2024-05-24T11:28:31.627Z

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Der SV Straelen ist auf Abstiegskurs.
Der SV Straelen ist auf Abstiegskurs. – Foto: Ayhan Gündüz

Die Oberliga rückt immer näher

Regionalliga-Schlusslicht SV Straelen verliert mit 0:2 beim 1. FC Düren. Rund 700 Zuschauer sehen ein schwaches Spiel. Präsident Hermann Tecklenburg gewinnt trotz der Niederlage eine wertvolle Erkenntnis.

Der SV Straelen hat den nächsten Schritt in Richtung Oberliga Niederrhein gemacht. Im ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres musste sich das Schlusslicht beim Aufsteiger 1. FC Düren mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt weiterhin elf Punkte – bei gerade einmal noch 13 ausstehenden Spielen.

„Zu 95 Prozent sind wir abgestiegen. Und ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die sich an Strohhalme klammern“, sagte der Straelener Präsident Hermann Tecklenburg, der das Geschehen an der Seite von Sunay Acar verfolgte. Der frühere Coach des VfB Homberg ist schon seit geraumer Zeit als neuer Trainer an der Römerstraße im Gespräch. „Sunay Acar gehört zum Kreis der Kandidaten, die mit denen wir Gespräche führen. Aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen“, so Tecklenburg.

Zum Geschehen auf dem schwer bespielbaren Rasen: Der SV Straelen hatte zu Beginn des Spiels seine stärkste Phase und hätte durchaus in Führung gehen können. Zunächst verpasste Ken Mata, der am rechten Pfosten gelauert hatte, eine Hereingabe von Joep Munsters nur knapp (20.). Zwei Minute später hätte Neuzugang Mitchi Huijsman, der auf Anhieb in der Startelf stand, sein Debüt im Straelener Trikot um ein Haar mit dem Führungstreffer gekrönt. Doch nach einer scharfen Hereingabe von Marcel Heller verzog der junge Niederländer den Ball etwas.

In der 28. Minute nutzte der Gastgeber seine erste Gelegenheit zur Führung. Nach einem Eckball mangelte es in der Straelener Abwehr an der nötigen Zuordnung. Torhüter Julius Paris wehrte den ersten Versuch noch ab, doch den Abpraller drückte Markus Wipperfürth zum 1:0 über die Linie. „Dieses Tor darf einfach nicht fallen. Es kann nicht sein, dass der Dürener Spieler am ersten Pfosten nahezu ungehindert an den Ball kommt“, sagte Interimstrainer Kevin Wolze.

Traumtor bringt Entscheidung

Vor der beachtlichen Kulisse von rund 700 Zuschauern, die eine Partie auf mäßigem Niveau sahen, passierte bis zum Seitenwechsel nicht mehr viel. Nach Wiederanpfiff war relativ schnell der Deckel drauf. In der 54. Minute schlenzte Vincent Geimer den Ball von der Strafraumgrenze aus genau zum 2:0 in den Winkel – ein Sonntagsschuss am Samstagnachmittag. „Den trifft er bei 50 Versuchen einmal so. Und das auch noch in einem Moment, als ich gerade einen zweiten Stürmer bringen wollte. Aber irgendwie war das Spiel sinnbildlich für den gesamten Saisonverlauf“, so Wolze.

Wenig später verstärkte er mit der Einwechslung von Philipp Dünnwald die Straelener Offensive. Die Gäste agierten zwar fortan etwas druckvoller, doch von einer Aufholjagd war nichts zu erkennen. Der 1. FC Düren tat bis zum Abpfiff nicht mehr als nötig, um Saisonsieg Nummer acht unter Dach und Fach bringen.

Für Hermann Tecklenburg hat sich der Besuch des Spiels dennoch gelohnt. Der Präsident der Grün-Gelben ist um eine wertvolle Erkenntnis reicher. „Ich habe mich anfangs etwas gewundert, warum bei 700 Zuschauern nur fünf Security-Menschen rumliefen. Ich muss in Straelen immer rund 50 bezahlen. Von der zuständigen Beamtin habe ich erfahren, dass die Polizei nur Vorschläge machen darf, aber nicht die Zahl der Ordner bestimmt. Dieses Wissen werde ich natürlich für unsere restlichen Heimspiele nutzen“, so der SVS-Präsident.

Etwas weniger Sicherheitspersonal wird daher wahrscheinlich schon am kommenden Samstag vor Ort an der Römerstraße sein, wenn der SV Straelen ab 14 Uhr auf die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf trifft. Dann werden wohl auch ein weiteres Mal Kevin Wolze und sein Assistent Adli Lachheb die sportliche Verantwortung tragen. Der Sportliche Leiter des SV Straelen besucht ab März einen Lehrganz zur Erlangung der B-Plus-Trainerlizenz – spätestens dann soll der neue Trainer auf der Bank des Abstiegskandidaten Platz nehmen.

Aufrufe: 06.2.2023, 11:00 Uhr
RP / Volker HimmelbergAutor