2024-06-03T07:54:05.519Z

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Oft gesucht, oft gefunden: Raspos Delany Arigbe (l.).
Oft gesucht, oft gefunden: Raspos Delany Arigbe (l.). – Foto: Dagmar Meyer-Roeger

Ein Kunstschuss beseitigt die letzten Zweifel

Fußball-Landesliga

Raspo Brand gewinnt gegen Erftstadt-Lechenich 2:0 und spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Landesliga.

Einen viel besseren Moment für diesen Kunstschuss hätte sich Albert Korotaev nicht aussuchen können: Im letzten Spiel im Kampf um den Klassenerhalt brachte der Außenverteidiger sein Team mit einem direkt verwandelten Eckstoß früh in Führung und auf die Siegerstraße.

Am Ende gewann Raspo Brand gegen den SC Germania Erftstadt-Lechenich mit 2:0 (2:0) und beseitigte sehr schnell die letzten Zweifel: Der Aufsteiger, dem so oder so ein Punkt zum Klassenerhalt gereicht hätte, spielt damit auch in der kommenden Spielzeit in der Fußball-Landesliga.

„Ich kann nur sagen: Chapeau. Wir standen in den vergangenen beiden Spielen sehr unter Druck und haben da mit dominanten Auftritten sechs Punkte geholt. Dass wir so ruhig geblieben sind, war der Schlüssel zum Klassenerhalt“, freute sich Raspo-Trainer Michael Grümmer mit seinem Sohn auf dem Arm.

Raspos Erfolgsformel in Halbzeit eins lautete: Steilpässe auf Delany Arigbe. Den ersten konnte Brands Stürmer noch nicht verwerten; Erftstadts Torwart Nils Grüttner konnte den Ball im direkten Duell abwehren (8.). Im Anschluss zeigte Korotaev hohe Kunst: Mit links zirkelte Raspos Linksverteidiger einen Eckball zur Überraschung aller ins Netz (9.). „Ich sage den Jungs immer: 30 Meter vor dem Tor muss der Ball bei Standardsituationen aufs Tor gebracht werden – auch bei Ecken. Das hat gut geklappt“, lobte Grümmer.

In Minute 23 sorgte der nächste Steilpass auf Arigbe für Unheil bei Erftstadt: Dieses Mal kam der Brander an Grüttner vorbei, der ihn als letzter Mann außerhalb des Strafraums nur noch regelwidrig stoppen konnte – Rot. Nach Arigbes misslungenem Versuch in Minute 37 – natürlich nach einem Steilpass – hatte Patrick Mioska eine an diesem Tag zwar nicht mehr originelle, aber sehr erfolgreiche Idee: Mit einem traumhaften Steilpass fand er Raspos Neuner, der den Ball am herausstürmenden neuen Torwart vorbei spitzelte, allein aufs verwaiste Tor zulief und auf das beruhigende 2:0 erhöhte (45.).

Zu dem Zeitpunkt lag Konkurrent Arminia Eilendorf gegen den SV Helpenstein 0:1 zurück. Am Klassenerhalt zweifelte in dem Moment wohl kaum noch jemand auf Raspos Seite. Auch wenn die dezimierten Gäste in Durchgang zwei nicht aufgaben – das Wort „weiter“ wurde gefühlt alle zwei Minuten von der Trainerbank gegrölt – und zweimal sehr frei im Brander Strafraum zum Kopfball kamen (60./62.), blieb es beim 2:0-Sieg.

Der fiel zum Leidwesen von Arminia Eilendorf um mehr als 25 Tore zu niedrig aus. So konnten auch die Gäste gemeinsam mit den Brandern den Ligaverbleib feiern; Raspos Spieler besangen ihren scheidenden Trainer, der zweimal in dieser Saison interimsweise übernommen hatte, als „besten Mann“.

Vorgänger und Nachfolger Daniel Formberg kam dann frisch aus Eilendorf und herzte Grümmer ausgiebig. „Das ist schon sehr emotional. Wir haben hier mit Daniel so viel Arbeit reingesteckt. Das war ja auch meine Motivation, hier zu übernehmen, um die Klasse zu halten. Und – zum Leidwesen meiner Frau – kann ich auch nur schlecht Nein sagen. Das ist schon sehr zeitintensiv, wenn man es richtig macht. Deshalb habe ich den Jungs auch gesagt: Ruft mich bloß nicht noch mal an“, sagte Grümmer schmunzelnd, bevor es zur gemeinsamen Grillparty mit dem „ein oder anderen“ Kaltgetränk ging.

Aufrufe: 021.5.2024, 06:47 Uhr
Lars VoßenAutor