2024-05-16T10:25:37.604Z

Allgemeines
Der SV Otzenrath kann endlich den neuen Kunstrasenplatz nutzen.
Der SV Otzenrath kann endlich den neuen Kunstrasenplatz nutzen. – Foto: Louisa Neweling

Endlich Kunstrasen für den SV Otzenrath

Nach mehreren Hürden konnte das neue Spielfeld übergeben werden. Bei der Finanzierung war Kreativität gefragt.

Die Sportwoche des Spielvereins 09 Otzenrath endete frühen Sonntag Abend mit der feierlichen Eröffnung des neuen Kunstrasen-Spielfelds. Für den Verein ist das ein Grund zur Freude. Die Kicker müssen nun nicht mehr auf den alten Ascheplatz in Hochneukirch ausweichen. Der Kunstrasenplatz ist so dimensioniert, dass dort Spiele der D-Jugend ausgetragen werden können. Der bestehende Rasenplatz ist einer der größten im gesamten Rhein-Kreis Neuss. Er soll erhalten bleiben.

Eigentlich hätte der Kunstrasenplatz bereits im vergangenen Jahr eröffnet werden sollen. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass dieses Ziel nicht hatte erreicht werden können. Einer davon waren die Wetterbedingungen. Bis zu drei Wochen musste es zwischen zehn bis zwölf Grad warm sein, im Winter ging deshalb kaum etwas. Dann waren auch noch Sondierungen des Kampfmittelräumdienstes erforderlich geworden. Später war als Eröffnungstermin der Mai ins Auge gefasst worden. Jetzt, im Juni, ist es endlich so weit, kleinere Restarbeiten müssen noch erledigt werden.

Der Verein hat einen langen Atem haben müssen. „Wir waren fast sieben Jahre lang in dieser Angelegenheit mit der Stadt unterwegs gewesen“, gibt der Vorsitzende Pierre Klein zu bedenken. Der SC 09 Otzenrath kann den Kunstrasen sehr gut gebrauchen. Der Verein hat rund 300 Mitglieder, darunter eine 40-köpfige Frauensportgruppe und zwei Seniorenmannschaften – zehn Mannschaften werden den neuen Platz nutzen. Das bringt vor allem in der kalten Jahreszeit Vorteile, weil auf Kunstrasen das ganze Jahr über gespielt werden kann.

„Der Stadtrat hat das Projekt im Jahr 2020 beschlossen“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister Oswald Duda. Seit 2016 war die Umwandlung einer Grünfläche in einen Kunstrasenplatz im Gespräch gewesen. Ratsmitglied Peter Trost hatte den Verein seinerzeit ermutigt, das Projekt „Kunstrasenplatz“ anzugehen. Wolfgang Huth vom Vorstand freut sich, dass der Kunstrasenplatz jetzt zur Verfügung steht. Das erlaubt Pläne wie diese: „Von der neuen Spielfläche sollen auch andere profitieren. Wir planen zum Beispiel Kooperationen mit der Grundschule und mit Kindergärten, um die Kinder schon früh an den Fußballsport heranzuführen.“ Aber auch andere Sportarten seien auf dieser Fläche denkbar.

Herausfordernde Finanzierung

Der Vizevorsitzender Simon Schrey geht davon aus, dass die Nachbarn nicht über Gebühr belastet werden: „Es wird einen Blendschutz für das Flutlicht geben. Die Spiele können bis 22 Uhr dauern, aber das wird nicht so häufig passieren.“ Ein wichtiges Thema war natürlich das Geld. Erfreulich und alles andere als selbstverständlich: Die Kosten werden sich im kalkulierten Rahmen halten, sie werden bei rund 850.000 Euro liegen. Ärgerlich: Vor der Pandemie hätte es das Ganze schon für etwa 650.000 Euro gegeben. Mit der Stadt vereinbarte der Verein, dass er 20 Prozent der Kosten tragen werde. Um das zu stemmen, war viel Kreativität erforderlich gewesen.

Simon Schrey hatte die Idee der Platzpatenschaften. Rund 35.000 Euro sind so zusammengekommen. Auf einer großen Sponsorentafel wird zu sehen sein, wer das Projekt durch Übernahme einer Patenschaft ermöglicht hat. Der Quadratmeter kostete 5,99 Euro. Paten für markante Punkte eines Spielfeldes wie die Elf-Meter-Punkte oder der Anstoßpunkt kosteten bis zu 1000 Euro. Vorsitzender Pierre Klein hatte zudem die Idee, Trikots mit den Namen der Spender herauszugeben. Der Verein legt die Finanzierung nicht so ganz offen: „Wir hatten lange gespart“, ist da zu hören. Die Sponsorensuche geht weiter.

Die vorhandene Fläche wurde komplett ausgenutzt. Erst letzte Woche war der Kunstrasen verlegt beziehungsweise ausgerollt und verklebt worden. Direkt unter dem Kunstrasen befindet sich eine dreieinhalb Zentimeter dicke Elastikschicht, sie schont die Gelenke der Spielerinnen und Spieler.

Aufrufe: 012.6.2023, 15:00 Uhr
NGZ / Rudolf BarnholtAutor