2024-05-23T12:47:39.813Z

Allgemeines
Im Fokus: der ASV Mettmann.
Im Fokus: der ASV Mettmann. – Foto: Patrik Otte

Der Traum vom Landesliga-Aufstieg lebt

Analyse Nach Startschwiergkeiten läuft es in diese Saison beim Fußball-Bezirksligisten ASV Mettmann rund. Trainer Daniele Varveri arbeitet akribisch mit der Mannschaft, die sich in der Meisterschaft und im Niederrheinpokal mit Nervenstärke und spielerischem Geschick behauptet.

Kurz vor Beginn der Bezirksliga-Saison Gruppe 2 klang Imad Omairat, Sportlicher Leiter des ASV Mettmann, bei seiner Prognose recht zuversichtlich. „Wir haben uns gut verstärkt und verfügen über einen großen, ausgeglichenen Kader. Daher ist unser Ziel, in der Tabelle oben mitzumischen. Vom Aufstieg möchte ich nicht direkt sprechen, da sind auch andere Teams in der Gruppe, die ebenfalls große Ambitionen haben.“

Dass die Mettmanner jetzt aber als Spitzenreiter in das neue Jahr gehen, damit rechneten die Verantwortlichen nicht unbedingt. „Das ist für uns sicherlich eine Überraschung, die wir aber gern annehmen. Nun heißt es für unsere Mannschaft, diese überragende Platzierung zu verteidigen, um am Ende unseren großen Traum, den Aufstieg in die Landesliga, tatsächlich zu verwirklichen“, erklärt Omairat. Zugleich macht er deutlich, dass die ASV-Fußballer noch einen schweren Weg vor sich haben.

Auch im Pokal rockt das Team

„Uns ist schon bewusst, dass uns viele nicht unbedingt den Aufstieg gönnen und wir nicht zu den beliebten Vereinen in der Region gehören. Das lässt uns nicht resignieren, sondern stachelt Vorstand und Spieler nur zusätzlich an, um zu zeigen, dass beim ASV tolle Arbeit geleistet wird.“ Der Sportliche Leiter zieht dabei besonders Trainer Daniele Varveri mit ein. „Daniele ist für uns ein Glücksfall, der mit einem Riesenengagement seinen Job verrichtet und es versteht, die Spieler zu begeistern und taktisch geschickt auf den jeweiligen Gegner einzustellen.“ Omairat weiß aber auch, dass sich der 40-jährige Coach aus Wuppertal beim ASV wohlfühlt und er froh ist, dass er über einen Kader verfügt, in dem sich viele Spieler befinden, die Fähigkeiten weit über das normale Bezirksliga-Niveau hinaus haben und dies unbedingt mit dem ASV in einer höheren Spielklasse unterstreichen wollen.

Den Beweis lieferte das Team in diesem Jahr im Niederrheinpokal. Dort wurden nacheinander die Oberligisten VfB 03 Hilden, in der vergangenen Saison immerhin Vizemeister der Oberliga, der Regionalliga-Absteiger VfB Homberg sowie der derzeitige Oberliga-Spitzenreiter SSVg Velbert ausgeschaltet. Nun steht der ASV Mettmann im Viertelfinale dieses Wettbewerbes. Für einen Bezirksligisten sicherlich etwas ganz Besonderes.

In Mettmann fiebern nun alle Fußballfans dem Viertelfinale des Niederrhein-Pokals entgegen. Da trifft der ASV auf den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Der Traditionsverein aus dem Ruhrpott gehörte in seinen besten Jahren der Bundesliga an und stellte mit Lothar Kobluhn gar den Bundesliga-Torschützenkönig. Die Partie wird am 1. März 2023 ausgetragen. „In den nächsten Tagen wird eine Begehung unserer Anlage Auf dem Pfennig in Metzkausen mit Vertretern der Polizei und dem Sportamt der Stadt Mettmann statt. Dort wird sich entscheiden, ob wir unser Heimrecht in Mettmann nutzten können. Ist das nicht der Fall, wird die Partie in Oberhausen ausgetragen“, berichtet der ASV-Manager.

Zurück zum aktuellen Ligabetrieb: Der ASV startete enttäuschend in die Saison 2022/2023. Gleich zum Saisonauftakt gab es eine 1:6-Klatsche gegen den Mitfavoriten auf den Aufstieg, Solingen-Wald. „Da sprachen viele sogenannten Experten in Mettmann und Niederberg davon, dass sich der ASV wohl zu hohe Ziele gesetzt habe“, erinnert sich der Sportliche Leiter an einige Häme, die dem ASV entgegenschlug. Die Startprobleme anfangs der Spielzeit legte der ASV recht schnell ab. Die Mannschaft wurde zu einer eingespielten Einheit und legte eine tolle Siegesserie hin. Es wurden zwischenzeitlich zwar einige unnötige Punkte liegen gelassen, doch dann fingen sich die Mettmanner wieder und traten in den letzten Begegnungen vor der Winterpause wieder souverän auf. Sie liegen aber nur zwei Punkte vor dem Tabellenzweiten TSV Ronsdorf.

„Rückblickend möchte ich behaupten, dass wir zu Recht an der Tabellenspitze stehen“, betont Omairat selbstbewusst. Für ihn und Trainer Daniele Varveri ist die Ausgeglichenheit des Kaders ein wichtiger Indikator. Hinzu kommt die stabile Achse mit Abwehrchef Justus Erkens, dem zentralen Mittelfeldspieler und Spielmacher Ardian Duraku sowie Mittelstürmer Carlos Penan, der zu Saisonbeginn vom Oberligisten Ratingen 04/19 zum ASV kam und derzeit die Torjägerliste der Bezirksliga anführt. In der Offensivabteilung wird er von den spielerisch überragenden und torgefährlichen Stürmern Steven Winterfeld und Daniel Rehag hervorragend unterstützt.

Die Achillesferse war bisher die Torwartposition. „Aus verletzungsbedingten und anderen Gründen kamen in den bisherigen Begegnungen fünf Torleute zum Einsatz. Da David Becker und Emrah Cöl weiterhin verletzt sind, haben wir reagiert und mit Yannick Rühs einen weiteren Keeper vom Oberligisten MSV Düsseldorf verpflichtet. Er ist ein gut ausgebildeter, talentierter Torwart, von dem wir uns einiges erhoffen.“ Damit gehören jetzt vier Keeper fest zum Kader des Bezirksliga-Teams.

Omairat nennt weitere Winterneuzugänge: Ebenfalls vom Oberligisten MSV Düsseldorf kehrt Innenverteidiger Ebrahim Omayrat (22) zu seinem Stammverein ASV Mettmann zurück. Stürmer Marlon Schölling (20)kommt vom Landesligisten 1. FC Wülfrath zum ASV. „Er steht schon länger auf unserem Zettel“, sagt Omairat. Mit dem Japaner Kaito Tamakay wechselt eine weitere talentierte Offensivkraft vom Landesligisten Blau-Mintard zum ASV.

„Alle Neuzugänge sind sofort spielberechtigt. Wenn wir noch einen spielstarken Fußballer finden, der uns wirklich weiterhilft. können wir uns gut vorstellen, diesen noch in den 28-köpfigen Kader aufzunehmen“ erklärt der Sportliche Leiter. Bisher hat kein Akteur den ASV verlassen. „Wir werden auch keinen wegschicken, denn der Vorstand ist der Auffassung, dass es alle Fußballer verdient haben, am Ende der Saison hoffentlich die Lorbeeren ernten zu können.“

Mitte Januar bittet Chefcoach Daniele Varveri zum ersten Training nach der Winterpause. Die Vorbereitung ist gespickt mit einigen Testspielen, ehe dann am 26. Februar der Meisterschaftsspielbetrieb fortgesetzt wird, an dessen Ende der Aufstieg stehen soll.

Aufrufe: 05.1.2023, 12:00 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor