2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
– Foto: Cindy Scholz

Emotionslos ins Verderben gerutscht

Schon der Blick auf die Ersatzbank der Koseltaler ließ Böses erahnen...

Da saßen mit dem an der Wade verletzten Oliver Hölzel nur noch drei Reservespieler der 2. Mannschaft, die kurz zuvor ein 3:3 gegen Eintracht Eisenberg II erkämpften.

BERICHT von Berndi Schneider // VfR Bad Lobenstein

"Das sind keine guten Voraussetzungen, um etwas Zählbares zu erreichen", war sich der VfR-Trainer Johannes Liebmann schon bei Spielbeginn sicher. Aber auch sein Gegenüber, Daniel Gehrt, beklagte die urlaubenden Spieler, die er nicht zur Verfügung hatte. Dennoch waren diese "brenniger", und verdienten sich am Ende den Sieg.

So musste Liebmann zunächst seinen Mittelfeld-Motor Janek Köcher neben Sebastian Mai in den Sturm stellen, was natürlich dann Kreativität dahinter kostete. Dennoch ackerten die Koseltaler und schufen sich ein spielerisches Übergewicht. Es dauerte jedoch bis zur 22. Minute, ehe Mai den langen Pfosten nur knapp verfehlte. Die Geraer waren im Stören der Offensivaktionen des VfR sehr bissig, brachten jedoch zunächst auch keine gefährlichen Aktionen zu stande. Dann unterlief ausgerechnet Richie Steinbach, der seiner Mannschaft schon mehrmals Punkte rettete, ein Fehler. Eine Flanke konnte er nicht festhalten, und Markus Klotz reagierte am schnellsten und bugsierte den Ball über die Linie (32.). Die nun erwartete Reaktion beim VfR fand jedoch nicht statt. Man spielte brav weiter, viele Spieler hatten am Samstag nur mit sich selbst zu tun, einzig Abwehrchef Daniel Dittmar und Felix Muth konnte man Willen bescheinigen, dass sie an den Ketten ziehen wollten. Das dies natürlich zu wenig war, zeigte das 0:2 nach 42 Minuten, als Sascha Winefeld ohne Bedrängnis den Halbzeitstand herstellen konnte.

VfR-Trainer Liebmann nahm mit Beginn der 2. Halbzeit Köcher wieder zurück ins Mittelfeld und beordete Kevin Hammerschidt in die Spitze. Dies brachte zwar eine gefühlte Feldüberlegenheit, schuf aber auch neue Löcher in der Abwehr. Hammerschmidts Zuspiel auf Lucas Scholz war hier noch das Gefährlichste, Cedric Thrum im Tor des TSV hatte jedoch den Braten gerochen (57.). Danach sollte die endgültige Entscheidung fallen. Verstolperte zunächst Philipp Rehnelt sein Solo vor Steinbach (60.), war der schnelle Amadou Diallo über die Außenbahn nicht zu halten, an seine Eingabe brauchte Klotz nur noch den Fuß hinhalten (62.). Die Geraer hatten nun ihr Tagwerk vollbracht, ließen den VfR unaufhörlich anlaufen. Doch an diesem Tag fehlte es an spielerischer Klasse, den Gegner noch einmal zu überraschen. Abgeklärt fing Gera alles ab, was in die Nähe ihres Strafraumes kam. So hatten die Koseltaler zum Ende hin sogar noch Glück, dass Diallo seinen Abschluss in die Wolken jagte (67.) und Winefeld den Ball statt ins leere Tor nur an die Querlatte drosch (89.).

Fazit: Die Koseltaler haben nun eine Woche mehr Zeit, Blessuren zu heilen und ihre Emotionen zu suchen. Das nächste Punktspiel beim FC Thüringen Jena ist auf das Pokalwochenende am Sonntag, den 15. Oktober 2023 verlegt. Dann wollen auch die Fans wieder etwas mehr
Willen sehen.

Aufrufe: 02.10.2023, 09:00 Uhr
Bernd SchneiderAutor