2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
Kai Möller hört mit dem Fußball auf.
Kai Möller hört mit dem Fußball auf. – Foto: Heinz Willi Schulze

Die Abschiedstournee von Kai Möller

Der Stürmer des A-Ligisten TV Asberg beendet seine Laufbahn im Sommer. Der 35-Jährige wünscht seinem Ex-Klub Borussia Veen den Aufstieg. Auch in seine Heimat Lüttingen hat der dreifache Familienvater noch gute Kontakte.

1:1 nach seiner späten Einwechslung am Sonntag hauptverantwortlich dafür, dass in der Kreisliga A die Serie von Borussia Veen von 13 Spielen ohne Niederlage beim 1:3 beim TV Asberg ein jähes Ende gefunden hat.

Ausgerechnet Kai Möller war mit zwei Treffern beim Stand vonDie Mannschaft von Trainer Thomas Haal musste in doppelter Unterzahl einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen mit dem TuS Asterlagen hinnehmen. Die Moerser hingegen feierten nach Niederlagen gegen Meerfeld, Sonsbeck II und Millingen den ersten Sieg im neuen Jahr und setzten sich somit im engen Mittelfeld der Tabelle fest.

Gute Zeit in Veen erlebt

Der „Krähen“-Schreck blickt auf ein für ihn besonderes Spiel zurück und drückt den Gelb-Schwarzen im Meisterschaftszweikampf mit Spitzenreiter TuS Asterlagen, der fünf Punkte Vorsprung hat, weiter die Daumen. „Ich habe in Veen eine gute Zeit erlebt und verbinde nach wie vor viel mit dem Verein, weil ich mit den meisten Akteuren der Mannschaft noch zusammengespielt habe.“ Mitte April kommt der TuS Asterlagen auf die neue Kunstrasenanlage an der Asberger Straße. „Dann wollen wir eine ähnlich gute Leistung bringen, damit Veen weiter alle Chancen hat“, sagt Möller, der nicht nur nach Veen, sondern auch nach Lüttingen weiter gute Kontakte pflegt – unter anderem zum SSV-Co-Trainer Mirko Poplawski. Der Angreifer freut sich Saison für Saison auf ein Wiedersehen mit alten Weggefährten. „Ich bin dort groß geworden, mein Elternhaus steht in Lüttingen, mein Freundeskreis kommt aus Xanten.“ Möller war zudem für den SV Rees und die SV Hönnepel-Niedermörmter am Ball, bevor es ihn 2015 nach Veen zog. Nach drei Jahren bei der Borussia wanderte der 35-Jährige weiter zum TV Asberg, nachdem der Routinier seinen Wohnsitz für seine damalige Freundin und heutige Ehefrau nach Moers verlegte. Bis heute traf der Stürmer für den TVA satte 71 Mal. In dieser Saison stehen in 19 Partien neun Treffer zu Buche. Weil Möller im Wechseldienst in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung arbeitet, kommt er in dieser Saison – so wie am Sonntag – öfter mal von der Bank. „Früher habe ich nach der Nachtschicht geschlafen, mittags gespielt und bin abends wieder arbeiten gegangen. Das geht heute nicht mehr. Da merke ich schon das Alter“, so Möller.

Als Vater von Drillingen kann der Familienmensch auch nicht mehr so regelmäßig trainieren wie früher. „Die Kinder stehen im Vordergrund. Damals war ich sauer und enttäuscht, wenn ich mal nicht gespielt habe. Jetzt sehe ich das entspannter und kann mit der Joker-Rolle umgehen. Der Ehrgeiz, von Anfang an zu spielen, ist trotzdem da. Dafür ist man zu lange dabei“, so Möller.

Er hat sich dazu entschieden, seine Laufbahn nach seiner fünften Saison für die Moerser an den Nagel zu hängen. „Meine Frau hat vieles möglich gemacht, weshalb ich so lange spielen konnte. Der Entschluss ist mir sicher nicht leichtgefallen“, sagt Möller. Den Asbergern möchte er dennoch weiter die Treue halten und irgendwann in der Altherren-Mannschaft spielen. Wenn Not am Mann bestehe, sei er der Letzte, der nicht aushelfen würde.

Nicht nach Millingen

Möller hat im vergangenen Sommer ein Angebot des SV Millingen ausgeschlagen. DerLiga-Konkurrent wird noch bis Saisonende von seinem durch mehrere gemeinsame Stationen befreundeten Coach Ulf Deutz trainiert. „Ich hätte dort vielleicht mehr Spielzeit gehabt, aber der zeitliche Aufwand wäre zu groß gewesen. Zu Ulf habe ich regelmäßigen Kontakt. Er hat mich als Trainer sehr geprägt“, so Möller. Er ist nicht der einzige im „alten Kader“ des TVA, der kürzertreten wird.

Der Kader des von Marco Armiento betreuten Tabellenzehnten soll weiter verjüngt werden und konnte in der aktuellen Saison vor allem gegen die höher platzierten Teams gut abliefern. Das Ziel für die Restsaison bleibt das obere Tabellendrittel. Möller ist vor allem froh, dass es diesmal keine Auf- und Abstiegsrunde gibt. „Wir wollten frühzeitig unten wegkommen und müssen vor allem gegen die Teams unter uns punkten. Dann ist noch alles drin.“ Zwölf A-Liga-Spiele stehen bis Anfang Juni noch an. Die Abschiedstournee von Kai Möller hat längst begonnen.

Aufrufe: 016.3.2023, 09:15 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor