2024-05-24T11:28:31.627Z

Vereinsnachrichten
1:2 in Freiburg: SC-Kapitänin Anna-Lisa Butowski (rechts, gegen Anna-Louisa Eichhorn)  | Foto: Achim Keller
1:2 in Freiburg: SC-Kapitänin Anna-Lisa Butowski (rechts, gegen Anna-Louisa Eichhorn) | Foto: Achim Keller

Der SC Niederhof/Binzgen könnte auf vorweihnachtliche Gefühle verzichten

SG Schliengen-Wittlingen leidet unter geringer Torproduktion und Verletzungssorgen

Die Verbandsliga-Fußballerinnen des SC Niederhof/Binzgen verpassen erneut einen Punktgewinn. Doch wie bei Schlusslicht SG Schliengen-Wittlingen ist der Trainer mit der Entwicklung nicht unzufrieden.

Man kennt das ja: Der August hat gerade erst den monatlichen Staffelstab an den September übergeben, da muss man im Supermarkt alsbald Slalom zwischen den Weihnachtsangeboten laufen. Auch Michael Wasmer hat seit etwa vier Wochen das Gefühl, dass "die Vorweihnachtszeit im Gange ist". Nicht, dass sich der Spekulatius in der Kabine des SC Niederhof/Binzgen stapelt. Vielmehr ob der Großzügigkeit seiner Verbandsliga-Fußballerinnen: "Wir verteilen einfach Geschenke. Der Gegner muss da gar nichts machen, schiebt den Ball einfach rein", hadert der Coach.

So war die 1:2-Niederlage bei der SG ESV/PSV Freiburg sinnbildlich für die bisherige Saison, in der "wir den einen entscheidenden Fehler zu viel machen". Nach einem leistungsgerechten 0:0 zur Pause wurde es "ein bisschen wild", die SG ging in Führung (56.), Karlien Tits glich schnell aus (62.), doch nur drei Minuten später trafen die Freiburgerinnen zum 2:1. Letztlich brachte ein leichtfertiger Fehler die Gäste um ein "total verdientes Unentschieden", so Wasmer.

Dabei ist er mit der Entwicklung seiner Mannschaft "in der Summe zufrieden. Aber unterm Strich fehlen aktuell noch die Erfolgserlebnisse, die sich in Punkten widerspiegeln". In sechs Partien holte der SC erst einen Sieg, doch ist beim aktuellen Tabellenachten zu bedenken: "Wir hatten ein Hammerstartprogramm", sagt Wasmer. Gegen die derzeitigen Top-Vier-Teams hat Niederhof/Binzgen bereits gespielt.

Speziell gegen die Top-Teams sah der Trainer seine Elf "sehr stabil in der Defensivarbeit". Darauf liege auch ein Augenmerk und die taktische Vorgehensweise "wird mittlerweile schon tipptopp umgesetzt", lobt Wasmer, der auch mit der spielerischen Entwicklung zufrieden ist. Indes, "wir spielen unsere Möglichkeiten noch zu unsauber zu Ende und müssen die Effizienz gerade im letzten Drittel noch verbessern".

In den verbleibenden fünf Hinrundenpartien trifft der Sportclub nun auf Gegner, in denen er zuweilen (zumindest leicht) favorisiert sein dürfte. Und so sagt auch Wasmer vorausblickend: "Jetzt kommt es darauf, gegen die vermeintlich schwächeren Gegner die nötigen Punkte einzufahren."

Torproduktion ein Manko bei der SG Schliengen/Wittlingen

Während Niederhof/Binzgen immerhin fünf Zähler auf dem Konto hat, sieht die tabellarische Lage bei der SG Schliengen-Wittlingen trister aus: sieben Spiele, sieben Niederlagen, letzter Platz. Zuletzt schaffte es die Equipe wiederholt nicht, sich zu belohnen, verlor zum dritten Mal in den letzten vier Spielen mit 1:2, diesmal gegen die SG MaFriKa. Und beim 1:3 beim Hegauer FV II "machen wir das Spiel der Spiele", dann aber "geht uns die Luft aus", sagt Trainer Ronny Biesinger.

Doch wie Wasmer beim Sportclub bewertet auch er für seine SG die Entwicklung durchaus positiv, mit Blick auf den Teamspirit "sind wir auf einem super Weg. Wir haben es geschafft, aus zwei Mannschaften und einem neuen Trainer eine Einheit zu formieren". Zudem verfüge man über ein "sehr stabiles Aufbauspiel". Das Manko: "Wir schaffen es nicht, Tore zu erzielen." Und die Betonung liegt auf der Mehrzahl. Denn nur einmal in dieser Saison gelang Schliengen-Wittlingen mehr als ein Treffer in einer Partie. So war dann auch bei zwei Gegentoren gegen MaFriKa Leonie Amanns 1:2-Anschlusstreffer (71.) zu wenig, um das Punktekonto zu befüllen.

Überdies beklagt Biesinger "von Spiel zu Spiel immer größere Verletzungssorgen", die wiederum die Eingespieltheit hemmen. Zu den Ausfällen zählen unter anderem Laura Hoßlin und Svenja Stamm, sie werden noch mehrere Wochen fehlen. Vivien Hallbaur verletzte sich gegen MaFriKa schwer, "wahrscheinlich wieder ein Kreuzbandriss", sagt ihr Coach, der das "auch für sie persönlich extrem schade" findet. Schließlich hatte sich die erfahrene Mittelfeldspielerin nach langer Verletzungspause erst wieder ins Verbandsliga-Team gearbeitet.

Und wie beim FC Hochrhein (1:2) musste Annika Baumann als Torhüterin einspringen. Die Qualität hierfür bringt sie mit, doch "wenn wir Annika vorne rausnehmen, wird es vorne schwer, die Tore zu erzielen. Sie ist ein unheimlicher Faktor in der Offensive", erklärt ihr Coach.

"Der Weg ist steinig, aber wir wussten von Anfang an, dass es dieses Jahr kein einfaches Unterfangen wird", sagt Biesinger. Das wichtigste sei, "wenigstens mal einen Punkt zu bekommen". Ob der Verletzungssorgen sieht der SG-Trainer beim SV Deggenhausertal eine sehr schwierige Aufgabe bevorstehen, er hofft in der Folgewoche im Verbandspokal-Achtelfinale bei Bezirksligist SG Ödsbach/Zusenhofen auf ein Erfolgserlebnis. Im Optimalfall kann Schliengen-Wittlingen dann mit gestärktem Selbstvertrauen und besserer Personalsituation in die beiden "Sechs-Punkte-Spiele" gegen die SG Ebnet-Kappel und beim SC Hofstetten gehen.

Aufrufe: 017.10.2023, 15:06 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor