2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
– Foto: Marcel Junghanns

"Der Tabellenstand ist irrelevant"

Ganz Fußball-Thüringen blickt am Sonntag-Nachmittag gebannt ins Steigerwaldstadion, wenn der FC Rot-Weiß Erfurt und der FC Carl Zeiss Jena ins 106. Thüringen-Derby gehen.

Insgesamt 14.500 Fußballfans, darunter 2.000 aus Jena, werden das Steigerwaldstadion zu einem stimmungsvollen Rund machen. FuPa Thüringen hat im Vorfeld der Partie mit RWE-Kapitän Andrej Startsev gesprochen...

Sportlich betrachtet gehen die beiden Thüringer Traditionsvereine nicht mit der breitesten Brust in das Derby. Die Rot-Weißen stecken in einer kleinen Ergebniskrise - warten seit drei Spielen auf einen Sieg. Zudem erzielte die Mannschaft um Kapitän Andrej Startsev in diesen drei Begegnungen nur zwei Tore - ungewöhnlich für die sonst so starke Offensive. "In den letzten Spielen hat uns ein wenig der letzte Wille, unbedingt das Tor zu schießen, gefehlt. Vielleicht war es auch in der einen oder anderen Situation das Glück. Aber wir sind auf einem guten Weg. Insgesamt sind wir gut in die Saison gestartet, stehen nach acht Spielen auf dem dritten Platz und sind auch im Thüringenpokal beide Mal weitergekommen", so die Analyse des RWE-Kapitäns. Gegen die aktuelle Torflaute reagierten die Verantwortlichen jüngst am Donnerstag und verpflichteten mit Romain Gall noch einen Angreifer (wir berichteten).

Reaktion erwartet?!

Eine Dampfwalze aus Jena dürfte den Erfurter aber nicht entgegenstehen. Denn die Mannschaft von René Klingbeil hat erst eins der acht Saisonspiele gewonnen und steckt unerwartet im Tabellenkeller fest. Zuletzt verlor der FCC sein Heimspiel gegen Viktoria (1:2). Die Fans und das Umfeld erwartet nun eine Reaktion beim Derby. Unterschätzen wird Startsev & Co. den FC Carl Zeiss jedoch aufgrund der bisher schwachen Saisonperformance sicher nicht. "Jena ist eine sehr gute Mannschaft. Sie haben die Leistungsträger der letzten Saison behalten und sich punktuell verstärkt. Dadurch sind sie stets gefährlich, der Tabellenstand bei dem Derby ist im Moment irrelevant", sagt der Erfurter Mannschaftsführer.

Eine Reaktion erwarten aber vermutlich nicht nur die Jenaer Anhänger, sondern auch die Fans der Rot-Weißen nach den jüngsten Ligaspielen. Doch den großen Druck auf den Erfurter Kessel sieht Startsev nicht. "Von einer Reaktion würde ich jetzt nicht sprechen. Die letzten Ergebnisse stehen fest und das Derby wird daran nichts mehr ändern. Wir freuen uns auf das Spiel, in ausverkauftem Stadion, da ist es sehr wichtig ruhig zu bleiben und nicht die Nerven verlieren", sagt Andrej Startsev und ergänzt mit Blick auf das Spiel: "... es wird ein volles Stadion und eine super Stimmung. Man hat in der letzten Saison gesehen wie knapp und ausgeglichen die Spiele waren. Da kommt es auf Kleinigkeiten an. Wir werden als Mannschaft alles für unsere Fans raushauen, damit wir erfolgreich sind bzw. bleiben", so der RWE-Capitano.

Aller guten Dinge sind...

Für Startsev ist es das dritte Thüringen-Derby in seiner Fußballer Laufbahn. "Das ist ein sehr großes Derby. Das Spiel hat unheimlich viel an Bedeutung für die Fans der beiden Vereine. Es wird ständig über das Spiel gesprochen, seitdem der Spielplan raus ist. Ich durfte in der letzten Saison zwei Derbys spielen, es waren sehr stimmungsvolle und hitzige Spiele", sagt er dazu. Ein Sieg war ihn bisher nicht vergönnt. Bei den letzten beiden Duellen trennten sich die Vereine jeweils Unentschieden (1:1 in Erfurt, 2:2 in Jena). Andrej Startsev hofft sicher insgeheim, dass bei ihm jetzt der Spruch gilt: "Aller guten Dinge sind drei - drei Punkte" ;-)

Aufrufe: 029.9.2023, 19:00 Uhr
André HofmannAutor