2024-05-24T11:28:31.627Z

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Noch einiges vor mit dem HSV: Coach Walter Lang (li.) geht mit Co-Trainer Klaus Kronschnabl in seine zehnte Saison mit den Fußballern des SV Bad Heilbrunn.
Noch einiges vor mit dem HSV: Coach Walter Lang (li.) geht mit Co-Trainer Klaus Kronschnabl in seine zehnte Saison mit den Fußballern des SV Bad Heilbrunn. – Foto: Andreas Mayr

Der ewige Trainer: Walter Lang verlängert mit Heilbrunn – und geht ins zehnte Jahr

„Es ist viel passiert in dieser Zeit“

Neun Jahre können eine lange Zeit sein. Und Walter Lang hat dieses Fast-Jahrzehnt als Trainer des SV Bad Heilbrunn vermutlich noch intensiver erlebt als andere.

Benediktbeuern/Bad Heilbrunn – „Es ist viel passiert in dieser Zeit, einige Dinge, die bleiben werden“, sagt der 55-Jährige, der sich gerade mit den Vereinsverantwortlichen zusammengesetzt und beschlossen hat, um eine weitere Saison beim Fußball-Bezirksligisten zu verlängern.

Es wird seine zehnte Spielzeit bei diesem Klub. „Wir sehen keinerlei Grund, an der Trainer-Position etwas zu ändern“, sagt Abteilungsleiter Thomas Forster. „Wir trauen Walter Lang zu, dass er weiter noch einiges bewirkt.“

Das hat Lang selbst auch vor. „Ich fühle mich wohl in Heilbrunn, das Umfeld passt, und ich habe den Eindruck, dass Führung und Mannschaft weiter mit mir arbeiten wollen“, sagt der Benediktbeurer, der vorher bereits den Lenggrieser SC neun Jahre lang unter seinen Fittichen hatte.

Lang hat die Heilbrunner kriselnd am Tabellenende der Kreisklasse übernommen und seitdem mehr oder weniger behutsam aufgerichtet, mit drei Aufstiegen bis in die Landesliga geführt. Von da ist der HSV nach zwei Jahren wieder in die Bezirksliga abgestiegen. Für Lang war es der erste Abstieg überhaupt in seiner langen Trainer-Karriere. „Ich denke, auch Bezirksliga ist für Heilbrunn eine Pfundssache“, sagt er. „Mannschaft und Trainer haben es nach dem Abstieg, als vieles ungewiss war, gut hinbekommen“, meint Forster.

Jetzt vor dem Re-Start der Saison nach der Winterpause belegen die Heilbrunner Rang drei der Bezirksliga – punktgleich mit Murnau auf Relegationsplatz zwei und in Reichweite von Spitzenreiter Garmisch. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir noch etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen sollten“, sagt Lang. Sogar nach oben sei noch etwas möglich – auch wenn das kein Ziel der Heilbrunner ist. „Aber falls wir da doch irgendwie reinrutschen, werden wir uns auch nicht wehren“, sagt Lang.

Doch er plant realistisch für die Bezirksliga. Möchte keine gravierenden Änderungen durchsetzen. Mit ihm verlängert auch der gesamte Trainerstab: Klaus Kronschnabl als Co-Trainer, Gerald Hillringhaus als Torwart-Coach und Physiotherapeutin Lisa Specker. „Auch die Mannschaft hat durch die Bank Bereitschaft erklärt, kommende Saison weiterzumachen, das war mir schon auch wichtig.“ Lang sei ein Stück weit stolz darauf, dass Verein und Mannschaft an ihm festhalten wollen. Ganz unschuldig ist er am Heilbrunner Höhenflug nicht. Forster: „Er hat großen Anteil an den Erfolgen der zurückliegenden zehn Jahre.“

Lange überlegen musste der Benediktbeurer nicht, ob er in Heilbrunn weitermacht. Nur ein paar Dinge ausloten und abwägen, wollte er. Neun Jahre lassen allerdings auch viel Platz für „gefährliche Nähe“, wie es der Polizeihauptkommissar nennt. Soll heißen: Die Strukturen könnten eingefahren sein, die Kommunikation abgenutzt, die Spieler nicht empfänglich für Anweisungen des Trainers. Lang ist jedoch davon überzeugt, dass das in seinem Fall nicht der Fall ist. „Hätte ich den Eindruck, dass die Mannschaft nicht mehr auf mich hört, würde ich lieber heute als morgen aufhören.“

Im Gegenteil: Er sieht vor allem die Vorteile einer langen Zusammenarbeit. „Die Spieler wissen gleich, was ich meine, wenn ich 4-3-2-1-System oder Dreierkette sage, ich brauche keine großen taktischen Finessen zu erklären.“ Gewisse Dinge laufen mit den Spielern nach teilweise neun gemeinsamen Jahren einfach automatisiert. „Und ich weiß genau, welchen Spieler ich wie zu nehmen habe.“ Umgekehrt gilt das vielleicht genauso.

Seine Aufgabe sieht Lang nun darin, wieder gut in die Saison reinzukommen und sie erfolgreich abzuschließen. Neu erfinden wird er den Heilbrunner Fußball freilich nicht. „Es geht vor allem darum, die Spieler nach dem Winter fit zu bekommen und ihnen Spaß am Fußball zu vermitteln.“ (Nick Scheder)

Aufrufe: 010.3.2023, 09:00 Uhr
Nick SchederAutor