2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Waldalgesheims Torjäger Can Özer avancierte beim Sieg gegen Wiesbach mit seinen drei Treffern zum Matchwinner
Waldalgesheims Torjäger Can Özer avancierte beim Sieg gegen Wiesbach mit seinen drei Treffern zum Matchwinner – Foto: Sebastian Bohr

Dreierpack beendet Durststrecke

Waldalgesheims Kapitän Can Özer erzielt beim 3:0 gegen Wiesbach alle drei Tore +++ Erster Sieg seit Ende Oktober

Waldalgesheim. Serien im Fußball – positiv wie negativ – sind ja bekanntlich dazu verdammt, irgendwann reißen zu müssen. Und so war es klar, dass der darbende Oberligist SV Alemannia Waldalgesheim auch mal wieder ein Pflichtspiel gewinnen würde. Das 3:0 (2:0) in der Abstiegsrunde gegen Hertha Wiesbach beendete nun eine seit dem 29. Oktober währende Durststrecke (damals 2:1 beim Ahrweiler BC). Und dieser Erfolg kam genau zur rechten Zeit, stärkt er doch bei sieben noch ausstehenden Spielen den fast schon entschwundenen Glauben an den Klassenerhalt. „Ich hoffe, dieser Sieg gibt uns einen Schub“, sagte der neue SVA-Trainer Elvir Melunovic nach dem intensiven Spiel.

In dem der Waldalgesheimer Can Özer alleine für die Tore sorgte. Der Kapitän zeigte sich zweimal nervenstark vom Elfmeterpunkt. Vorm ersten Strafstoß war Nils Gräff von Wiesbachs Luca Blaß völlig unmotiviert an der Grundlinie umgeflext worden (13.), vorm zweiten wurde erneut der agile Gräff von Kevin Klein gelegt (44.). Der dritte Treffer des 33-Jährigen gehörte in die Kategorie Instinkt. Durcheinander im Gästestrafraum – Özer schaltet am schnellsten, schnappte sich die Kugel, umkurvte den Keeper und netzte ein (72.) – die Entscheidung.

Der treffsichere Spielführer rückte aber lieber die Leistung der gesamten Mannschaft in den Vordergrund. „Alle haben gearbeitet, dagegengehalten und gekämpft“, gab der aktuell beste Torjäger der Abstiegsrunde (acht Treffer) zu Protokoll. Auch Nils Gräff stellte das gesamte Team in den Fokus: „Wir haben uns gegenseitig unterstützt. Unser Wille und Kampfgeist haben dafür gesorgt, dass wir uns endlich auch mal belohnen konnten.“ Gegen eine Mannschaft, die spielerisch gut drauf war und deutlich mehr Ballbesitz hatte, allerdings nicht eine echte Torchance besaß. „Wiesbach zeigte die bessere Spielanlage“, räumte auch Elvir Melunovic ein, „doch im Fußball geht es um das Ergebnis. Wer da welchen Ballbesitz hat, ist mir egal.“

Der neue Coach hatte kurzfristig auf Innenverteidiger Sebastian Platten verzichten müssen, der sich mit einer Entzündung in der Kniekehle herumplagt. Niklas Brach fiel ebenfalls verletzungsbedingt aus. Und so musste Ryutaro Kishi notgedrungen in der Viererkette den zweiten Innenverteidiger geben. Und die Abwehrreihe hatten zu Beginn gut zu tun, denn die Gäste, die auf der Anfahrt im Stau stecken geblieben waren, begannen druckvoll. Aber eben ohne Ertrag.

Ganz anders die Alemannen. „Wir haben die Fehler des Gegners genutzt und zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen“, sagte Melunovic, der sein Team lobte: „Wir haben läuferisch und kämpferisch überzeugt.“ Man befinde sich im Abstiegskampf, da sei für Schönspielerei kein Platz. Waldalgesheims Rechtsverteidiger Lukas Manneck befand: „Wir haben es unbedingt gewollt, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und uns für unseren Aufwand diesmal belohnen können.“

Trotz des Sieges ist in Sachen Klassenerhalt längst nichts erreicht. Doch der Rückstand auf den sicher rettenden vierten Platz ist von zehn auf sieben Punkte geschrumpft. Die Alemannia, die ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, konnte den Bock umgestoßen und so richtig Selbstvertrauen tanken. Was dann am Ende der Saison unterm Strich rauskommt wird man sehen. Auf jeden Fall hat sich Ausgangslage verbessert, auch wenn es noch ein hartes Stück Arbeit wird, die Klasse zu halten. „Wir leben noch“, zeigt sich Waldalgesheims Sportlicher Leiter Tim Thron in dieser Hinsicht zuversichtlich.

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Manneck, Braun, Kishi, Gänz – Yakut, Ludwig – Johnson (79. Bilotta), Özer (89. Haas), Neal (46. Wheeler) – Gräff.



Aufrufe: 015.4.2023, 21:00 Uhr
Volker BuchAutor