2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
Jeder ging dann doch nicht rein: In dieser Szene verpasst Eglfings Jonas Bürkmiller (l.) im Duell mit Bad Kohlgrubs Keeper Nicolas franz einen Treffer.
Jeder ging dann doch nicht rein: In dieser Szene verpasst Eglfings Jonas Bürkmiller (l.) im Duell mit Bad Kohlgrubs Keeper Nicolas franz einen Treffer. – Foto: Andreas Mayr

Eglfing gelingt in Kreisklasse 6 Kantersieg gegen geschwächte Kohlgruber

Sechs Tore kein Grund zum Überschwang

ASV Eglfing gelang gegen Kohlgrub ein Kantersieg. Dabei konnten die Kohlgruber noch froh sein, dass es nicht zweistellig ausgegangen ist.

Eglfing – Ihm war es ja ganz recht, dass es nicht acht oder neun Tore geworden sind. Denn dann hätte Christoph Geißlinger wieder den Mahner spielen müssen in der nächsten Woche. „Bei den ganzen Jungen“ im Team könne es schnell einmal vorkommen, dass mancher zum Höhenflug ansetzt, sagte der Trainer des ASV Eglfing. Aber wenn er eines nach diesem Spiel nicht gebrauchen kann, dann ist es Überschwang.

„In Euphorie brauchen wir da nicht zu verfallen“, stellte Geißlinger klar. Mit 6:1 besiegten seine Fußballer den FC Bad Kohlgrub – und natürlich hätte es viel höher ausgehen, gar zweistellig werden müssen. Bei besserer Chancenauswertung „schiebst du denen noch vier, fünf rein“, sah es auch der Coach so. Doch direkt nach Abpfiff rückte Christoph Geißlinger seinen Mannen die Köpfe wieder zurecht.

Die Realität sah nämlich so aus: Die Ammertaler kamen mit einer Truppe an, der die besten Spieler der vergangenen Saison fehlten, die konditionell nicht auf der Höhe war und sich auch noch selbst dezimierte mit einer roten Karte und einer Zeitstrafe. „Ich weiß nicht, ob das der Maßstab war“, fragte sich der ASV-Coach nach dem lockeren Auftakt. Für seinen Kollegen Oliver Pajonkowski konnte man an diesem heißen Sonntag nur Mitleid aufbringen. Auf dem Feld standen einige Leute, die noch nicht in der Kreisklasse aufgelaufen waren. „Da funktionieren die leichtesten Sachen nicht, da kriegst du keinen Zugriff mehr“, sagte er speziell auf die zweite Halbzeit bezogen.

In den ersten 45 Minuten gestaltete Kohlgrub das Duell einigermaßen ausgeglichen, kassierte jedoch zwei Tore nach gleichem Muster. Eglfing spielte den Ball in die Tiefe, schickte seine flotten Stürmer mit deutlichen Tempovorteilen ins Duell mit den FC-Verteidigern. „Genau das, was wir nicht wollen“, betonte Pajonkoswki. Josef Miller (4.) und Korbinian Ertl (10.) nutzten das aus, brachten Eglfing mit 2:1 in Front. Tor drei – und damit quasi die Entscheidung – fiel per abgefälschtem Schuss von Thomas Ertl nach einem Eckball. Weil sich Kohlgrubs Tobias Langenedder direkt nach dem Wechsel zu einer Beleidigung gegen einen ASV-Kicker hinreißen ließ, spielte der FC in Unterzahl – und öffnete sämtliche Schleusen. „Ist halt schwierig, da bist du eh schon gebeutelt“, kommentierte Oliver Panjonkoswki die Aktion seines Kickers. Für Eglfing war’s der Startschuss zum Offensivlauf.

Davor hatte sich Christoph Geißlingers Team doch arg dem Tempo der Gäste angepasst. „Wir haben uns anstecken lassen, wir haben gedacht, wir müssen nichts machen.“ Zur Halbzeit sprach er das klar an und bekam die gewünschte Reaktion. Allen voran Simon Strasser marschierte den Flügel rauf und runter. Der Offensivmann war im Sommer aus der Bezirksliga (Großhadern) zurück zum Heimatklub gewechselt. Welchen Sprung er auf dem hohem Niveau hingelegt hat, sah jeder auf dem Platz. „Wir haben wieder einen Zielspieler, der uns die letzten Jahre gefehlt hat“, freute sich der Coach.

Zwei Treffer gelangen Strasser, ein paar mehr hätten es noch sein können. Aber das galt ja praktisch für sämtliche Mitglieder der Offensivreihe, die vermehrt dem Eigensinn verfielen, anstatt quer zu legen. Geißlinger sah’s ihnen nach, weil er sie versteht. „Die geben 90 Minuten Vollgas und wollen sich belohnen. Da bin ich nicht böse.“ Wichtig waren am Ende eh nur die drei Punkte. Die großen Aufgaben kommen erst noch. (am)

Aufrufe: 014.8.2023, 08:58 Uhr
Andreas MayrAutor