2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

„Die Nummer 1 im Dorf“… Neuhadern siegt im Derby am Heiglhof

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Ein wenig fremdelt der geneigte Anhänger des TSV Großhadern noch immer mit dem „Haderner Derby“. Kein Wunder, existiert der als FC Neuhadern firmierende Emporkömmling vom Wolkerweg zwar seit inzwischen 23 Jahren, sportliche Berührungspunkte in Form von Pflichtspiel-Duellen finden aber erst seit einer Dekade statt und das nun exakt 10 mal. Von großer sportlicher Rivalität oder gar einer Tradition kann man daher nicht sprechen, die kann man nicht „machen“, die muss wachsen.

Dass der FCN aus rein sportlichen Gesichtspunkten sehr ernst zu nehmen ist, bewiesen sie als Aufsteiger im Verlauf der Vorrunde bereits durch beeindruckende Leistungen und Ergebnisse. Und auch im Derby traten sie vor allem effizient und für einen Aufsteiger bestechend abgezockt auf.

Die erste Hiobsbotschaft für den TSV sollte ausgerechnet Kapitän Alex Gula bereits nach wenigen Sekunden senden. Nach einem Zweikampf an der eigenen Strafraumgrenze blieb er liegen und hielt sich, begleitet von deutlich vernehmbarem Wimmern, die linke Schulter. Nach einigen Minuten kehrte er zwar nochmal auf den Platz zurück, allerdings nur noch, um sich durch ein überhartes Einsteigen eine Zehn-Minutenstrafe einzuhandeln. Auch diese Zeit reichte nicht, um das Problem an der Schulter zu lösen, nach Ablauf der Zeitstrafe kam Zielinski für ihn ins Spiel (17.).

In der 21. Minute konnte Stürmer Bündgens einen der ganz wenigen Patzer der TSV-Verteidigung zum 0:1 ausnutzen, nachdem ein eigentlich harmloser Pass im Strafraum durchrutschte. Die in durchaus stattlicher Zahl angereisten Neuhaderner Fans waren nun natürlich obenauf. „Hier regiert der FCN“ und „Die Nummer 1 im Dorf sind wir“ hallte es durchs Rund am Heiglhof und sorgte für Schmerzen in den Gehörgängen der TSV-Anhänger.

Die Gastgeber strahlten in der 1. Halbzeit lediglich einmal so etwas wie Gefahr aus, als der erstmals in dieser Saison für die Startelf nominierte Albert Rudnik einen direkten Freistoß etwas zu zentral aufs Tor zirkelte und den Torhüter so nicht überraschen konnte.

Im zweiten Durchgang neutralisierten sich beide Teams zunächst komplett. Das Spielgeschehen war weitgehend von Zweikämpfen und Fehlpässen bestimmt, Torszenen waren absolute Mangelware. Die größte Chance zum sicher nicht unverdienten Ausgleich bot sich dem TSV Großhadern in der 77. Spielminute, als ein Schuss von Khareem Zelmat nach schön vorgetragenem Angriff über Yusuf Aykac und Albert Rudnik von einem FCN-Abwehrbein zur Ecke geklärt werden konnte. Neuhadern fand zu diesem Zeitpunkt quasi nicht mehr statt, konnte dann aber nach einem Ballverlust Großhaderns tief in der gegnerischen Hälfte durch einen schnell vorgetragenen Konter dem TSV in Person von Bündgens mit dem 0:2 endgültig den Stecker ziehen (88.).

Das „Dorf“ verkraftet sicher zwei Klubs. Und die Zukunft wird zeigen, ob das Derby irgendwann mehr sein kann als die aktuell zur Schau getragene gegenseitige „gesunde Abneigung“.

Der FCN hat im Moment sportlich die Vormachtstellung inne, die Tabelle und vor allem das Derby-Ergebnis lügen schließlich nicht. Aber: es wird ein Rückspiel am Wolkerweg geben. Der TSV muss bis dahin aber dringend die Punkte gegen andere Gegner sammeln!

Aufstellungen

TSV Großhadern: Moos, Barati (Khabiri, 46.), Filipovic, Gula (Zielinski, 17.), Mensah (Akpo, 78.), Aykac, Foltz, Pautz, Strasser (Daqo, 46.), Rudnik, Zelmat

FC Neuhadern: Honnef, Flechsig, K. Jürgens, Vogt, Brandl (Q. Jürgens, 66.), Egwi (Obster, 66.), Hartmann (Maßler, 85.), Peterssen, Schwankl (Benker, 90.), Bündgens, Vidmar

Tore: 0:1 Bündgens (21.), 0:2 Bündgens (88.)

Autor Oliver Schnitzer

Aufrufe: 01.11.2022, 11:33 Uhr
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