz: Wolfgang Stier (53) ist seit dem gestrigen Dienstagabend nicht mehr Trainer beim Nord-Kreisligisten. Dabei war eigentlich geplant, dass Stier seine Tätigkeit an der Naab erst zum Ende der laufenden Spielzeit beendet. "Noch im Winter hatte die Abteilung Fußball mit Christian Schieder an der Spitze und mir ein sehr gutes Gespräch, in der mir mitgeteilt wurde, dass der Verein und die Mannschaft gerne mit mir verlängern würden. Ich habe allerdings darum gebeten, aus zeitlichen Gründen den Vertrag von meiner Seite aus nicht zu verlängern. Man war enttäuscht, weil wir eigentlich schon eine längere Zusammenarbeit geplant hatten", so Stier zu Beginn einer ausführlichen Stellungnahme gegenüber FuPa.

Warum er sich nun vorzeitig von der SpVgg verabschiedet, erklärt er und nimmt dabei – auch ein wenig enttäuscht – kein Blatt vor den Mund: "Mein Verhältnis zur Mannschaft ist absolut super. Der eigentliche Plan war selbstverständlich die Saison gemeinsam zu beenden, da bin ich zu sehr Fußballer, dass ich hier die Mannschaft im Stich lassen würde. Leider fehlte und fehlt immer noch bei dem ein oder anderen die richtige Einstellung zum Fußball. Es tut mir sehr leid für die Spieler, die immer zur Verfügung stehen und die Fußballer mit Leib und Seele sind. Aufgrund der Eindrücke und Geschehnisse der letzten Wochen in der Vorbereitung und der Verlauf des Spiels am vergangenen Wochenende – wir führten 2:0 gegen die DJK Weiden, um dann mit einer desolaten Vorstellung noch zu verlieren – kam ich zum Entschluss, dass ich ein Zeichen setzen muss, damit hier der eine oder andere seine Einstellung drastisch ändert. Wir sind personell sehr eng aufgestellt, trotzdem ist einigen alles andere wichtiger als die Mannschaft und der Verein.

Am Sonntag nach dem Spiel bot ich schon an, mein Amt zur Verfügung zu stellen. Wir einigten uns darauf, dass sich die Verantwortlichen sich mit mir noch einmal zusammensetzen. Heute nun habe ich ich meine Sicht der Situation vorgetragen, die Abteilung Fußball um Christian Schieder hat meine Entscheidung verstanden. Hier geht es nicht um Einzelpersonen, sondern um die SpVgg Schirmitz. Ich möchte mit meinem Handeln ein Zeichen setzten, um hier die Einstellung des ein anderen zu verändern. Ausdrücklich feststellen möchte ich, dass ich ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis zur Abteilung Fußball und zum Verein besitze, wir gehen in keiner Weise im Groll auseinander", so Stier weiter. Abteilungsleiter Christian Schieder respektiert, wenn auch schweren Herzens, den Entschluss von Wolfgang Stier. "Ich kann die Beweggründe nachvollziehen. Die Spieler, die Wolfgang anspricht, wissen, dass sie gemeint sind. Sie sind jetzt unter Zugzwang, von ihnen erwarte ich die entsprechende Reaktion", wird der Fußballchef der SpVgg am Telefon deutlich.

In den restlichen Partien – am Wochenende wartet Spitzenreiter TuS Schnaittenbach – werden nun mit Fabian Hirmer (37) und Markus Peetz (39) zwei Spieler aus den eigenen Reihen die Mannschaft betreuen. Sie hätten im Sommer ohnehin das Traineramt als Duo übernommen, sind jedoch schon jetzt gefordert. "Ich wünsche den beiden viel Glück und hoffe, dass sie die richtigen Worte finden, um die Mannschaft für die nächsten Spiele gut einzustellen. Ich bin sehr lange im Fußballgeschäft und weiß genau, wann hier ein Zeichen zu setzen ist. Ich hoffe, dass meine Entscheidung für die nächsten schweren Aufgaben noch mehr Kräfte freisetzt und noch genügend Punkte geholt werden", so Wolfgang Stier abschließend.

Aufrufe: 027.3.2024, 09:40 Uhr
Werner SchaupertAutor