2024-04-30T13:48:59.170Z

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Günther Gorenzel und Stefan Reisinger übernahmen interimsweise bei den Löwen.
Günther Gorenzel und Stefan Reisinger übernahmen interimsweise bei den Löwen. – Foto: Stefan Matzke

Die Trainer-Flops der Dritten Liga – nicht nur die Löwen haben große Probleme

Fünf Entlassungen, fünf Enttäuschungen

Nicht nur der TSV 1860 hat in den letzten Wochen in der 3. Liga seinen Trainer entlassen. Während die Löwen noch nach einem neuen Übungsleiter suchen, ist die Konkurrenz schon fündig geworden – allerdings mit überschaubarem Erfolg.

München – Eines hatte Günther Gorenzel ja gleich klargestellt: „Meine Lebensplanung ist es nicht, mich als Trainer langfristig an die Seitenlinie zu stellen“, sagte der Sportchef des TSV 1860, kurz nachdem er Michael Köllner Ende Januar entlassen hatte. Gorenzels Wunsch: Es möge sich alsbald ein geeigneter, bezahlbarer und von allen Strömungen im Club getragener, hauptberuflicher Übungsleiter auftreiben lassen.

Bis dahin würde er selbst die Mannschaft interimistisch übernehmen – um sie in möglichst guter Form an „Mister X“ übergeben zu können.

TSV 1860: Gorenzels Trainerliste publik – aber wer wirds?

Nun, gute zwei Wochen später, ist der jedoch immer noch nicht in Sicht. Außer einer Liste von einem Dutzend Trainer-Kandidaten – einige von ihnen haben dem TSV bereits abgesagt –, gibt es weiter nichts Druckreifes, wer Köllners Nachfolger werden könnte. Zu allem Übel ist spätestens seit der 1:2-Niederlage am Samstag bei Kellerkind Meppen klar: Auch sportlich ist die Mannschaft keinen Schritt weiter.

Zwei Spiele mit einem mageren Punkt seit der Gorenzel-Übernahme unterstreichen, was eine wissenschaftliche Studie der Uni Münster schon 2011 bewiesen hatte: Trainerwechsel unter der Saison haben keinen Effekt. Findet sich bald ein neuer Coach, kann der den Gegenbeweis antreten. Bis dahin spendet nur ein Blick auf die Konkurrenz Trost. Vier weitere Clubs der 3. Liga wechselten zuletzt ihre Trainer aus, vier weitere Male floppte das.

FC Ingolstadt 04: Die „Schanzer“ setzten fast zeitgleich zu den Löwen ihren Trainer Rüdiger Rehm vor die Tür. Doch Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer hatte sofort Ersatz parat, Guerino Capretti wurde keine 24 Stunden später als vermeintlicher Retter des Zweitliga-Absteigers vorgestellt. Trotzdem taumelt Ingolstadt weiter, verlor 1:2 gegen Dortmund II. Es folgte eine 1:4-Packung gegen Osnabrück, der FCI steht nur noch auf Tabellenplatz neun. Schnelle Lösungen sind nicht immer die besten.

Guerino Capretti brachte Ingolstadt wenig Aufschwung.
Guerino Capretti brachte Ingolstadt wenig Aufschwung. – Foto: IMAGO/Stefan Bösl

Dortmund II: Wie erwähnt, gewannen die „kleinen“ Borussen bei Schwergewicht Ingolstadt. Trotzdem war danach Schluss für Christian Preußer, der Dortmunds Zweite bis dahin trainiert hatte. Als Nachfolger installierte man Jan Zimmermann (Ex-Hannover 96), der allerdings direkt mit 1:2 gegen. Saarbrücken verlor.

Hallescher FC: André Meyer musste hier jüngst gehen, NLZ-Leiter Jens Kiefer übernahm übergangsweise. Erst hagelte es ein 1:7 (!) im Derby gegen Dresden, dann folgte ein 1:3 gegen den SC Freiburg II. Mittlerweile wurde Ex-Profi Sreto Ristic beim HFC als neuer Trainer vorgestellt. Ob er den Club wieder über den Strich führt?

FSV Zwickau: Mit Joe Enochs warfen die Westsachsen vergangene Woche den dienstältesten Trainer der 3. Liga raus. Nach viereinhalb Jahren war Schluss für Enochs, sein Co-Trainer Robin Lenk durfte ran, reiste mit dem FSV nach Duisburg und kehrte mit einer 0:4-Pleite zurück. Selbstredend nicht zufriedenstellend, weshalb Zwickau nun nach einer externen Lösung sucht.

Aufrufe: 016.2.2023, 07:03 Uhr
Jacob AlschnerAutor