Elspaß-Brüder: „Das war eine außergewöhnliche Saison“

Der 27-jährige Christoph spielt für die Sportfreunde Broekhuysen in der Landesliga, der 25-jährige Philipp für den Oberligisten SV Sonsbeck. Für beide Teams geht es bald um den Klassenerhalt. Im Interview erklären die beiden, mit wie viel Zuversicht sie auf die nächste Saison blicken – und wie sehr ihnen der Tennissport noch am Herzen liegt.

Hätten Sie sich vor der Saison vorstellen können, dass Sie jeweils mit Ihren Mannschaften aufsteigen?

Philipp Elspaß In der durch die Pandemie abgebrochenen Saison waren wir als SV Sonsbeck Tabellenführer. Daher war klar, dass wir in der vergangenen Saison die Gejagten sein würden. Aber wir haben das als Team sehr gut gemacht, Spiel für Spiel gespielt. Wir sind immer auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Das war sicher der Schlüssel zum Erfolg.

Christoph Elspaß Vorgestellt habe ich mir das Szenario natürlich. Aber die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg fallen nicht vom Himmel. Wir wollten von Anfang an oben mitspielen. Mit dem letzten Hinrundenspiel haben wir dann die Tabellenspitze erobert und diese bis zum Ende der Saison nicht mehr abgegeben. Ich bin unheimlich stolz auf die Fans, die Verantwortlichen, das Trainerteam und natürlich auf das Team. Das war eine außergewöhnliche Saison mit einer außergewöhnlichen Mannschaft.

Wie blicken Sie auf die letzten Wochen der Saison zurück? Es ist anzunehmen, dass viel gefeiert wurde.

Philipp Elspaß Die letzten Wochen waren unbeschreiblich. Der Aufstiegstag, die Meisterfeier, der Saisonabschluss und die abschließende Mannschaftstour am Ballermann – das sind Tage, Abende und Nächte, die du dein Leben lang nicht vergessen wirst.

Christoph Elspaß Die Wochen waren natürlich sehr intensiv. Philipp war schon recht früh aufgestiegen und ich habe mitbekommen, was der Aufstieg in Sonsbeck ausgelöst hat. Nach dem 3:0-Sieg gegen Borussia Veen sind dann auch bei uns alle Dämme gebrochen. Das kann man mit Worten kaum beschreiben. Dass manche Spieler nach dieser langen Saison noch so viel Kraft hatten, macht mich optimistisch für die neue Saison. Das war phänomenal. Der krönende Abschluss war eine unvergessliche Mallorca-Tour.

Wie schade ist es, dass Sie nun weiterhin nicht in einer Mannschaft und in einer Spielklasse kicken?

Christoph Elspaß Ist es denn schade? Immerhin hängt dann auch der Haussegen nicht schief.

Philipp Elspaß Ja, eben. Ich erinnere mich noch genau an Abende nach Partien gegeneinander. Da war nicht mehr viel mit gemeinsam.

Christoph Elspaß Aber wir spielen auf jeden Fall noch einmal zusammen. Wann und wo wissen wir aber noch nicht.

Wer sticht in welchem Bereich im Vergleich mit dem Bruder hervor?

Philipp Elspaß Ich will mich gar nicht mit Christoph vergleichen. Fakt ist, dass er sowohl mit dem linken als auch mit dem rechten Fuß ziemlich gute Bälle spielt. Er opfert sich in jeder Partie komplett für das Tean und ist der Leader. Kritisieren würde ich seine Haarpracht inklusive Haarband, aber das gehört wegen des Aufstiegs glücklicherweise der Vergangenheit an. Nun sieht er wieder gepflegter aus.

Christoph Elspaß Philipp hat eine sehr gute Entwicklung durchlebt. Er ist schnell, torgefährlich und kopfballstark. Er hat alles, was ein guter Verteidiger mitbringen muss. Ich bin als großer Bruder sehr stolz auf ihn.

Inwiefern haben Sie noch Zeit für die andere Lieblingssportart Tennis? Sie gehörten ja schließlich auch hier zu den größten Talenten im Kreis Kleve.

Philipp Elspaß Wir gehen immer mal wieder spielen, wenn es die Zeit zulässt. Mittlerweile spielen wir sogar wieder in der gleichen Mannschaft beim TC Grün-Weiß Geldern. Wir hatten aber vor der Saison klar kommuniziert, dass der Fußball Priorität genießt und wir nur spielen, wenn es zeitlich passt.

Christoph Elspaß Genau, leider haben sich die Spieltage immer wieder überschnitten. Philipp konnte immerhin noch zwei Matches bestreiten, ich konnte leider bei keinem Medenspiel mitwirken. Dafür durfte ich aber weiterhin das Tennistraining der Jugend beim TC Walbeck leiten.

Was sind Ihre Ziele für die nächste Saison?

Christoph Elspaß Absolut der Klassenerhalt, für beide Teams.

Philipp Elspaß Ja, definitiv. Ob in einer Landesliga mit wenigen Teams und vielen Absteigern oder in der qualitativ sehr guten Oberliga inklusive Mammutspielplan – es wird für beide Teams eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die Klasse zu halten. Aber dafür sind wir Sportler. Der SVS wird alles in die Waagschale werfen, um der Oberliga erhalten zu bleiben.

Christoph Elspaß Auch wir werden alles geben, um den Klassenerhalt zu schaffen. Ob es am Ende reicht, ist offen. Wir sind ein kleiner Dorfverein und gehen das Projekt Landesliga mit viel Demut, aber auch voller Vorfreude an. Jedes Landesligaspiel soll für die Sportfreunde Broekhuysen ein Fest werden.

Wie entscheiden sich Mama und Papa, zu wessen Partie sie gehen?

Philipp Elspaß Heimpartien gehen meistens vor. Spielen wir beide auswärts, wird spontan entschieden. Aber unsere Eltern schauen immer auf eine gerechte Verteilung. Wir sind froh, dass sie sonntagsnichts Besseres zu tun haben und uns unterstützen.

Christoph Elspaß Es gab auch schon Spieltage, an denen sie sich aufgeteilt haben. Außerdem konnten wir uns in der vergangenen Saison immer wieder über die Unterstützung unserer Cousinen freuen. Das wird nun bestimmt nicht anders.