2024-04-29T14:34:45.518Z

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Aufwärtstrend: Seit Beginn der Abstiegsrunde sind die Lenggrieser um ihren Antreiber Michael Schnaderbeck (li.) kaum mehr zu stoppen.
Aufwärtstrend: Seit Beginn der Abstiegsrunde sind die Lenggrieser um ihren Antreiber Michael Schnaderbeck (li.) kaum mehr zu stoppen. – Foto: Patrick Staar

„Der Druck war hoch“: Michael Schnaderbeck spricht über die neue Effizienz beim Lenggrieser SC

Interview

Beim Lenggrieser SC läuft es nach der schwachen Hinrunde inzwischen besser. Michael Schnaderbeck spricht im Interview über den Aufschwung.

Lenggries – In der Vorrunde belegte der Lenggrieser SC abgeschlagen den letzten Platz in der Kreisliga. Doch seit Beginn der Abstiegsrunde läuft es, der LSC hat zwei Spiele gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Im Interview spricht Mittelfeldspieler Michael Schnaderbeck (21) über den Aufschwung, ein unvergessliches Fußballspiel und seine Vergangenheit im Wintersport.

Können Sie erklären, warum es beim LSC momentan so gut läuft?

Wir hatten in der Sommerpause drei schmerzhafte Abgänge. Jetzt allmählich ist das neue Team eingespielt, und es kommen immer sehr viele ins Training. Im Schnitt so ungefähr 25 Leute. Hinzu kommt, dass wir wesentlich mehr Spielglück haben als in der Vorrunde. Jetzt gewinnen wir knappe Spiele, die wir in der Vorrunde noch verloren haben – obwohl wir nicht schlecht gespielt haben.

Nach dem 3:1-Sieg in Peißenberg hat Trainer Stefan Schubert gesagt, dass er Sie noch nie so stark gesehen hat. Teilen Sie diese Einschätzung?

Ein bissl schon. Aber ich bin jetzt schon das vierte Jahr raus aus der Jugend. Ich gewöhne mich allmählich an den Herren-Fußball, auch wenn ich immer noch nicht alt bin.

Sie haben einen relativ markanten Körperbau. Der ehemalige 60er-Torjäger Sascha Mölders hat immer wieder betont, dass ihm sein wuchtiger Körper im Strafraum hilft, weil ihn niemand so leicht wegschieben kann. Ist das bei Ihnen ähnlich?

Sehe ich genauso. Klar, so ein Körper hat schon gewisse Vorteile. Ein paar Kilo weniger könnten es natürlich schon sein, aber ich bin zufrieden. So schlimm ist mein Gewicht ja auch nicht.

Es gibt immer wieder Diskussionen um den Spielmodus. Sind Sie froh, dass die Abstiegsrunden abgeschafft werden?

Es ist gut, dass wir zum alten Modus zurückkehren. Wir spielen in dieser Saison zum Beispiel viermal gegen Münsing. Das macht aus meiner Sicht nicht viel Sinn.

Wie kommen Sie mit dem Druck in der Abstiegsrunde zurecht?

Vor dem ersten Abstiegsrunden-Spiel gegen Münsing war der Druck hoch. Da haben wir sehr gut gespielt, auch wenn wir in der letzten Minute noch so ein blödes Tor kassiert haben. Die zwei Siege gegen Peißenberg und Hausham haben wir uns verdient. Jetzt hat der Druck nachgelassen, auch wenn wir noch lange nicht durch sind.

Sie haben schon mal für Schlagzeilen gesorgt – im November 2021, als Sie für die Lenggrieser Reserve in einem Spiel gegen Aying II zehn Tore geschossen haben. Wie war das damals?

Das war ein Tag, an dem alles gepasst hat. Jeder Schuss war drin. Das war unerklärlich.

Sind Sie auf dieses Spiel oft angesprochen worden?

Ja schon. Auch heute noch werden im Training so kleine Späße gemacht. So gerne höre ich diese Späße nicht. Das Spiel ist Vergangenheit. Wir müssen uns auf die Situation jetzt konzentrieren – und nicht auf das, was vor zweieinhalb Jahren war.

Wie muss man sich die Späße vorstellen? Dass es jetzt mal wieder Zeit wäre für zehn Tore?

Ja, so ungefähr (lacht).

Auf der Homepage des Bayerischen Fußballverbands werden Sie als „Schnutti“ geführt. Wer hat Ihnen diesen Spitznamen verpasst?

Oh, das ist lange her. Das war mein ehemaliger Trainer in der D-Jugend. Der hat früher zu meinem Papa „Schnutti“ gesagt. Als ich in der D-Jugend war, hat er diesen Namen wieder in die Welt gesetzt.

Sind Sie zufrieden mit diesem Spitznamen?

Am Anfang hat er mir nicht gefallen, aber jetzt gibt’s nichts mehr anderes.

Bis vor ein paar Jahren ist Ihr Name immer wieder bei Alpin- und Langlaufrennen aufgetaucht. Was ist aus Ihrer Ski-Karriere geworden?

Bis zu meinem 13. Lebensjahr bin ich Ski gefahren, und dann habe ich noch zwei Jahre Langlauf gemacht. Aber dafür hat mir die Lust gefehlt. Ich hab’ im Winter lieber in der Halle Fußball gespielt.

Das Interview führte Patrick Staar.

Aufrufe: 09.4.2024, 07:48 Uhr
Patrick StaarAutor