2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der 4:3-Heimsieg der SG Mudersbach/Brachbach landet vor dem Sportgericht.
Der 4:3-Heimsieg der SG Mudersbach/Brachbach landet vor dem Sportgericht. – Foto: Günther Hausstein

Das sagt die SG Mudersbach/Brachbach zum vermeintlichen Schiri-Fehler

Inzwischen hat FuPa Westfalen eine Stellungnahme der SG Mudersbach/Brachbach zum Einspruch des Gegners FC Freier Grund erreicht.

Dem 4:3-Siegtreffer der SG am Freitagabend am 2. Spieltag der Bezirksliga 5 war vermeintlich ein regeltechnischer Verstoß des Schiedsrichters vorausgegangen.

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Das sagt der Sportlicher Leiter Christian Scheurer der SG:

"Aus unserer Sicht hat das Thema zwei Ebenen. Zum einen die Frage der richtigen Regelauslegung und zum anderen die Frage, ob das Ergebnis des Spiels angefochten werden kann und sollte.

Nach unserer Regelkunde gibt es drei Gründe, wann das Spiel nach einer Berührung durch den Schiedsrichter mit Schiedsrichterball fortgesetzt wird: Wenn der Ball den Schiedsrichter berührt und danach ins Tor geht, der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff lanciert/gestartet wird (vgl. Änderungen der Spielregeln 2019/2020 des DFB). Strittig ist im vorliegenden Fall, ob "ein Angriff lanciert wurde". Die vorliegende Situation bietet Interpretationsspielraum und bietet Gründe dafür und dagegen. Ob die Regel vom Schiedsrichter falsch ausgelegt wurde, sollten aus unserer Sicht die Experten mit dem Regelwerk entscheiden.

Grundsätzlich ist es aus unserer Sicht wichtig, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass der leitende Schiedsrichter die maßgebliche Instanz ist, die über die Einhaltung der Regeln wacht und Entscheidungen trifft. Diese Entscheidungen sind im Regelfall endgültig und bindend, um den reibungslosen Ablauf eines Spiels zu gewährleisten. Der Schiedsrichter Tuncay Akkanat selbst hat die Situation am Freitagabend offensichtlich so interpretiert, dass die zuvor genannten Tatbestände für einen Schiedsrichterball nicht erfüllt wurden. Daher hat er den Treffer gegeben und damit eine Tatsachenentscheidung getroffen. Daher ist die Situation aus unserer Sicht entschieden und damit endgültig.

Sollte die Spruchkammer zu einem anderen Ergebnis kommen, würde aus unserer Sicht ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen bzw. das Urteil aus dem Kreis Hagen bestätigt. Es würde bedeuten, dass jede Entscheidung eines Schiedsrichters nachträglich durch externe Einflüsse angefochten werden könnte, was zu einer endlosen Spirale führen könnte. Dies hätte weitreichende Auswirkungen auf die Integrität und Glaubwürdigkeit des Fußballsports und könnte zu einer ernsthaften Erosion des Vertrauens in die Schiedsrichter und den Regelrahmen führen. Und ehrlich gesagt würde es den Fußball, den wir kennen und lieben, verändern. Wir sollten uns daran erinnern, dass der Sport in seiner Essenz menschlich ist und daher Fehler vorkommen können – sei es von den Spielern, den Trainern oder den Schiedsrichtern.

Alles andere liegt in der Hand der Bezirksspruchkammer. Wir sind gespannt auf das Urteil, das im Falle einer Annullierung weitreichende Folgen haben könnte."

Aufrufe: 020.8.2023, 10:00 Uhr
redAutor